
Vor einem Jahr flogen noch drei Dash8-300Q Maschinen mit jeweils 50 Plätzen, in der Zwischenzeit ist die Flotte um drei weitere Flugzeuge des Typs ATR72 mit 70 Plätzen angewachsen. Damit auch große Erleichterung bei InterSky, dass man mit den neuen Strecken von Zürich nach Graz und Salzburg sowie von Karlsruhe/Baden-Baden nach Hamburg die richtigen Destinationen ausgewählt hat.
Geschäftsführer und Mitgesellschafter Peter Oncken: „Ein solches Wachstum ist sehr riskant, aber wenn eine Fluggesellschaft Bestand am Markt haben will, dann muss sie eine ausreichende Infrastruktur vorhalten um den organisatorischen, rechtlichen und technischen Ansprüchen zu genügen. Tut sie das nicht, wird sie früher oder später erhebliche Probleme im Ablauf bekommen.“
Oncken: „Damit sich dies rechnet ist eine Mindestgröße erforderlich und die haben wir aufgebaut. Um wirtschaftlich zu sein brauchen wir im Schnitt rund 1.000 Passagiere am Tag und wir hofften diese Zahl erstmals nach Pfingsten und bzw. im Winterflugplans 2013/2014 durchschnittlich zu erreichen. Entsprechend haben wir auch hohe Anlaufkosten budgetiert! Das wir bereits vier Wochen vorher diese für uns magische Grenze durchbrochen haben, macht mich ehrlich gesagt überglücklich!“
Weitere neue Strecken sind in Planung, aber Hans Rudolf Wöhrl, Gründer und Hauptgesellschafter der INTRO – Group, ist vorsichtig: „Ich bin zu lange im Geschäft, um nicht die Gefahr eines zu schnellen Wachstums zu kennen. Wer den zweiten Schritt schon macht, bevor der erste auf sicherem Boden steht, der fällt sehr leicht auf die Schnauze.“
„Gerade in der Luftfahrt kann man aus einem begonnenen Programm nicht so einfach aussteigen. Daher haben wir die Expansion bis zur heutigen Größe finanziell auf sichere Beine gestellt. Doch erst wenn diese Strecken in der Summe ein positives Ergebnis ausweisen, werde ich mein O.K. für weitere Flugzeuge geben. Wir sehen, wie schwer sich fast alle Fluggesellschaften derzeit tun und verzweifelt versuchen, durch Schrumpfen wieder wirtschaftlich zu werden. Diesen Fehler wollen wir nicht machen, einen solchen Fehler könnten wir uns auch gar nicht leisten“, sagt Wöhrl.
Und: „Das Wichtigste ist den Reisenden zu vermitteln, dass eine Regional-Fluggesellschaft keine Billigflug- Airline sein kann. Dazu sind die Maschinen zu klein. Da wir die Strecken im Interesse der Geschäftsreisenden mindestens zweimal täglich fliegen müssen um die erwünschte Zeitersparnis zu gewähren, erreichen wir bei weitem nicht die hohen Auslastungszahlen einer Ferienfluggesellschaft. Wir brauchen also auch einen gewissen Patriotismus bei unseren Kunden. Der 26. April 2013 war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der InterSky, aber eben nur ein Meilenstein auf dem langen, beschwerlichen Weg, der noch vor uns liegt!“
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