Engere Sitzreihen, fehlende Bordverpflegung, Aufschlag für die Gepäckbeförderung, nur Flüge im europäischen Russland und kein bislang in Russland gesetzlich festgeschriebenes Umtauschrecht für Tickets. Dafür gibt’s 20 bis 40 Prozent Rabatt auf die Flugtickets. Mit dieser neuen Strategie will die russische Fluglinie Aeroflot ab 2014 ihre neue Billig-Airline, an der sie zu 100 Prozent beteiligt ist, starten. „Ausgehend von der Nachfrage nach einem solchen Beförderungsmodell in Russland hat der Aufsichtsrat die Schaffung einer Lowcost-Airline mit 100-prozentiger Beteiligung der Aeroflot als sinnvoll eingestuft“, ließ Airline verlauten.
Rund ein Jahr hat die Entscheidungfindung gedauert. Jetzt muss die Duma, das russische Parlament, der Gesetzesänderung noch zustimmen. Zudem muss sie auch grünes Licht geben für die Arbeit ausländischer Piloten in russischen Fluggesellschaften, wie es Präsident Wladimir Putin angekündigt hat, um den Konkurrenzdruck auf die Aeroflot zu verstärken.
„Unter günstigen Bedingungen kann die Lowcost-Tochter 2014 ihre Arbeit aufnehmen“, teilte Aeroflot – Mitglieder der Skyteam-Allianz – mit. Zunächst sollen die Millionenstädte im europäischen Teil Russlands miteinander verknüpft werden. Das Routennetz wird schrittweise ausgebaut, später soll der Discounter auch Ziele im Ausland anfliegen. Als Basisflughafen gilt einer der drei großen Moskauer Flughäfen.
Die Bodenabfertigung ist in Russland ein Problem für Billiganbieter: Sie dauert lang und ist teuer. Der Moskauer Flughafen Scheremetjewo etwa liegt bei den Kosten weltweit auf Rang zwölf.