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Hotelmarkt bewältigt die Krise erst in 2024

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Hotelmarkt in Deutschland und Österreich wird sich 2024 von der Pandemie erholen (Foto: StockSnap/Pixabay)

Der Hotelmarkt in Deutschland kämpft weiter mit Auswirkungen der Pandemie. Aufgrund der Reisebeschränkungen und der Komplexität des internationalen Reiseverkehrs mit Tests und Quarantänemaßnahmen hat die erhoffte Erholung im ersten Halbjahr 2021 nicht stattgefunden.

So lag die Gesamtzahl der Übernachtungen 34,7 Prozent unter dem ersten Halbjahr 2020. Dafür gab es im Sommer 2021 einen schnellen Anstieg der Freizeitnachfrage und die Ferienhotels in beliebten Reisezielen waren fast vollständig ausgebucht.

Diese rasante Erholung der Freizeitnachfrage hat zu einem verstärkten Interesse inländischer institutioneller Investoren im Resort-Sektor und in Städten mit starker Wochenendnachfrage geführt. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des deutschen Hotelmarktes des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Größter Lichtblick des deutschen Hotelmarktes ist die verhältnismäßig geringe Abhängigkeit von der internationalen Reisetätigkeit speziell in den B und C Städten und im Tourismus“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany bei CBRE.

Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent an den Gesamtübernachtungen ist die Hotellerie in Deutschland seit jeher stark von der Inlandsnachfrage abhängig. Die meisten der Top-7-Märkte weisen jedoch eine große Abhängigkeit von internationalen Reisen auf. Entsprechend deutlich rückläufig war in diesen Städten der Umsatz pro verfügbarem Zimmer.

Am stärksten leiden die Betreiber, welche die Mieten teilweise weiterhin nicht aus dem Cashflow bezahlen können. Ihnen helfen sowohl die massiven staatlichen Hilfen und Freistellungsregelungen als auch die Bereitschaft vieler Hoteleigentümer, Mietaufschüben und -reduzierungen zuzustimmen.

Im Gegenzug fordern die Eigentümer von den Betreibern variable Mietkomponenten und eine Verbesserung weiterer Vertragsbedingungen. Punkten können Hoteliers mit Investments in Digitalisierung, welche die Betriebsabläufe optimiert und somit die Mitarbeiter- und Gästezufriedenheit steigert und Kosten reduziert.

„Wir gehen davon aus, dass es je nach Hoteltyp und Standort bis 2023 oder 2024 dauern wird, bis die Hotels wieder auf ihr Vor-Pandemie-Niveau zurückkehren“, erwartet Stefan Strebl, Senior Consultant Hotels bei CBRE.

„Insbesondere große Kongresse und Messen brauchen den internationalen Flugverkehr, um wieder normal zu funktionieren. Zudem weisen die meisten der Top-7-Märkte in Deutschland für die kommenden zwei bis drei Jahre eine erhebliche Hotelpipeline auf, was zu einem entsprechenden Wettbewerb zwischen den Betreibern führen wird. Denn auch wenn einige Entwicklungen im frühen Planungsstadium aufgrund der Pandemie gestrichen wurden, werden die meisten Hotels, die sich derzeit in der Endplanung oder im Bau befinden, wahrscheinlich realisiert werden“, prognostiziert Strebl.

Trotz der derzeitigen Turbulenzen bleiben Hotels langfristig eine attraktive Assetklasse. Investoren sind weiter auf der Suche speziell nach Hotels in Top-Lagen und mit guten Konzepten. Investments werden allerdings genauer geprüft. „Die Investoren achten zudem sehr auf die Mieter und eine nachhaltig erzielbare Miete“, so Lorina Callenberg, Associate Director, Hotel Investment.

Hotelmarkt in Österreich geht es besser als erwartet

„Die erwarteten Notverkäufe am österreichischen Hotelmarkt bleiben aus und der Branche geht es besser als ursprünglich prognostiziert“, fasst Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich die Lage am Markt zusammen.

Während der Höhepunkte der Pandemie gab es nur wenige bzw. eher kleinere Transaktionen, da die Erwartungshaltungen der Verkäufer von jenen der potenziellen Investoren – die von Preisabschlägen ausgingen – stark abwichen.

„In der Hochphase der Pandemie konnten wir feststellen, dass Eigentümer zwar Interesse an Verkäufen gezeigt haben, aber nicht zu den Konditionen, die die Investoren geboten haben. Dass es schlussendlich zu wenigen Transaktionen gekommen ist, lag auch daran, dass es der Branche dank anhaltender staatlicher Unterstützung relativ gut ging und Verkäufe nicht dringend notwendig wurden“, so Fichtinger weiter.

Investoren sind wieder auf der Suche nach passenden Objekten auf dem Hotelmarkt, da der Druck aufgrund des verfügbaren Kapitals weiterhin groß ist. Mittlerweile sind die Käufer wieder bereit, Preise ähnlich dem Vor-Krisen-Niveau zu zahlen – das zeigen auch jüngste Transaktionen.

„Momentan sind einige Deals in der Pipeline, sodass wir davon ausgehen, dass es am Investmentmarkt für Hotels im letzten Quartal leicht bergauf gehen könnte“, so Fichtinger.

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