Indien ist ein faszinierendes Land – nicht nur hinsichtlich Kultur sondern auch im Geschäftsleben: Mit seiner wachsenden kaufkräftigen Mittelschicht von rund 250 Millionen Menschen, dem steigenden Bedarf an Konsumgütern und der großen Nachfrage an Maschinen, Technologien und Know-How aus dem Ausland birgt das Land enormes Potenzial für die österreichische Exportwelt.
Dennoch ist Indien kein einfacher Markt – mit Sicherheit kann man hier kein „schnelles Geld verdienen“. Auch stellen Indiens unzureichende Infrastruktur, erschwerte Rechtsdurchsetzbarkeit und Bürokratie ernstzunehmende Herausforderungen dar. Aber vor allem in der interkulturellen Kommunikation kommt es immer wieder zu Missverständnissen und Problemen: Beachten Sie folgende Do’s und Don’ts:
Richtig handeln und verhandeln in Indien
- Inder sind „Beziehungsmenschen“, daher sollte man in der Kommunikation immer zuerst etwas Positives oder Privates erwähnen (Familie); erst dann das eigentliche Thema besprechen.
- Auch sollte man Wichtiges immer wieder wiederholen – dies wird als „Interesse“ und daher äußerst positiv wahrgenommen.
- Geben Sie stets (Schritt-für-Schritt) klare Anweisungen. Inder sind es im Allgemeinen nicht gewohnt Selbstverantwortung zu übernehmen da ihr Hierarchiegedanke sie daran hindert. Inder verfügen zwar über ein sehr gutes theoretisches Wissen – jedoch mangelt es der breiten Masse an Anwendungswissen.
- Respektieren Sie als Arbeitgeber/Geschäftspartner den hohen Stellenwert der Religion und der Familie in Indien: Familienangelegenheiten wie Hochzeiten und Todesfälle sind wichtiger als Geschäftstermine – das muss akzeptiert werden.
- Kritik und Lob direkt ausüben: Die „Wahrung des Gesichts“ wird in Indien angestrebt – daher sollte man Kritik und auch Lob möglichst indirekt und am besten „unter vier Augen“ ausüben.