Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown ist für die Zukunft seines Landes zuversichtlich. Er hat auch alle Grund: Die Wirtschaft hat sich von der Rezession erholt, die Geschäfte florieren, es wird wieder mehr investiert. Brown: „California is back“.
In den letzten drei Jahren wurden über eine Million Jobs geschaffen und das Milliardendefizit mit harten Sparmaßnahmen in ein Plus gedreht.
„Kalifornien ist eine Zwei-Billionen-Dollar-Volkswirtschaft und auf Augenhöhe mit Brasilien, Russland oder Italien. Kalifornien ist führend bei Venture Capital Investitionen, bei Patenten und in einzelnen Sektoren die weltweite Nr.1 wie z.B. bei Biotech. Mehr als die Hälfte des US-Risikokapitals wird in Kalifornien investiert und 100 Patente werden pro Tag angemeldet. Als Industriestandort mussten zwar Einbußen eingesteckt werden, aber trotzdem ist Kalifornien immer noch der bedeutendste Industriestaat in den USA“, kommentiert Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles, den Aufschwung.
Überschüsse sollen künftig vermehrt in die Abzahlung von Schulden und das Anfüllen des „Rainy Day Fund“ für schlechte Zeiten gehen. Auch der Klimawandel wird zu einer Herausforderung: Die Landwirtschaft hat heuer nach drei Dürrejahren geschätzte Einbußen in Höhe von 1,7 Mrd. Dollar, weiters entstehen große Schäden durch Waldbrände.
Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Kaliforniens ist dem kalifornischen Pioniergeist entsprechend Mut und ein Überschreiten von Grenzen notwendig, wozu ein parteiübergreifendes Agieren erforderlich ist. Der Hightech-Staat Kalifornien baut auf Innovationen und Entrepreneurship. Massive Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung sind daher entscheidend.
Rudolf Thaler: „Österreichische Unternehmen profitieren von der wirtschaftlichen Erholung Kaliforniens. Die Warenimporte aus Österreich sind von 1,05 Mrd. USD im Jahr 2012 auf 1,13 Mrd. USD im vergangenen Jahr angestiegen. Auch im 1. Quartal 2014 setzt sich der positive Trend mit einem Plus von über 5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode fort. Kalifornien ist unter allen US-Bundesstaaten der größte Importeur österreichischer Produkte.“
Kalifornien – vor allem Los Angeles und die Bay Area von San Francisco – wird zunehmend ein Testmarkt für österreichische Unternehmen, so z.B. in den Bereichen Sport, CleanTech und IT. Für Startups hat das Silicon Valley eine magnetische Anziehungskraft.
Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger hatte Kalifornien zum US-Vorreiter in Sachen Umwelt gemacht, sein Nachfolger fährt auf dem grünen Job-Highway weiter. Der Golden State ist führend bei alternativen Energien und die Nr.1 bei CleanTech Investitionen.
Kalifornien verfolgt die ehrgeizigsten Umweltziele aller US-Bundesstaaten: Bis 2020 soll ein Drittel der Energie aus alternativen Energiequellen stammen. Zurzeit sind es 20 Prozent, wobei die aus privaten Solarpanels eingespeiste Energie nicht eingerechnet ist.
Eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis 2020 auf Kaliforniens Straßen unterwegs sein. Dazu werden 100 Millionen Dollar in den Ausbau der EV-Infrastruktur investiert und weitere 150 Millionen Dollar gehen in F&E. Ein großes Energie-Einsparungspotential ergibt sich bei Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz kommerzieller Gebäude, was ebenfalls Chancen für österreichische Technologien eröffnet. (Quellen: WKO, AC Los Angeles)
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