Funktioniert das Travel Management in Unternehmen wirklich einwandfrei? Neben den individuellen Vorteilen durch Homeoffice und Remote Work entsteht für Mitarbeitende auch eine gewisse Distanz zu ihren Teams und Kunden. Die zunehmende Entkopplung von Arbeit und Arbeitsort birgt Konfliktpotenziale und kann negative Auswirkungen auf Karriere, Kontakte und Branchenwissen haben.
Sorgfältig geplante Geschäftsreisen können in der hybriden Arbeitswelt den entscheidenden Unterschied machen. Sie bieten frische Impulse, neue Perspektiven und neue Entwicklungsmöglichkeiten – fürs Unternehmen und die nächsten Schritte auf der Karriereleiter.
Allerdings bringen Geschäftsreisen auch neue Konfliktpotenziale und Herausforderungen mit sich, wie die sechste Global Business Travel Survey von SAP Concur und Wakefield Research unter 3.750 Geschäftsreisende und 600 Travel Managern weltweit zeigt.
Das sind die fünf wichtigsten Konfliktpotenziale
Unternehmen müssen Konfliktpotenziale frühzeitig erkennen und ihre Mitarbeitenden aktiv unterstützen, um Produktivität und Wohlbefinden von Reisenden und Geschäftsreiseverantwortlichen zu gewährleisten. Das sind die größten Herausforderungen für Geschäftsreisen im DACH-Raum:
1. Reiseunterbrechungen
- Neun von zehn Geschäftsreisenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mussten im letzten Jahr ihre Reise aufgrund von Reiseunterbrechungen wie Zug- oder Flugausfällen, Änderungen der Reiseroute oder Verspätungen kurzfristig umplanen (90 %).
- Drei Viertel der Reisenden planen aus Sorge vor Unterbrechungen oder kurzfristigen Änderungen einen Zeitpuffer bei ihrer Reise ein – auf Kosten ihrer Work-Life-Balance (76 %).
2. Sorgen und Stress
- Für Reisende aus der DACH-Region sind Sicherheitsbedenken (39 %) sowie politische und soziale Bedenken (35 %) bezüglich ihres Reiseziels die häufigsten Gründe, eine Geschäftsreise abzulehnen. Etwa wenn Menschenrechte verletzt werden oder es zum Zeitpunkt der Reise zu politischen oder sozialen Unruhen und Protesten kommt.
- Gleichzeitig fühlen sich deutsche Travel Manager von der Vielzahl der Faktoren, die sie bei der Vorbereitung und Planung einer Geschäftsreise berücksichtigen müssen, überfordert. Rund ein Viertel hat das Gefühl, Verantwortung für Aufgaben zu haben, die gezielte Weiterbildungen und Trainings voraussetzen (23 %).
3. Zielkonflikt
- Nachhaltigkeit ist für Geschäftsreisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach wie vor wichtig. Über ein Viertel würde eine Reise aufgrund ihrer Umweltauswirkungen oder fehlenden nachhaltigen Reiseoptionen ablehnen (27 %).
- 28 % der Befragten beobachten derzeit jedoch, dass eben diese Optionen von Unternehmen reduziert werden.
- Fast die Hälfte der befragten deutschen Travel Manager steht dadurch vor dem Dilemma, dass von ihnen erwartet wird, nachhaltige Reiseoptionen bereitzustellen, ohne dass dafür entsprechendes Budget zur Verfügung steht (46 %).
4. Chancengleichheit
- Für 65 % der Befragten sind Geschäftsreisen entscheidend für ihre berufliche Weiterentwicklung – gleichzeitig haben knapp drei Viertel das Gefühl, dass sie im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen nicht die gleichen Möglichkeiten haben, geschäftlich zu reisen (73 %).
- Das Alter (21%), die Dauer der Betriebszugehörigkeit (15%) oder das Geschlecht (13%) sind nur einige Gründe, weshalb Mitarbeitende sich benachteiligt fühlen.
5. Künstliche Intelligenz
- 96 % der Geschäftsreisenden können sich vorstellen, im Buchungsprozess von künstlicher Intelligenz unterstützt zu werden, zögern jedoch in der Anwendung. Gerade einmal 3 % fühlen sich wohl damit, KI tatsächlich zu nutzen.
- 92 % wünschen sich deshalb Unterstützung durch ihren Arbeitgeber, um KI bedenkenlos nutzen zu können – einschließlich Zusicherungen des Schutzes ihrer persönlichen Daten und gegen mögliche Konsequenzen, sollten KI-gestützte Buchungen gegen die Reiserichtlinie verstoßen.
Führungskräfte können Herausforderungen im Geschäftsreisemanagement nicht über Nacht lösen, aber sie können dafür sorgen, dass sie für Mitarbeitende leichter zu bewältigen sind. Indem Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung der Flexibilität, Schulungen und fortschrittliche Technologien zur Verfügung stellen, können sie den Herausforderungen begegnen und Geschäftsreisen für alle Beteiligten zukunftssicher gestalten.
Die vorliegende SAP-Concur-Studie wurde von Wakefield Research, einem führenden unabhängigen Anbieter von quantitativer, qualitativer und hybrider Marktforschung weltweit unter 3.750 Geschäftsreisenden in 24 Märkten durchgeführt. Die unabhängige Online-Erhebung fand zwischen dem 5. und 26. April 2024 statt.
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