30 Prozent der Berufstätigen in Österreich begeben sich hin und wieder auf Geschäftsreise,und fast jeder Dritte erlebte dabei bereits ein Sicherheitsproblem. Für Österreichs Dienstgeber kann die Deckung von Haftungsrisiken im Schadenfall mehrere hunderttausend Euro betragen. Den wenigsten Business-Touristen ist dies freilich bewusst, wie eine Studie jetzt ermittelte. Sie fühlen sich mehrheitlich über ihre Kreditkarte ausreichend geschützt – ein Irrglaube, wie die Experten von Allianz Global Assistance betonen.
„Das Risiko Geschäftsreise wird von Herrn und Frau Österreicher unterschätzt“, interpretiert Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse der aktuellen Allianz Umfrage. „Der Dienstgeber haftet bei Geschäftsreisen gegenüber seinen Arbeitnehmern – ein Notfall kann schnell mehrere hunderttausend Euro kosten – und insbesondere die rund 380.000 Kleinstbetriebe vor existenzbedrohende Risiken stellen!“
Sicherheitsproblemen zum Trotz: Österreicher lieben Geschäftsreisen
Laut Statistik Austria gab es im vorigen Jahr rund 3,7 Millionen Geschäftsreisen in Österreich – das entspricht knapp einem Fünftel des gesamten Tourismusaufkommens. Nur 1,8 Prozent der aktuell befragten Business Traveller rechnen damit, dass in ihrem Reiseland Probleme auftreten könnten.
Tatsächlich hatten aber schon 30,7 Prozent das eine oder andere Sicherheitsproblem auf einer Dienstreise zu bewältigen. Am häufigsten werde über verlorenes Gepäck geklagt, rund 10 Prozent der Befragten hatten bereits Unfälle oder Probleme mit dem Auto, 8,4 Prozent wurden auf offener Straße bestohlen, 6,2 Prozent in ihrer Unterkunft.
Bei 84,2 Prozent der befragten Berufstätigen erfreuen sich Geschäftsreisen großer Beliebtheit, meist dauert die Tour nicht länger als zwei bis drei Tage. 61,7 Prozent der Business-Touristen sind laut der Studie allein unterwegs; Auto, Bahn und Flugzeug haben als Verkehrsmittel dabei annähernd den gleichen Stellenwert.
Als sicherste Reiseländer werden Österreich, Deutschland und die Schweiz klassifiziert, auch die Länder Westeuropas sowie Japan erhalten gute Sicherheitsnoten. Die USA halten immerhin noch 78 Prozent für ein sicheres Geschäftsreiseland. Ein mulmiges Gefühl befällt die Business-Traveller lediglich bei Reisen nach Russland oder Brasilien oder in die Balkan-Staaten, die weniger als drei von zehn Geschäftsreisenden als sicher einstufen.
Gibt es kein Risikobewusstsein?
„Die Organisation der Dienstreise liegt etwa gleich häufig bei der Firma und dem einzelnen Mitarbeiter. Sicherheitsfragen haben dabei aber keineswegs Top Priorität“, fürchtet Oswald angesichts der Studienergebnisse. Denn 37,9 Prozent der Befragten verweisen auf ihre Kreditkarte, 11 Prozent zerbrechen sich darüber gar nicht den Kopf und 3,8 Prozent geben an, bewusst unversichert zu reisen.
Als Hauptargument gegen den Abschluss einer Geschäftsreiseversicherung führt die Hälfte der Befragten (50,5 Prozent) an, durch die Kreditkarte ausreichend abgesichert zu sein. Für 29,3 Prozent ist eine Reiseversicherung zu teuer, 17,2 Prozent sind der Meinung, sie sei nicht notwendig.
Den häufigen Verweis auf die Kreditkarte hält Dr. Christoph Heißenberger, Österreich-Geschäftsführer von Allianz Global Assistance, für höchst bedenklich: „Im
Unterschied zu echten Reiseversicherungen sind die Versicherungsleistungen von Kreditkarten-Firmen stark eingeschränkt. Meist wird ein Mindestumsatz verlangt, um beispielsweise gegen Storno geschützt zu sein. Es gibt Selbstbehalte, manchmal eine Beschränkung auf Europa-Reisen oder die Bindung an die Bezahlung der Reise mit der Karte. Und fast immer ist nur der Karteninhaber geschützt, nicht aber seine Begleiter.“
Individuelles Package
Dem stellt die Allianz Global Assistance mit „Global Business Assistance“ (GBA) ein individuelles, modular gestaltbares Reiseversicherungs-Package gegenüber. Das Basis-Modul enthält neben einer Auslandskranken-, Unfall- und Reisegepäckversicherung auch zahlreiche Assistance-Leistungen wie beispielsweise eine 24-Stunden-Notrufnummer.
Grundsätzlich ist die Geschäftsreiseversicherung nicht an Namen gebunden, Reisetage können auf beliebig viele Mitarbeiter aufgeteilt werden. Ein spezieller Storno-Schutz, der neben den üblichen Gründen auch Storno wegen technischer Probleme, der Absage eines Businesstermins oder bei Visum-Verzögerungen enthält, kann dazu
gebucht werden.“
Spezielle Geschäftsreise-Versicherungen
Brisant können Geschäftsreisen vor allem werden, wenn sie in Krisenregionen führen. Für diese Reisen gäbe es einen speziellen Security-Baustein mit einer Vielzahl von Extra-Leistungen, von der Risikoprüfung vor Ort über Bewachung bis zu Traveller Tracking oder Evakuierung in Notfällen. Spezifische Versicherungslösungen benötigen auch „Expatriates“ – Österreicher, die von ihrem Dienstgeber für längere Zeit im Ausland stationiert werden. „Hier steht vor allem die telemedizinische Betreuung im Mittelpunkt, die rund um die Uhr verfügbar ist“, sagt Heißenberger.
Foto: AirportLimousine