Unter den Ausstellern war auch US-Markteinsteiger Siemens Convergence Creators, der diese Space-Plattform zum Networking mit Boeing & Co nützte und vielversprechende Kontakte knüpfte. Der Wiener Satelliten-Experte bietet eine komplette Test-Infrastruktur an, um Satelliten vor dem Start am Boden auf Herz und Nieren zu prüfen und Interferenzen beim Einsatz zu vermeiden.
„Ein kleiner Kreis österreichischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist in US-Weltraumprojekte eingebunden und unterstreicht die Innovationsstärke der heimischen Weltraumindustrie“, so Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles.
So ist z.B. RUAG Space GmbH für die Entwicklung und den Bau von Satellitentransportcontainern für Auftraggeber wie Space Systems Loral, Northrop Grumman und Boeing Satellite Systems verantwortlich.
An die NASA wurde ein GPS-Navigationsempfänger für den Satelliten ICESat-2 geliefert, ebenso Elektronik für Instrumente des Instituts für Weltraumforschung der Akademie der Wissenschaften in Graz, die auf der NASA Mission MMS (Magnetospheric Multiscale Mission) zum Einsatz kommen.
Das Austrian Space Forum in Innsbruck entwickelte den Aouda.X Raumanzug für Marsmissionen und kooperiert mit der Mars Desert Research Station in Utah sowie dem Spacesuit Laboratory an der North Dakota University.
Frequentis leistet Kontrollunterstützung bei NASA-Raumflügen, wie z.B. der ‚Curiosity‘-Marslandung und ermöglicht weltweit allen NASA Bodenstationen Online-Konferenz-Schaltungen. Weltraumgeschichte schrieb Red Bull mit seinem Rekord-Stratos-Sprung von Felix Baumgartner und wird als PR-Vorbild für den kommerziellen Weltraumtourismus gesehen.
Thaler: „Privatunternehmen sind die ‚Game-Changer‘ im Weltraum-Business. Geschäftsmodell dieser Space-Startups ist es, mit einer innovativen Gestaltung der Prozesse kostengünstiger und smarter als die etablierten Branchengiganten zu sein.“
Bisher waren lediglich 544 hochausgebildete Astronauten im Weltraum, was sich eventuell noch 2014 signifikant ändern könnte. Das Weltraumunternehmen Virgin Galactic von Selfmade-Milliardär und Entrepreneur Richard Branson hat bereits 700 Tickets für den Kick eines 3,5 Mach Fluges mit Schwerelosigkeit, einzigartiger Erdperspektive und Astronaut-Statussymbol inklusive, verkauft.
Der Ticketpreis soll sich in etwa fünf Jahren, bei dementsprechender Flugintensität, von derzeit einer Viertel Million US-Dollar auf 100.000 USD reduzieren. XCOR Aerospace arbeitet ebenfalls fieberhaft daran, spätestens 2015 mit ihrem Space-Zweisitzer „Lynx“ mit den ersten Space-Touren zu starten. Thaler: „Eine attraktive Nische für kommerzielle Anbieter sind Transporte in den Weltraum.“
Virgin Galactic wird etwa künftig für etwa 50.000 USD Kleinladungen im Raumschiff transportieren und Unternehmen kostengünstig den begehrten TRL Technology Readiness Level ermöglichen, wobei der attraktive Nischenmarkt für den Launch kleiner Satelliten im Fokus steht.
Das Weltraum-Unternehmen SpaceX des Milliardärs Elon Musk transportierte bereits erfolgreich für die NASA Cargo zur ISS, bringt kommerzielle Satelliten in Umlauf und positioniert sich für das lukrative Militärgeschäft.
Die NASA konzentriert sich währenddessen auf die Tiefen des Weltalls und sucht zur Bewältigung der Herausforderungen innovative Konzepte für Navigation, Energiegewinnung und Speicherung, Beherrschen der Radioaktivität bei bemannten Marsflügen, Fertigung im Weltraum, Lebenserhaltungssysteme sowie Landung auf Asteroiden und dem Mars.
Benötigt werden ultraleichte und extrem widerstandsfähige Nanostrukturen, wobei Roboter autonome Außenarbeiten übernehmen sollen. Große Investitionen werden derzeit vor allem im Bereich „High Power Solar Electrical Propulsion“ getätigt. 3D Printing wird im Weltraum künftig eine wichtige Rolle einnehmen, um beispielsweise Ersatzteile zu „drucken“, Nahrung herzustellen und Raumstationen zu fertigen.
„Spezialmessen wie die SpaceTech Expo in Kalifornien bieten die Möglichkeit, mit innovativen Technologien in den Wahrnehmungsorbit der attraktiven Weltraumindustrie einzudringen und sich mit einem Pitch auf den Radar von Entscheidungsträgern zu platzieren. Die Präsenz vor Ort ist für eine erfolgreiche Marktbearbeitung unerlässlich“, sagt Dr. Rudolf Thaler.
Siemens CVC und RUAG Space haben sich kürzlich in Los Angeles/Kalifornien bzw. Denver/Colorado niedergelassen, was einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor darstellt.
„Kalifornien ist ein Zentrum der Aerospace-Industrie, die mit 200.000 Beschäftigten und 62 Mrd. USD an jährlichen Einnahmen erheblich größer als die Filmwirtschaft ist und etwa ein Fünftel des gesamten US-Aerospace-Sektors ausmacht“, so der österreichische Wirtschaftsdelegierte Dr. Rudolf Thaler. (Quelle: WKO/BS)
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