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Mehr Verantwortung für Geschäftsreisende

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Mehr Verantwortung, mehr Sicherheit und mehr Mitsprache erwarten Geschäftsreisende in Zukunft
Mehr Verantwortung, mehr Sicherheit und mehr Mitsprache erwarten Geschäftsreisende in Zukunft (Foto: iStock)

Mehr Verantwortung, Mitsprache und mehr Sicherheit: Das wollen laut einer aktuellen Studie Geschäftsreisende. Das Jahr 2020 ist nicht spurlos an der Psyche der Menschen vorübergegangen. Mit Beginn der COVID-19-Pandemie wurden alltägliche Situationen plötzlich als belastend empfunden. Neben mehr persönliche Verantwortung und die gestiegene Sorge um die eigene Sicherheit hat auch dazu geführt, dass Mitarbeiter die Reise selbst als stressigste Phase ihrer Geschäftsreisetätigkeit ansahen.

Mit sinkenden Infektionszahlen zeichnet sich nicht nur eine Lockerung der Beschränkungen, sondern auch eine Entspannung des Gemütszustands von Geschäftsreisenden ab: So deuten die Ergebnisse einer aktuellen SAP-Concur-Studie darauf hin, dass das Stressniveau vor, während und nach einer Geschäftsreise wieder auf das Niveau vor der COVID-19-Pandemie zurückkehrt.

Die Erwartungen der Mitarbeiter an den Schutz ihrer Gesundheit und die Sicherheit auf Reisen durch ihren Arbeitgeber bleiben jedoch bestehen. Die Maßnahmen, die Unternehmen in den nächsten 12 Monaten ergreifen, entscheiden deshalb darüber, ob wertvolle Mitarbeiter im hart umkämpften Arbeitsmarkt gewonnen und gehalten werden können.

Weitere Ergebnisse der aktuellen SAP-Concur-Umfrage unter 3.850 Geschäftsreisenden in 25 globalen Märkten und 700 Travel Managern in sieben globalen Märkten zeigen, was Unternehmen tun können und müssen, um auf die hohe Reisebereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu reagieren und eine Rückkehr zu verantwortungsvollen Geschäftsreisen sicherzustellen.

Aufbruchstimmung liegt in der Luft

68 Prozent geben an, dass sie auf eine Rückkehr zur Reisetätigkeit drängen. Nur 32 Prozent haben das Gefühl, dass ihr Unternehmen sie dazu auffordert. Vor allem Babyboomer können kaum erwarten, dass es wieder losgeht: Hier setzen sich sogar 74 Prozent bei ihren Arbeitgebern für berufliches Reisen ein.

Das liegt unter anderem an der Befürchtung von Geschäftsreisenden, dass ihr berufliches und privates Leben (je 80 Prozent) darunter leiden wird, wenn sie ihre Geschäftsreisetätigkeit in diesem Jahr nicht erhöhen.

Beispielsweise befürchtet jeder Fünfte (18 Prozent) – darunter 29 Prozent der befragten Generation Z – den Job zu verlieren, wenn die Reisefrequenz nicht wieder zunimmt. Zu den persönlichen Gründen gehört etwa die Vorfreude darauf, sich schick zu machen und auszugehen (19 Prozent).

Geschäftsreisende wollen mehr mitbestimmen

Besonders hohen Stellenwert hat neuerdings die Flexibilität, etwa bei der Wahl von Transportmitteln, Unterkünften und Reisedaten. Sie steht noch vor Anforderungen an Impfungen wie dem Wunsch, dass die Reisenden selbst oder berufliche Kontaktpersonen vollständig gegen COVID-19 geimpft sind (72 Prozent vs. 62 Prozent). 

Flexibilität stellt auch in der jüngeren Generation eine Top-Priorität dar: In den USA sagen sogar 59 Prozent der Geschäftsreisenden aus der Generation Z, dass sie lieber ein schreiendes Kleinkind auf dem Rücksitz hätten als keine Kontrolle darüber, wann und wohin sie beruflich reisen. 

Mit der größer gewordenen Verantwortung, mit der hohen Arbeitsbelastung und ungenutzten Urlaubstagen geht auch einher, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Beste aus ihren Geschäftsreisen machen wollen. Konkret bedeutet das, dass 89 Prozent in den nächsten 12 Monaten private Urlaubszeit an ihre Geschäftsreisen anhängen wollen.

Fürsorgepflicht erhält zusätzliche Relevanz 

Dennoch geben 42 Prozent der Geschäftsreisenden weltweit an, dass sie sich selbst am meisten für den Schutz ihrer Gesundheit und Sicherheit unterwegs verantwortlich fühlen, gefolgt von ihrem Arbeitgeber (22 Prozent). 89 Prozent erwarten, dass dieser ihre Gesundheit und Sicherheit auf Geschäftsreisen schützt, indem sie ihre bevorzugte Unterkunft (46 Prozent) und Reiseart (43 Prozent) auswählen, Reisen direkt auf den Websites der Anbieter buchen (39 Prozent) und die Länge ihrer Reise selbst bestimmen können (39 Prozent).

Auffällig ist: Während die Mehrheit der Geschäftsreisenden der Generation Z (93 Prozent) und Millennials (92 Prozent) tatsächlich Veränderungen erwarten, tun dies nur 76 Prozent der Babyboomer. Im Zuge der Pandemie hinzugekommen ist die Erwartungshaltung, bevorzugt Direktflüge wählen (52 Prozent), in Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels übernachten (41 Prozent) und Premium-Sitzplätze wie First oder Business Class buchen zu können (39 Prozent).

Verantwortung für Travel Manager wird größer

Nahezu einstimmig glauben Travel Manager weltweit, dass ihr Job in den nächsten 12 Monaten anspruchsvoller sein wird als im vergangenen Jahr (99 Prozent).

Zu den Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sehen, gehören die Kommunikation und Sicherstellung der Einhaltung neuer und überarbeiteter Reiserichtlinien (60 Prozent), Änderungen oder Stornierungen von Buchungen in letzter Minute (53 Prozent) und Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen (51 Prozent).

Alle befragten Travel Manager (100 Prozent) erwarten, dass ihr Unternehmen in den nächsten 12 Monaten neue Reiserichtlinien einführen wird. Allerdings entsprechen die erwarteten Änderungen nicht unbedingt den Anforderungen der Geschäftsreisenden.

Der starke Antrieb, die Geschäftsreisetätigkeit wieder hochzufahren und die hohe Bereitschaft, für Flexibilitätsanforderungen einzustehen, versetzt Geschäftsreisende weltweit in eine nie dagewesene Machtposition.

Mit den richtigen Maßnahmen können Unternehmen jedoch eine erfolgreiche Rückkehr zu Geschäftsreisen noch in diesem Jahr ermöglichen und so einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Geschäftsziele leisten.

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