Der Wien-Tourismus boomt, die Hotellerie jubelt und reibt sich die Hände. Allein im vergangenen Jahr haben 7,9 Millionen Reisende den Hotels in Wien 17,6 Millionen Übernachtungen beschert und die Kassen zum Bersten gebracht: Mehr als eine Milliarde Euro beträgt der Netto-Umsatz in der Beherbergungsbranche und der Run auf die Hotels in Wien hält auch 2020 weiter an.
Kein Wunder: Im Ranking der globalen „Best Big Cities“ haben 2019 mehr als 600.000 Leser des Magazins Condé Nast für Wien als „beste europäische Stadt hinter Tokio, Kyoto und Singapur auf Platz 4“ gestimmt. Die Ränge 5 bis 10 belegen Osaka, Kopenhagen, Amsterdam, Barcelona, Taipeh und Sydney.
Um der wachsenden Zahl der Besucher mehr Übernachtungsmöglichkeiten bieten zu können, werden laufend Hotels in Wien geplant, umgebaut, neu errichtet und eröffnet. „Weil Wien“, so Tourismusdirektor Norbert Kettner, „ein sicherer Hafen“ für international im Umlauf befindliches Geld ist, bauen Immobilieninvestoren halt immer mehr neue Hotels in Wien.
„Im Luxussegment gibt es durchaus noch Luft nach oben“, sagt Kettner. „Luxusreisende geben mehr in der Stadt, beim Shoppen und in den Hotels in Wien aus. Sie bringen mehr Wertschöpfung für die Stadt“, sagt Kettner. Laut Angaben von Wien-Tourismus geben Luxusreisende sechsmal mehr Geld aus und reisen fast doppelt so oft wie der Durchschnitt.
So eröffnet im Frühjahr gegenüber vom Wiener Hauptbahnhof das Boutique-Hotel Mooons mit 170 Zimmern. Das neue Hotel setzt auf ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis und elegantes Design. Neben einem Restaurant verfügt das neue Mooons auch über eine Dachterrasse und ein Fitness-Studio mit tollem Ausblick auf die Stadt.
Anfang Mai 2020 geht mit The Student Hotel ein neues großes Hotel im 2. Bezirk in Betrieb. Insgesamt stehen 819 Zimmer bereit, die volle Zimmerzahl wird allerdings nur in den Sommerferien angeboten.
Für Sommer 2020 ist die Eröffnung des Dormero HoHo Hotel im Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern geplant. Das neue Hotel mit 143 Zimmern und Serviced Apartments befindet sich im HoHo Wien, einem bis dato weltweit einzigartigen 24-stöckigen Holzhochhaus. Eine U-Bahn-Station liegt direkt vor der Tür, die U2 verbindet die Seestadt Aspern in knapp 25 Minuten Fahrt mit der Wiener Innenstadt.
„Casual luxury“ heißt das Motto des Almanac Hotel Vienna, das gegen Ende 2020 in ein historisches Palais an der Wiener Ringstraße einzieht. Das neue Luxushotel verfügt über 111 Zimmer und Suiten sowie Restaurant, Bar, Café, Spa und Meetingräume.
Das Hotel Hilton Vienna erweitert und modernisiert bei laufendem Betrieb bis Ende 2020 seinen Standort am Wiener Stadtpark. Ebenfalls bis Ende 2020 wandelt die Deutsche-Hospitality-Gruppe ein Gebäude im 6. Bezirk in das Hotel Jaz in the City Vienna mit 165 Zimmern und multifunktionalen Tagungsbereichen um.
Die Unternehmensgruppe Lenikus plant in der Wiener Innenstadt zwei Hotels. Am Bauernmarkt 1 soll Mitte 2020 in einem denkmalgeschützten Barockgebäude ein Grand Luxury Hotel mit 77 Zimmern bzw. Suiten auf fünf Etagen entstehen. Am Bauernmarkt 21 soll bis Ende 2021 ein weiteres Hotel mit rund 100 Zimmern und Event-Räumen errichtet werden.
Das Hotel Kummer auf der Mariahilfer Straße wird zu einem Boutique-Lifestyle-Hotel umgebaut. Im Frühjahr 2021 soll es als Hotel Motto mit 90 Zimmern, einer Bio-Bäckerei und Einkaufsflächen wiedereröffnen.
Die Accor-Marke Jo&Joe will mit 345 Hotelbetten in die oberen beiden Stockwerke eines schwedischen Einrichtungshauses am Wiener Westbahnhof einziehen. Im Jänner 2020 starten die Bauarbeiten für das Gebäude, 2021 sollen dann das Hotel und das Einrichtungshaus eröffnet werden.
Für 2021/22 angekündigte Hotelprojekte sind weiters Radisson Red Vienna mit 179 Zimmern am Donaukanal im 2. Bezirk sowie Rosewood Vienna mit 99 Zimmern und Suiten in einem historischen Gebäude am Petersplatz im Herzen Wiens.
Hotels in Wien setzen auf Nachhaltigkeit
„Unsere strategischen Ziele für 2020 werden wir mit der Umsatzmilliarde erreichen, bei den Nächtigungen sind wir nur geringfügig unter den in der Tourismusstrategie 2020 anvisierten 18 Millionen geblieben. Übernachtungen sind in Wiens neuer Visitor Economy Strategie 2025 allerdings auch nicht mehr Goldstandard“, sagt Peter Hanke, Wiens Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales.
„Viel wichtiger ist, dass die Wertschöpfung passt, der ökologische Fußabdruck des Tourismus möglichst gering gehalten wird und die Zufriedenheit von Gästen und Einheimischen weiterhin hoch bleibt!“, verweist Hanke auf künftige Zielsetzungen der Tourismuswirtschaft.
Rund 83 Prozent der Übernachtungen 2019 waren internationale Übernachtungen. „Jene Märkte, die der WienTourismus aktiv bearbeitet hat, erbrachten in Summe rund 78 Prozent der Nächtigungen bzw. 79 Prozent der bis dato ausgewerteten Umsätze“, sagt Norbert Kettner.
Innerhalb der zehn nächtigungsstärksten Herkunftsmärkte entwickelten sich 2019 Italien, Spanien und Frankreich mit zweistelligen Wachstumsraten, Deutschland, Österreich, die USA, China, Russland und die Schweiz mit einstelligen. Großbritannien blieb unter seinem Vorjahreswert. Aus den Top 30 brachten 24 Märkte Wachstum, sechs blieben unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Vor allem aus Japan, Israel und der Ukraine fiel das Wachstum besonders stark aus.
Welche Gäste für volle Hotels in Wien sorgen!
Wiens aufkommensstärkste Fernmärkte USA (2019 gab es erstmals über 1 Million US-Nächtigungen), China und Japan tragen überproportional zum Erfolg der oberen Kategorien, insbesondere der 5-Sterne-Häuser, bei: 27 Prozent der US-Übernachtungen, 14 Prozent jener aus China sowie 18 Prozent jener aus Japan fanden 2019 in der 5-Sterne-Kategorie statt.
Das Nächtigungsplus aus China (+ 30 Prozent) und aus Japan (+ 38 Prozent) fiel dort 2019 besonders hoch aus. Außerdem führt China die Liste jener Nicht-EU-Länder mit den in Summe höchsten Shopping-Ausgaben an (durchschnittlich 942 Euro/Einkauf in Wien 2018; 575 Euro bundesweit; Quelle: Global Blue). Auch die USA sind in den Top 10 zu finden (704 Euro Wien; 581 Euro bundesweit).
„Tourismus erzielt vor allem im Inland Wertschöpfung und schafft standortgebundene Arbeitsplätze“, so der Wien-Politiker Peter Hanke. Erstmalig wurden im Rahmen des Tourismus-Satellitenkontos von Statistik Austria und WIFO Beschäftigungsverhältnisse in der Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft erhoben – Wien und Burgenland sind bei der Erhebung dieser Regional-Daten österreichweit Vorreiter: „Rund 11 Prozent sind der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zuzuordnen. Wir sprechen hier von 116.500 Jobs für die hier lebenden Menschen“, unterstreicht Hanke die Bedeutung der Branche auch als Arbeitgeber.
Die laufende, repräsentative Untersuchung zur Tourismuseinstellung der Wiener Bevölkerung liefert ein aktuelles Stimmungsbild: 3.657 Wiener im Alter von 18 bis 70 Jahren hat Manova im Auftrag des WienTourismus 2019 online befragt. Das Ergebnis: „9 von 10 Befragten sind dem Tourismus gegenüber positiv eingestellt. Diesen Top-Wert konnten wir auch in den vergangenen beiden Jahren messen, die weiterhin hohe Zustimmung der WienerInnen freut mich als Präsident des WienTourismus besonders“, erklärt Stadtrat Peter Hanke.
Zugleich misst der WienTourismus im Rahmen des Tourismus-Monitor Austria (T-MONA) auch die Erlebnisqualität der Gäste: 9 von 10 Besucher würden Wien aktuell als Destination weiterempfehlen. Beide Top-Werte sollen laut Visitor Economy Strategie 2025 auch bei quantitativer Zunahme des Gästeaufkommens gehalten werden. Mit einem Wort: Wien bleibt weiter im Trend.
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