Wo sehen Travel-Profis Hindernisse, Herausforderungen und Chancen für die grenzüberschreitende Mobilität bei Geschäftsreisen? TRAVELbusiness stellte diese Frage an vier Profis aus der Geschäftsreisebranche. Die Antworten fielen unterschiedlich aus.
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Thomas Willingshofer, BCDTravel Austria: Geschäftsreisen und Mobilität werden für den geschäftlichen Erfolg im Kontext voranschreitender Globalisierung immer mehr zur Voraussetzung. Sie unterstützen das Kerngeschäft und förderen das Wachstum. Aber Mobilität ist immer auch eine Frage der Kosten. Häufig machen Geschäftsreisen sogar den zweit- oder drittgrößten Kostenblock in den Firmen aus. Diese gilt es, in den Griff zu bekommen.
Katharina Turlo, CWT Austria: Business Travel Management Praktiken in Europa sind einander ähnlicher, als je zuvor, aber kulturelle und regulatorischen Unterschiede stellen weiterhin die Herausforderungen.
In vielen europäischen Ländern sind die Herausforderungen im Travel Management ähnlich: eine große Anzahl an unabhängigen Hotels, die nicht über das GDS buchbar sind, eine hohe Anzahl an Zugtransaktionen oder die zunehmenden Zusatzleistungen derFluggesellschaften.
Diese gemeinsamen Herausforderungen meistern viele Unternehmen mit einer einheitlichen Buchungs- und Reiserichtlinie. Ein globales TMC kann diese Unternehmen mit gleichen Prozessen, Tools und Reportings stark unterstützen.
Um jedoch die Richtlinien erfolgreich umzusetzen, müssen die Unternehmen die kulturellen Unterschiede in den verschiedenen Ländern berücksichtigen und die Art der Kommunikation anpassen.
Regulatorische Unterschiede in den jeweiligen Ländern stellen die Unternehmen aber weiterhin vor größere Herausforderungen – etwa im Bereich der Reisekostenabrechnungen oder bei der Zurückforderung der Mehrwertsteuer. Die Einführung von einem Expense Management System oder auch die Akzeptanz von elektronischen Rechnungen vereinfachen heute die Prozesse für die Reisenden und die Unternehmen.
CWT bietet den Reisenden die Möglichkeit den ganzen Prozess online abzuwickeln, von der Planung der Reise bis zur Abrechnung und über verschiedene Mobile Anwendungen. Lokale Spezifika müssen jedoch auch hier beachtet werden.
Hanno Kirsch, AirPlus Austria: Viele Geschäftsreisen sind heute bereits grenzüberschreitend. Für Mobilität mit den Flugzeug gibt es eine sehr gute Infrastruktur. Probleme sehe ich hier nur bei den Regionalflughäfen (z. B. in den Bundesländern). Tendenziell konzentriert sich alles auf die großen Hubs, wodurch eine optimale Anbindung der kleineren Flughäfen leidet.
Großes Verbesserungspotential gibt es bei der Bahn. Die Bahngesellschaften in Europa sind bisher sehr stark auf den lokalen Markt fokussiert. Ein einheitliche, internationales Reservierungssystem wie bei den Airlines gibt es nicht. Die Buchungsmöglichkeiten sind in jedem Land unterschiedlich.
Von Österreich aus ein Bahnticket für den spanischen Hochgeschwindigkeitszug AVE von Madrid nach Sevilla zu buchen ist eine ziemliche Herausforderung, um ein praktisches Beispiel zu nennen.
Robert Rieb, HRG Austria: Für viele unserer Kunden aus Westösterreich und dem Großraum Salzburg sind Zürich und München interessante Abflugsorte.
Wenn also keine direkten Verbindungen vom nächsten Flughafen angeboten werden, lohnt sich der Blick über die Grenze. Oft können dadurch Verzögerungen durch das Umsteigen vermieden werden. Verbesserungspotenzial sehen wir bei der grenzübergreifenden Anbindung internationaler Flughäfen wie Bratislava.
Ein positives Beispiel für eine gute grenzübergreifende Anbindung ist der Flughafen Altenrhein.
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