Die Geschäfts- und Dienstreisen der Eidgenossen nach Asien boomen. Die Kooperation zwischen Südkorea und der Schweiz soll in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation intensiviert werden. Die angespannte politische Lage mit Nordkorea könnte sich allenfalls verzögernd auswirken. Das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der Schweiz und Südkorea – im September 2006 in Kraft getreten – ist eine klassische Erfolgsstory: Das Handelsvolumen der beiden Länder hat seit Unterzeichnung des Abkommens um ein Drittel zugelegt, von CHF 2,4 Mrd. (2006) auf CHF 3,2 Mrd. im vergangenen Jahr. Die Schweizer Exporte nach Südkorea haben im gleichen Zeitraum gar um 4 Prozent zugelegt, von CHF 1,68 Mrd. auf CHF 2,41 Mrd.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann Anfang war Juli dieses Jahres mit einer beachtlichen Delegation von Bundesbeamten aus seinem Ministerium für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) in die südkoreanische Hauptstadt Seoul gereist, denn die Schweiz hat ein vitales Interesse, ihre gute Handelspartnerschaft mit Südkorea weiter zu vertiefen.
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„Der Besuch von Bundesrat Schneider-Ammann in Begleitung einer hochrangigen Wissenschaftsdelegation in Südkorea hat bereits jetzt zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Organisationen beider Länder im Bereich der Grundlagenforschung und der Innovation geführt“, sagt Stefan Barny, Berater Japan und Südkorea bei Switzerland Global Enterprise (S-GE).
Beide Länder seien an einem intensiven Austausch in wissenschaftlichen Fragen interessiert. Zum Beispiel sollen schon sehr bald neue gemeinsame Projekte in der industriellen Forschung lanciert werden. Ganz wesentlich aus der Sicht von Barny: „Mit dem Besuch konnte die Bundesdelegation vor Ort auch ein attraktives Bild der Schweiz als innovative Forschungsnation vermitteln.“ Dies mit dem Ziel, koreanische Firmen und Institutionen zu einer erhöhten Forschungstätigkeit in der Schweiz bewegen zu können.
Politische Spannungen können verzögern, aber kaum verhindern
Der Handel zwischen der Schweiz und Südkorea entspricht also einer klassischen Zweibahnstrasse. Um die guten Beziehungen in eine noch bessere Zukunft zu führen, will nun der Bundesrat verschiedene technische Zollvorschriften im Rahmen des FHA mit Südkorea möglichst rasch anpassen. Aufgrund der zurzeit angespannten Lage im innerkoreanischen Konflikt zwischen Nord und Süd könnten sich entsprechende Verhandlungen jedoch verzögern.
Eine echte Gefahr für die Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs sieht Stefan Barny jedoch nicht: „Laut der Umfrage einer englischsprachigen Zeitung in Südkorea glauben von 100 CEO internationaler Unternehmen nur die wenigsten, dass sich der Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea negativ auf ihr Geschäft vor Ort auswirken werde.“
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