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Lufthansa-Vorstand: Nicht zufrieden mit dem Ergebnis

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Ein solides wirtschaftliches Ergebnis für das Jahr 2012 und eine positive Zwischenbilanz beim Zukunftsprogramm SCORE präsentiert der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, Christoph Franz, heute, Dienstag, den Teilnehmern der Hauptversammlung des Unternehmens in Köln. Einen Umsatz von 30,1 Milliarden Euro, einen operativen Gewinn in Höhe von 524 Millionen Euro und über 103 Millionen Fluggäste machten die Lufthansa Group auch 2012 zum Luftfahrtkonzern Nummer Eins in Europa.

Das Konzernergebnis in Höhe von 990 Millionen Euro enthielt Einmaleffekte aus der Veräußerung von Anteilen an Amadeus IT Holding, S.A..

Trotzdem ist Vorstand Christoph Franz mit dem Ergebnis nicht zufrieden. „Unser Unternehmen steht erheblichen Herausforderungen gegenüber. Die Weltluftfahrt hat sich verändert. Unsere Branche ist unter Druck. Besonders in Europa. Der Wettbewerb wird immer härter. Das lässt sich auch an unseren Unternehmenszahlen ablesen. Deshalb möchte ich gar nicht erst versuchen, unsere Ergebnisse zu beschönigen: Sie sind nicht ausreichend, um auch in Zukunft nachhaltig zu wirtschaften“, sagt Franz auf der Hauptversammlung.

Nachhaltig profitabel wirtschaften, das will die Lufthansa Group jedoch spätestens ab 2015. Bis dahin will der Konzern sein operatives Ergebnis durch das Zukunftsprogramm SCORE auf 2,3 Milliarden Euro steigern.

„Unsere Branche ist nicht nur krisenanfällig, sie ist auch kostenintensiv. Kerosin, Gebühren und Personalkosten, die Investitionen in Flotte, Bord- und Bodenprodukte, das sind große Kostenblöcke und feste Größen. Daran lässt sich wenig ändern. Deshalb müssen wir uns ändern, wenn wir auf Dauer überleben wollen“, betont Franz.

„Wir wollen gestalten, nicht gestaltet werden.“ Mehr als 2.500 Ideen zur Ergebnissteigerung haben die Mitarbeiter des Konzerns seit dem Start von SCORE generiert, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Neuorganisation der administrativen Prozesse im Konzern, die Abschaffung von Doppelstrukturen, die Verbesserung der Treibstoffeffizienz oder die strategische Neuausrichtung im Europaverkehr mit der neuen Germanwings gehören dazu. Die für 2012 geplanten SCORE-Beiträge von 280 Millionen Euro hat die Lufthansa Group mit insgesamt 618 Millionen Euro deutlich übertroffen.

Eine Ergebnissteigerung hat die Lufthansa Group im vergangen Jahr trotzdem nicht verbucht: „Zahlreiche Gegenläufer – insbesondere der hohe Kerosinpreis, der mit 1,1 Milliarden Euro Mehraufwand zu Buche schlug – haben die SCORE-Erfolge aufgezehrt. Aber ohne SCORE hätten wir 2012 ein negatives Ergebnis erzielt“, sagt Franz.

Auch deshalb wird den Aktionären des Unternehmens für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Aussetzen der Dividende vorgeschlagen: „Nachdem das operative Ergebnis Ihres Unternehmens in den Vergangen Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist, haben wir vorgeschlagen, keine Dividende zu zahlen, um die Bilanz zu stärken und die finanzielle Stabilität Ihres Unternehmens weiter zu erhöhen“, erklärt Franz.

Er betont aber auch: „Sobald wir den Ergebnistrend nachhaltig umgekehrt haben, werden wir – wie gewohnt – auch wieder Ausschüttungen an unsere Aktionäre vornehmen. Das ist unser Ziel und das ist ein Versprechen.“

Laut Franz wird auch der Vorstand der Lufthansa Group selbst einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Konzerns leisten. Die Vorstände werden für die Laufzeit von SCORE auf fünf Prozent ihres Grundgehaltes verzichten.

Auch wenn 2013 und 2014 nach Aussage von Franz entscheidende Jahre für die erfolgreiche Umsetzung von SCORE-Maßnahmen sind und ein großer Teil der Ergebniswirkung erst nach 2013 sichtbar sein wird, zeichnet sich im ersten Quartal des laufenden Jahres eine positivere Geschäftsentwicklung ab.

Franz: „Die Nachfrageentwicklung im Passagiergeschäft ist zufriedenstellend. SCORE ist auf Kurs. Insgesamt ist das Ergebnis der Lufthansa Group – trotz Restrukturierungskosten – im ersten Quartal stabil. Das stimmt uns zuversichtlich.“

Die Ziele für die Zukunft, so Franz, seien klar. Unter anderem will der Konzern seine führende Marktposition ausbauen, den Wert des Unternehmens nachhaltig steigern und die Kundenzufriedenheit weiter verbessern, um so zur besten Lufthansa aller Zeiten zu werden. „Wir sind ein gutes Team“, sagt der Vorstandschef.

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