
Wann redet man von Korruption? Wo fängt Korruption an und wo hört sie auf? Der globale Korruptionsindex der Nichtregierungsorganisation Transparency International zeigt, dass in zwei Drittel aller Länder die Korruption stark verbreitet ist und vielerorts gar zunimmt.
Der Begriff Korruption ist so undurchsichtig wie die Strukturen, in denen Korruption gedeiht. Es gibt viele Definitionen, Transparency International arbeitet mit der Definition: „Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.“
Ob Bestechung oder Bestechlichkeit im internationalen Geschäftsverkehr oder im eigenen Land, ob Käuflichkeit in der Politik oder der Versuch, durch Schmiergelder Vorteile zu erlangen – Korruption verursacht nicht nur materielle Schäden, sondern untergräbt auch das Fundament einer Gesellschaft.
In Deutschland zum Beispiel wurde das Problem der Korruption lange ignoriert. Zahlreiche Skandale, auch in jüngster Zeit, machen deutlich, dass weltweite Korruptionsbekämpfung im eigenen Land anfängt. Gerade exportorientierte Unternehmen sind deshalb oft mit Korruption konfrontiert und entsprechenden Risiken ausgesetzt.
Ein soeben erschienenes Ratgeber-Set inklusive Online-Selbsttest der Schweizer Sektion von Transparency International unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen dabei, mit solchen gefährlichen Risiken angemessen umzugehen.
Risiken mindern und Wettbewerbsposition stärken
Korruption findet fast immer im Verborgenen statt und ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen oft schwer erkennbar. Eine gezielte Korruptionsprävention ist deshalb wichtig und lohnenswert.
Sie verringert für jedes Unternehmen das Schadensrisiko durch Korruption, das im schlimmsten Fall existenzgefährdend ist. Zudem stärkt ein Antikorruptionsdispositiv die Wettbewerbsposition und kann entscheidend sein für den unternehmerischen Erfolg.
Praktischer Basis-Ratgeber und Selbsttest
Transparency Schweiz hat in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus der Unternehmenspraxis eine Reihe von neuen Arbeitsinstrumenten speziell für Schweizer KMU entwickelt.
Der Basis-Ratgeber «Korruptionsprävention» bietet einen kompakten Überblick über die Korruptionsprävention und die Massnahmen, die gerade kleine und mittelgrosse Organisationen zur Steuerung von Korruptionsrisiken wirksam und kosteneffizient treffen können.
Als Einstieg dient ein separater Selbsttest (Checkliste), der jedem Unternehmen eine sofortige Ist-Analyse der eigenen Präventionsmassnahmen ermöglicht.
Wie mit Whistleblowing und Geschenken umgehen
Die Leitfäden Whistleblowing und «Geschenke und Einladungen» ergänzen den Basis-Ratgeber in zwei Themenbereichen, die für jedes Unternehmen bei der Korruptionsprävention von besonderer Relevanz sind.
Sie zeigen auf, wie Unternehmen die Vorteile von Meldungen über den Verdacht von Missständen («Whistleblowing») nutzen und wie sie im Geschäftsalltag mit Geschenken und Einladungen rechtlich korrekt und verantwortungsvoll umgehen können.
Ratgeber und Checkliste können kostenlos als Broschüre bei Transparency Schweiz bestellt werden und stehen auch online und als Download zur Verfügung.
Transparency International Schweiz ist die Schweizer Sektion von Transparency International, der weltweit führenden Nichtregierungsorganisation im Kampf gegen die Korruption.
Die NGO engagiert sich für die Prävention und Bekämpfung von Korruption und Geldwäscherei in der Schweiz und in den Geschäftsbeziehungen von Schweizer Akteuren mit dem Ausland.
Transparency leistet Sensibilisierungs- und Advocacy-Arbeit, erarbeitet Berichte und Arbeitsinstrumente, fördert den Austausch unter spezifischen Interessengruppen, arbeitet mit anderen Institutionen zusammen und nimmt Stellung zu aktuellen Vorkommnissen.
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