Start Airlines Lufthansa testet Flüsterstarts auf dem Airport Frankfurt

Lufthansa testet Flüsterstarts auf dem Airport Frankfurt

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Lufthansa-Maschine beim Start
Mit einem neuen Startverfahren will Lufthansa die CO2-Emissionen und den Treibstoffverbrauch nachhaltig senken (Foto: LH/Bildarchiv)

Lufthansa-Maschine beim Start
Mit dem neuen Startverfahren will Lufthansa die CO2-Emissionen und den Treibstoffverbrauch nachhaltig senken (Foto: LH)
Lufthansa wird ihr Abflugverfahren bei allen Starts außerhalb Deutschlands anpassen und damit weltweit gängige Standards einführen. So werden ab 1. Juni 2013 die Höhen zum Setzen des Steigschubs und zur weiteren Beschleunigung („Acceleration“) startender Lufthansa-Flugzeuge von 1500 Fuß (ca. 457 Meter) auf 1000 Fuß (ca. 305 Meter) geändert. Dieses Verfahren ist an den meisten deutschen und internationalen Flughafenstandorten üblich und wird bereits von vielen Airlines praktiziert, weil es zu geringerem Treibstoffverbrauch und reduzierten CO2-Emissionen führt. Am Frankfurter Flughafen nutzen bereits heute viele Airlines die Vorteile dieses Abflugverfahrens.

Vor Einführung des Verfahrens an deutschen Flughäfen sollen zunächst die Auswirkungen der flacheren Starts durch eine Testphase zur Schallmessung untersucht werden. Lufthansa geht dabei insgesamt von einem positiven Effekt aus, da sich die Flugzeuge früher in einer widerstandsarmen und somit schallreduzierteren Konfiguration befinden werden.

Lufthansa Boroskopie
Verbrauchsoptimierte Motoreinstellungen mittels Boroskopie: Die Reduktion der Triebwerkemissionen setzt eine präzise Datenanalyse voraus (Foto: Gregor Schlaeger/Lufthansa)
Diese Annahme soll am Frankfurter Flughafen in einem Probebetrieb vom 1. Juli bis 30. September 2013 durch die Messung ausgewählter Flüge getestet werden, während alle anderen Flüge zum Vergleich wie bisher starten. Die Auswertung der Schallmessungen erfolgt in Abstimmung mit dem Forum Flughafen und Region. Zuvor war bereits eine wissenschaftliche Studie beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Auftrag gegeben worden, die nur geringfügige Schallveränderungen durch das neue Abflugverfahren erwarten ließ.

Ziel dieses schrittweisen Vorgehens ist eine transparente Erhebung und Evaluierung zuverlässiger Messdaten der Geräuschpegel des neuen Startverfahrens. Nach Auswertung der Daten wird über eine Einführung der 1000-Fuß-Acceleration an deutschen Standorten entschieden.

Was bedeutet 1000-Fuß-Acceleration?

Beim Abflug steigt ein Flugzeug nach dem Abheben von der Startbahn üblicherweise zunächst bis auf eine bestimmte Höhe mit ausgefahrenen Landeklappen und konstanter Geschwindigkeit. Dazu wird bei modernen Flugzeugen in der Regel nicht der maximal verfügbare, sondern ein reduzierter Startschub genutzt.

Bei Erreichen einer ersten Zielhöhe wird der Schub der Triebwerke auf Steigschub verändert. Im weiteren Verlauf des Abflugs muss das Flugzeug beschleunigen, um die Klappen einfahren und anschließend mit einer höheren Geschwindigkeit auf die Reiseflughöhe steigen zu können. Die Höhe, in der die Geschwindigkeitszunahme beginnt, wird Beschleunigungs-Höhe oder Acceleration-Altitude genannt.

Durch die Variation dieser beiden Höhen ergibt sich eine Abnahme des Luftwiderstands beim Einfahren der Klappen und somit des Treibstoffverbrauch.

Lufthansa geht davon aus, dass durch die Änderung des Verfahrens allein in Frankfurt im Jahr etwa 2200 Tonnen weniger Treibstoff verbraucht würden. Das entspräche rund 7000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß. Weltweit liegt die Umweltentlastung deutlich höher: circa 6000 Tonnen weniger Kerosin bzw. etwa 18000 Tonnen weniger CO2.

Eine Absenkung der Beschleunigungshöhe von 1500 auf 1000 Fuß ist durch die ICAO-Regularien erlaubt und bei vielen Fluglinien bereits gängig. Jede Verfahrensänderung in den Betriebshandbüchern einer Luftfahrtgesellschaft ist der nationalen Aufsichtsbehörde vorzulegen.

Bei deutschen Fluggesellschaften ist dies das Luftfahrtbundesamt (LBA). Lufthansa hat die Genehmigung zur Änderung des Verfahrens vom LBA und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bereits erhalten.

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