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An welchen EU-Flughäfen gibt es Ebola-Kontrollen?

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Die Angst vorm Ebola-Virus sitzt den Industrieländern im Nacken. In den USA und Kanada bahnt sich eine Ebola-Hysterie an, rigorose Quarantäne-Maßnahmen wurden eingeführt. Die USA haben zum Beispiel die Einreisebedingungen innerhalb von zwei Tagen zum zweiten Mal verschärft: Wer aus Sierra Leone, Guinea oder Liberia in die USA kommt, muss sich künftig nach der Ankunft 21 Tage lang überwachen lassen. Zweimal am Tag soll die Temperatur gemessen und einem Vertreter der Gesundheitsbehörde CDC gemeldet werden.

Die neue Regel gilt ohne Ausnahme für alle Reisenden, auch für US-Bürger. Nur die EU-Kommission weiß noch nicht so recht, wie ihre 28 Mitgliedsländer agieren sollen. Eine einheitlich Regelung gibt es noch immer nicht. Wo also wird kontrolliert, wo wird auf Ebla-Kontrollen verzichtet? Hier ein Überblick für Geschäfts- und Privatreisende.

  • In Großbritannien sind die Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen bereits verschärft worden. Passagiere, die über indirekte Verbindungen aus Westafrika dorthin kommen, werden einem Ebola-Screening unterzogen, zu dem unter anderem Fiebermessen gehört. Bislang werden die Kontrollen am Londoner Flughafen Heathrow durchgeführt, der Flughafen Gatwick und Untersuchungen der aus Frankreich kommenden Reisenden der Eurostar-Züge sollen folgen.
  • In Frankreich werden seit 18. Oktober alle Passagiere von Flügen aus Ebola-Gebieten gesondert kontrolliert. Betroffen davon sind rund 20 Flüge wöchentlich zwischen Conakry in Guinea und dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle – eine der beiden einzigen Direktverbindungen aus EU-Ländern in die von Ebola betroffenen Länder in Westafrika.
  • In Tschechien müssen seit dem 20. Oktober alle ankommenden Passagiere am Prager Flughafen einen Fragebogen ausfüllen, die zuvor an internationalen Drehkreuzen umgestiegen sind.
  • Da es von Belgien aus eine direkte Flugverbindung in das von Ebola betroffene Liberia gibt, könnte es auch an den belgischen Flughäfen verschärfte Kontrollen geben. Beschlossen wurde das jedoch noch nicht. Die belgische Regierung hat nur angekündigt, solche Pläne zu prüfen.
  • Von Deutschland aus gibt es keine direkten Flüge in die von Ebola betroffenen Länder in Westafrika und bislang auch keine verschärften Kontrollmaßnahmen. Sobald hier ein Verdacht auf einen Ebola-Fall vorliegt, greifen die Notfallpläne der Fluggesellschaften und Flughäfen. Das Flugzeug wird dann auf eine Außenposition gestellt, sagt Dieter Hulick, Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport in Frankfurt.
    Ärzte gehen an Bord, die den möglicherweise Erkrankten untersuchen und ihn gegebenenfalls sofort in einem Sonderisoliertransporter in die Universitätsklinik Frankfurt überführen. Kontaktpersonen unter den Passagieren und der Crew stehen in Sonderräumen am Flughafen so lange unter Beobachtung, eventuell sogar unter Quarantäne, bis es Entwarnung aus dem Klinikum gibt. Alle anderen Mitreisenden erhalten Informationszettel mit Notrufnummern und können weiterreisen.
  • Das Vorgehen in Spanien ist ähnlich dem Verfahren in Deutschland.
  • Im internationalen Kampf gegen die tödliche Seuche Ebola hat Österreich bisher eine eher bescheidene bis nicht existente Rolle gespielt. Der Airport in Wien ist im Fall des Falles vorbereitet, dazu hat das österreichische Gesundheitsministerium ein Ablaufschema erstellt, sollte ein medizinischer Notfall eintreten. Zudem informieren mehrsprachige Plakate über die Krankheit. Langsam verstärkt die österreichische Regierung auch ihr Engagement. Finanz- und Außenminister wollen eine Million Euro für das Internationale Rote Kreuz freigeben. Auf einem niederländischen Schiff werden zudem fünf Transport- und Rettungsfahrzeuge aus Österreich nach Westafrika gebracht. Und in Sierra Leone läuft ein Projekt zur Errichtung von Isolierstationen an, an dem sich die Österreichische Entwicklungsbank mit 270.000 Euro beteiligen wird.