Für das nächste Jahr zeichnet sich die geringste Zuwachsrate an Geschäftsreisen seit Durchschreiten der Rezessions-Talsohle ab. Dieser Meinung sind 2.101 Travel Manager in 24 Ländern, die für die jährliche AirPlus International Travel Management Study befragt wurden. Nur 32 Prozent gehen von einem Anstieg der Geschäftsreisen im nächsten Jahr aus. Dieser Wert markiert das zweitniedrigste Ergebnis seit Beginn der vor acht Jahren eingeführten AirPlus-Jahresumfrage.
Für diese Studie wurde die Befragung um vier neue Länder erweitert: Kanada, Indien, Russland und die Türkei. Berücksichtigt man diese vier Märkte nicht, um einen Vergleich zum Vorjahr zu ermöglichen, so gehen nur 29 Prozent der Befragten von einem Anstieg des Reiseaufkommens in den kommenden zwölf Monaten aus.
Dieser Anteil hat sich im Gegensatz zum letzten Jahr mit 35 Prozent verringert. Seit Beginn der Studie waren die Wachstumszahlen nur ein einziges Mal geringer: Vor drei Jahren lagen sie bei 23 Prozent.
Obwohl das Wachstum zurückhaltender verlaufen wird als in den Jahren zuvor, gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass das Geschäftsreiseaufkommen tatsächlich abnimmt. Lediglich 13 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie in den nächsten zwölf Monaten weniger reisen werden, das sind gerade einmal zwei Prozent mehr als im letzten Jahr (11 Prozent) und ist kein Vergleich zum Höchststand von vor drei Jahren (35 Prozent).
Die Mehrheit der Befragten geht auch diesmal von einem unveränderten Reiseaufkommen aus (56 Prozent). Insgesamt lässt die Aufkommensprognose darauf schließen, dass der unumstrittene Bedarf an Reisen zum Zweck des Vertriebsaufbaus und zur Pflege der Kundenbeziehungen mehr Gewicht hat als wirtschaftlich problematische Umstände wie die Krise in der Eurozone.
Unternehmen mit großen Reisebudgets zeigen am meisten Optimismus – im Vergleich zu 33 Prozent in Unternehmen mit mittleren und 29 Prozent in Unternehmen mit geringen Reiseausgaben prognostizieren hier 36 Prozent einen Anstieg.
Höchstes Reiseaufkommen in Schwellenländern erwartet
Es sind große Unterschiede zwischen den industrialisierten, wirtschaftlich langsamer wachsenden Regionen der Erde und den Wachstumsmärkten der Schwellenländer festzustellen: Während lediglich 24 Prozent der Reiseverantwortlichen in Westeuropa und 29 Prozent in Nordamerika von einem Anstieg des Reisevolumens ausgehen, sind es in der Asien-Pazifik-Region und in Lateinamerika jeweils 43 Prozent.
Die Reisekosten werden wieder steigen
Knapp zwei von fünf Unternehmen (39 Prozent) erwarten, dass ihre Reisekosten in den kommenden zwölf Monaten steigen. Angesichts des etwas niedrigeren Wachstums für das Reisevolumen (32 Prozent) bedeuten diese Zahlen zugleich, dass die Travel Manager auch implizit von einem Anstieg der Kosten pro Reise ausgehen.
46 Prozent der Befragten gehen von gleichbleibenden Kosten und nur 14 Prozent von einer Kostensenkung aus. Diese Zahlen sind vergleichbar mit denen der letzten Studie. In den aufstrebenden Märkten wird viel häufiger ein zukünftiger Kostenanstieg vermutet, hier ist das Phänomen eines hohen Geschäftsreiseaufkommens noch recht neu. Beispielhaft zeigen dies Indien (62 Prozent), die Türkei (55 Prozent) und China (51 Prozent), in denen eine Mehrheit der Travel Manager mit einem Anstieg der Kosten für Geschäftsreisen rechnet.
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