Die Geschäftsführer und leitende Angestellte kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) sind die treibende Kraft bei der Einführung privater mobiler Endgeräte für Arbeitszwecke. Für 40 Prozent der deutschen Entscheider, deren Mitarbeiter persönliche Geräte wie Smartphones und Tablets nutzen wollen, ist das Management die treibende Kraft für diesen Einsatz. Im Vergleich dazu sehen dies nur 26 Prozent der befragten Führungskräfte in Europa und dem Rest der Welt so. Bei den in Deutschland befragten KMU Führungskräften, deren Mitarbeiter ihre privaten Smartphones und Tablets für geschäftliche Aufgaben verwenden möchten, steht eine verbesserte Work-Life-Balance ihrer Belegschaft deutlich im Vordergrund.
64 Prozent der Entscheider gaben an, dass durch die gleichzeitige geschäftliche und private Nutzung eines mobilen Endgeräts das Leben ihrer Angestellten vereinfacht wird. Darüber hinaus bietet ein privates Gerät, welches geschäftlich genutzt wird, weitere technische Vorteile wie eine bessere Funktionalität (17 Prozent) und eine höhere Flexibilität (8 Prozent). Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse einer weltweiten Studie, die mit leitenden Angestellten und Führungskräften von mehr als 1.250 kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa, Nordamerika und Australien von YouGov im Auftrag von Citrix durchgeführt wurde.
„Die Ergebnisse spiegeln wider, wie wichtig eine ausgewogene Work-Life-Balance den KMU ist, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter produktiv sind und um die Arbeitsqualität auf einem gleichbleibend hohen Niveau zu halten“, bestätigt Robert Gratzl, Managing Director VP und GM EMEA, online services division bei Citrix. „Die Mehrheit der Firmen unterstützt diesen Ansatz durch die verstärkte Nutzung von Videokonferenz- und Social-Collaboration-Lösungen und schafft hierdurch eine Arbeitsumgebung, in der jeder mit jedem überall zusammenarbeiten kann.“
Eine Frage des Vertrauens
Eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent der Entscheider in deutschen KMU geben an, dass es in ihren Unternehmen bereits Regelungen zur freien Arbeitsgestaltung für einen Teil oder die gesamte Belegschaft gibt – wie etwa flexible Arbeitszeiten oder mobile Arbeitsorganisation. Auch hier sind sie anderen Ländern voraus, wo im Durchschnitt 77 Prozent Regelungen zu flexibleren und mobilen Arbeitsmodellen ihrer Mitarbeiter getroffen haben.
Weitere Erkenntnisse für Deutschland
Lediglich 3 Prozent der deutschen Befragten befürchten, dass Mitarbeiter durch die private Nutzung mobiler Endgeräte während der Arbeitszeit abgelenkt werden können. Dieser Wert steht im starken Kontrast zum weltweiten Durchschnitt von 28 Prozent und sogar 36 Prozent in Frankreich. Zugleich kristallisiert sich ein bemerkenswerter Rückgang dieser Sorge unter deutschen KMU im Vergleich zu 2011 heraus, als noch 25 Prozent dies als ein wichtiges Problem betrachteten.
Gleichzeitig sorgen sich nur zehn Prozent der Befragten um Kontrollverlust, weniger als die Hälfte der im Jahr 2011 gemessenen 21 Prozent und deutlich niedriger als die in der aktuellen Studie ermittelten durchschnittlichen 16 Prozent.
„Diese herausragenden Ergebnisse reflektieren einen massiven Vertrauenszuwachs – und das in nur zwei Jahren“, fasst Robert Gratzl zusammen. „Die Ergebnisse bestätigen, dass deutsche Unternehmen ihren Mitarbeitern vertrauen, effizient von zuhause oder von unterwegs zu arbeiten und keinen Kontrollverlust fürchten. Beleg dafür ist das Angebot flexibler Arbeitsmodelle und die zusätzliche Bereitstellungvon Smartphones, Tablets und Laptops.“
Die gefährlichen Sicherheitslücken
Trotz des Bekenntnisses zu flexiblen, mobilen Arbeitsmodellen begleiten dies nur rund ein Drittel (34 Prozent) der Entscheider in deutschen KMU, deren Mitarbeiter private Geräte geschäftlich nutzen,mit Richtlinien, Prozessen und IT-Systemen, die es ihnen erlauben, dieseGeräte zu verwalten.
„Die Ergebnisse stützen eine aktuelle IDC Studie zur IT-Sicherheit in Deutschland. Es ist besorgniserregend, dass rund zwei Drittel der Unternehmen noch immer nicht über die Werkzeuge und Prozesse verfügen, Fernzugriffe auf das Netzwerk und Anwendungen sowie das Herunterladen von Dokumenten zu regeln“, so Robert Gratzl.
Unterstützung einer effektiven ‚Meeting-Kultur‘
KMU stehen der Einführung hochwertiger Collaboration-Tools wie HD-Video und -Audio positiv gegenüber, da diese eine durch Meetings geprägte Unternehmenskultur fördern. Nahezu die Hälfte (47 Prozent) glaubt, dass Videokonferenzen und Social-Collaboration-Tools Meetings produktiver machen, beziehungsweise machen würden.
31 Prozent der Befragten verbringen nach eigener Aussage heute mehr Zeit in Meetings als noch vor fünf Jahren, wohingegen nur 22 Prozent hierfür weniger Zeit aufwenden.
Jeder Fünfte (20 Prozent) verbringt wöchentlich fünf bis zehn Stunden in Meetings, verglichen mit durchschnittlich 13 Prozent in anderen Ländern.
Nahezu die Hälfte (49 Prozent) nutzt Videokonferenzen bereits geschäftlich – 74 Prozent davon tun dies in einem höheren Maße als noch vor einem Jahr. Der meistgenannte Grund (43 Prozent) hierfür ist die Möglichkeit, flexibel und von unterwegs zu arbeiten, verglichen mit nur 32 Prozent im weltweiten Durchschnitt.
Wie steht’s mit der Produktivität?
Fast ein Drittel der Entscheider in deutschen KMU, die ihren Angestellten den Einsatz eigener Kommunikationsgeräte zu geschäftlichen Zwecken erlauben, berichten von einer höheren Produktivität und Effizienz als Ergebnis – und zwar um zehn Prozent oder mehr.
„Die Studienergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit für eine effektive, dynamische und flexible Arbeitsumgebung ist, die sowohl dem Unternehmen als auch seinen Mitarbeitern und Kunden nützt“, so Robert Gratzl. „Allerdings müssen Firmen anerkennen, dass die Nutzung privater Endgeräte eine große Herausforderung für die IT-Abteilung bedeutet. Hier gilt es einerseits einen sicheren Fernzugriff und die Aufrechterhaltung der Arbeitsprozesse sicherzustellen, andererseits aber auch, die Potenziale von technikaffinen und selbstständigen Mitarbeitern auszuschöpfen.“
Background: Alle Zahlen sind von YouGov, Plc. Der Stichprobenumfang betrug 1.262 KMU Entscheider aus Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern.
KMU in folgenden Ländern wurden befragt: Großbritannien (201), USA (200), Australien (253), Deutschland (202), Frankreich (201) und Kanada (205). Die Studie wurde zwischen dem 22. und 29. April 2013 online durchgeführt.
Die Federation of Small Businesses definiert KMU als Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeiter. Dies wird wie folgt heruntergebrochen: Mikro: 0-9 Mitarbeiter, Klein: 10-49 Mitarbeiter, Mittelgroß: 50-249 Mitarbeiter.
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