Reiseverantwortliche aus den sogenannten Emerging Markets – also den Märkten in Schwellenländern, in denen es eine merkliche Zunahme von in- und ausländischen Investitionen gibt – schätzen die Entwicklung für Geschäftsreisen und ihren Tätigkeitsbereich teilweise völlig anders ein als ihre Kollegen in industrialisierten Regionen. Das ist eine zentrale Erkenntnisder achten „International Travel Management Study“ von AirPlus. Besonders auffällig sind hierbei die Unterschiede zwischen traditionellen Märkten wie Westeuropa und Nordamerika und den Wachstumsregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika.
Erstmals wurden für die internationale Studie zudem Reiseverantwortliche aus der Türkei, Indien und Russland befragt – allesamt Länder, die als Geschäftsreisedestinationen derzeit kräftig zulegen. Darüber hinaus ist auch Kanada zum ersten Mal bei der Studie dabei. Auch hier zeigen sich deutliche Kontraste zu den etablierten Ländern.
Hohe Erwartungen in Asien-Pazifik und Lateinamerika
Der aktuellen Studie zufolge haben Asien-Pazifik und Lateinamerika zum Beispiel mit Abstand höchsten Erwartungen, was die Entwicklung der Reisehäufigkeit angeht: In beiden Regionen prognostizieren jeweils 43 Prozent der Befragten, dass sich das Reisevolumen ihres Unternehmens erhöhen wird.
In den bereits industrialisierten Regionen fällt dieser Wert deutlich geringer aus: In Westeuropa gehen nur 24 Prozent der Reiseverantwortlichen von einer Zunahme an Geschäftsreisen in ihrem Unternehmen aus. In Nordamerika sind es 29 Prozent.
Diese Zahlen spiegeln deutlich den enormen Schwung wieder, den diese Emerging Markets im Moment erleben erklärt AirPlus-Geschäftsführer Klaus Busch. Die geringeren Erwartungen in industrialisierten Regionen stehen dagegen im Einklang mit einem verlangsamten Wachstum der Geschäftsreisetätigkeiten, wie es für dort auch zu erwarten ist. Hier finden einfach schon deutlich mehr Geschäftsreisen statt.
Wirft man einen Blick auf die erstmals in der Studie befragten Länder, so gehen vor allem Travel Manager in Indien mit 64 Prozent und der Türkei 50 Prozent von einem Anstieg der Geschäftsreisen aus. Mit 33 und 31 Prozent sehen ihre Kollegen aus Russland und Kanada die Entwicklung der Geschäftsreisetätigkeit dagegen etwas verhaltener.
Rund 62 Prozent der Inder vermuten Kostenanstieg
Auch zu der Frage, wie sich die Ausgaben für Geschäftsreisen entwickeln werden, differieren die Aussagen stark: Insgesamt gaben 39 Prozent der befragten Travel Manager an, dass ihre Reisebudgets in den kommenden zwölf Monaten steigen werden; 46 Prozent gehen von gleichbleibenden Kosten aus, und nur 14 Prozent von sinkenden Ausgaben.
Diese weltweiten Zahlen sind vergleichbar mit denen der letzten Studie. Betrachtet man die aufstrebenden Länder jedoch separat, wird dort deutlich häufiger ein zukünftiger Anstieg der Reisebudgets vermutet.
So gehen zum Beispiel in Indien 62 Prozent, in der Türkei 55 Prozent und in China 51 Prozent der Befragten von einem Anstieg der Kosten aus.
Rückt man einzelne Regionen in den Fokus, erwarten im Asien-Pazifik-Raum 52 und in Lateinamerika 48 Prozent einen Anstieg der Ausgaben für Geschäftsreisen. In Nordamerika sind es ebenfalls 48 Prozent, in Westeuropa dagegen nur 28 hier vermutet eine Mehrheit von 52 Prozent, dass die Reisebudgets auf dem gleichen Level verharren.
Die Emerging Markets haben oft die Nase vorn
Recht unterschiedlich fallen die Antworten auf die Frage aus, ob es im Unternehmen der Befragten überhaupt Reiserichtlinien gibt. Mit Ja, in allen Bereichen antworteten in der Türkei zum Beispiel 93 Prozent und in Indien 77 Prozent der Befragten. Damit bewegen sie sich in einem ähnlichen Rahmen wie etwa Deutschland mit 88 Prozent und die USA mit 78 Prozent.
In den beiden anderen Ländern, die das erste Mal in der Studie dabei sind, sieht es schon anders aus: In Kanada haben lediglich 59 Prozent der Unternehmen Reiserichtlinien in allen Bereichen implementiert und Russland hinkt mit 23 Prozent hinterher.
Es gibt aber auch Felder, in denen die Wachstumsmärkte und -regionen die Nase den etablierten Märkten gegenüber deutlich vorne haben. Die Türkei schafft es bei der Überprüfung der Compliance – also der Einhaltung von Reiserichtlinien im Unternehmen – mit satten 100 Prozent auf Platz eins, allerdings dicht gefolgt von Italien mit 99 Prozent.
Russland dagegen zeigt auch in Sachen Compliance Nachholbedarf: Nur 78 Prozent der dortigen Unternehmen überprüfen, ob ihre Mitarbeiter sich an die Richtlinien halten.
In Sachen Klimaschutz sind der Asien-Pazifik- Raum mit 25 Prozent und Latein-Amerika mit 22 Prozent schon deutlich weiter als Nord-Amerika, wo bisher nur 16 Prozent der Befragten angeben, das Thema klimaneutrales Reisen in ihre Reiserichtlinien integriert zu haben. In West-Europa sind es 27 Prozent. Einen starken Nachholbedarf zeigt hier allerdings die Türkei: Green ist hier erst bei fünf Prozent der Unternehmen Teil der internen Reiserichtlinien.
Welche Rolle spielen neue Technologien im Geschäftsreisemanagement?
Auch neuen Technologien stehen die Emerging Markets offen gegenüber. So zum Beispiel dem Mobile Payment, also dem mobilen Bezahlen per Smartphone. In der Türkei nutzen bereits in neun Prozent der Unternehmen alle Geschäftsreisenden Mobile Payment, in Indien sind es acht. Zum Vergleich: Deutschland und die USA kommen hier jeweils nur auf vier Prozent.
Background: AirPlus ist ein führender internationaler Anbieter von Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen. Mehr als 40.000 Firmenkunden setzen bei der Bezahlung und Auswertung ihrer Geschäftsreisen auf AirPlus.
Unter der Marke AirPlus International werden die Produkte und Dienstleistungen weltweit vertrieben. Der AirPlus Company Account ist das erfolgreichste Abrechnungskonto innerhalb des UATP.
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