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Wie Corona Dienstreisen in KMU beeinflusst

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KMU: Geschäftsreisen in Zeiten von Corona
Wie sich die Corona-Pandemie auf Geschäftsreisen im Mittelstand ausgewirkt hat (Foto: TB, iStock)

Einreisestopps, Kontakt-Nachverfolgung und Hygienevorschriften. Die Corona-Pandemie hat sich gerade bei Geschäftsreisen deutlich bemerkbar gemacht. Vor allem für mittelständische Unternehmen, für die der regelmäßige, persönliche Kundenkontakt ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist, brachte das enorme Herausforderungen mit sich.

Ein kompletter Verzicht auf Geschäftsreisen war für viele kaum denkbar, doch in Pandemie-Zeiten gehen Arbeitsschutz und Fürsorgepflicht des Arbeitgebers vor.

In einer aktuellen SAP-Concur-Studie geben knapp drei Viertel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mittelständischen Unternehmen an, dass ihr Arbeitgeber in Folge der COVID-19-Pandemie strengere Richtlinien in Bezug auf Sicherheit und Hygiene eingeführt hat (72 %). Angesichts der sehr dynamischen Infektionslage werden diese neuen Regelungen Geschäftsreisende im Mittelstand auch in Zukunft weiter begleiten.

Reisebudgets und Nachhaltigkeit im Focus

Dem Wettbewerbsdruck stand in der Corona-Krise der Kosten-Faktor gegenüber. Und so macht sich die COVID-19-Pandemie auch beim Budget für Geschäftsreisen bemerkbar: Allerdings geben lediglich 42 % der Befragten an, dass ihr Arbeitgeber als Reaktion auf die unsichere Pandemie-Lage die Reiserichtlinien auf Kosteneinsparung getrimmt hat. 

Hier zeigt sich die hohe Relevanz von Geschäftsreisen für den Mittelstand: Persönliche Treffen mit Kunden und Partnern können für sie im Wettbewerb mit der Konkurrenz entscheidend sein. In der Anfangszeit der COVID-19-Pandemie waren viele Unternehmen in dieser Hinsicht noch vorsichtiger: Budgets wurden vorsorglich eingefroren und Geschäftsreisen vielerorts ausgesetzt.

Bei der Wiederaufnahme geschäftlicher Reisen werden diese Abwägungen noch mitschwingen, wenn es darum geht, Richtlinien an die neuen Anforderungen anzupassen und persönliche Treffen für den Geschäftserfolg künftig bewusster zu planen.

Die Auswirkung von Corona ist spürbar

Das zeigt sich auch in der SAP-Concur-Studie: Über die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mittelständischen Unternehmen gibt an, dass in Folge der Corona-Pandemie in ihrem Unternehmen eine stärkere Kosten-Nutzen-Abwägung zur Notwendigkeit von Geschäftsreisen stattfindet (55 %).

Generell scheinen mittelständische Unternehmen die Zeit genutzt zu haben, um sich grundlegend mit ihrem Geschäftsreiseprogramm auseinanderzusetzen. Der allgemeine Trend zu mehr Nachhaltigkeit hält so beispielweise auch zunehmend Einzug in die Geschäftsreiseprogramme der Mittelständler.

Rund die Hälfte dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt an, dass ihr Arbeitgeber auch neue Richtlinien zugunsten nachhaltiger Reiseoptionen, wie Zug statt Flugzeug, eingeführt hat (49 %). Reisebudgets dürften damit in Zukunft sehr viel bewusster eingesetzt werden.

Wo Nachholbedarf bei der Digitalisierung besteht

Während Budget und Nachhaltigkeit in der COVID-19-Pandemie beim Thema Geschäftsreise im Fokus standen, blieb die Prozessoptimierung im Reisemanagement in mittelständischen Unternehmen eher außen vor. Lediglich 35 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mittelständischen Unternehmen geben an, dass ihr Arbeitgeber die Pandemie genutzt hat, um Prozesse zur Buchung und Abrechnung von Geschäftsreisen zu prüfen und zu optimieren.

Immerhin knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihr Arbeitgeber die COVID-19-Pandemie genutzt hat, um digitale Tools einzuführen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig unterwegs unterstützen (48 %).

Aber auch diese Zahl ist im Vergleich zu größeren Unternehmen ausbaufähig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Arbeitswelt durch die Corona-Krise drastisch verändert hat und flexible Arbeitsmodelle künftig eine immer wichtigere Rolle spielen werden. 

Der Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung zeigt sich auch in der Ausstattung des Arbeitsplatzes: Für 60 % der Befragten im Mittelstand hat sich an dieser trotz Homeoffice nichts verändert. Entsprechend geben auch nur 46 % an, dass ihnen die Aufrüstung ihres Arbeitsplatzes flexibleres Arbeiten ermöglicht.

Wollen mittelständische Unternehmen weiter wettbewerbsfähig und als Arbeitgeber attraktiv für die stark umworbenen Fachkräfte sein, reicht es nicht, die Geschäftsreiseaktivität wieder hochzufahren. Vielmehr müssen sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwegs, im Büro und im Homeoffice durch digitale Lösungen bestmöglich beim flexiblen Arbeiten unterstützen.

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