Die Einnahmen an Versicherungsprämien der Europäischen Reiseversicherung AG stiegen 2012 um 5,8 Prozent auf 62,5 Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wuchs um 45 Prozent auf 5,1 Mio. Euro, der Jahresüberschuss um 26,6 Prozent auf 3,3 Mio. Euro. Mit rund 2,2 Mio. versicherten Reisenden konnte die Europäische ihre führende Marktposition weiter ausbauen. Der Zuwachs bei Reiseversicherungen betraf nahezu alle Geschäftsfelder der Europäischen. Besonders positiv entwickelten sich die Jahresversicherungen mit einer zweistelligen Zuwachsrate sowie die Geschäftsreise-Versicherung Corporate Travel Insurance (CTI). Nicht unwesentlich für das positive Ergebnis war das weitere Wachstum der Niederlassung in der Slowakei, die auf diesem heiß umkämpften Tourismusmarkt ein Plus von 7,4 Prozent erreichte.
Als Basis des Erfolges hebt Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Sturzlbaum die weitere Marktdurchdringung hervor: „Neben dem wachsenden Risikobewusstsein des Reisepublikums sind gute, der aktuellen Risikosituation angepasste Produkte, Service und Beratung dafür entscheidend, dass wir bei einer stagnierenden Entwicklung des Reisemarktes neue Kunden und Vertriebspartner gewinnen können.“
Kein einfaches Jahr für den Tourismus
Der Incoming-Tourismus brachte zwar ein Spitzenergebnis, im Outgoing, dem Hauptgeschäftsfeld der Europäischen Reiseversicherung, gab es aber nur ein sehr geringes Wachstum.
Der Amadeus AATIX (Austrian Air Traffic Index), der über Linienflug-Buchungen der Reisebüros informiert und die Geschäftsreisen mit einbezieht, zeigt ein Wachstum von 2 Prozent gegenüber dem Jahr 2011, während der Amadeus TOURIX (Austrian Touristik Index), der die Zahl der Veranstalterbuchungen in Reisebüros abbildet, um minus 6,9 Prozent gesunken ist.
Trotzdem konnte das Unternehmen in fast allen Geschäftsfeldern einen Zuwachs und damit das beste Ergebnis seiner Geschichte erreichen.
Der Incoming–Tourismus zeigte 2012 mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent auf 36,15 Mio. bei den Ankünften und von 4 Prozent auf 130,97 Mio. bei den Nächtigungen ein Rekordergebnis, das sich auf die für den Österreich-Urlaub konzipierten Versicherungslösungen der Europäischen positiv auswirkte.
Stornoversicherung bleibt größte Position
Das Versicherungsjahr 2012 war durch keine besonderen Ereignisse wie Naturkatastrophen oder Epidemien belastet. Die Aufwendungen für Schadenfälle erhöhten sich um 4,4 Prozent auf 28,6 Mio. Euro. Auf die Stornoversicherung entfielen 57 Prozent (16,3 Mio. Euro), in etwa gleich viel wie 2011, über 36 Prozent (10,3 Mio. Euro) auf die Reisekranken- und Unfallversicherung.
Die Schadenquote – das Verhältnis von Prämieneinnahmen zu Schadenaufwand – verbesserte sich gegenüber den ausgezeichneten 46,9 Prozent im Vorjahr weiter auf 46,3 Prozent.
Der Aufwand für den Versicherungsbetrieb stieg um 8,6 Prozent auf 25,9 Mio. Euro. Mehr als 90 Prozent entfielen auf die Kosten der Geschäftsaufbringung, wobei die Provisionen einen Großteil davon ausmachen.
Weil die Situation auf den Finanzmärkten 2012 im Vergleich zu 2011 etwas besser war, konnte unter Beibehaltung des strengen Niederstwertprinzips bei der Berechnung der Kapitalanlagen das Finanzergebnis auf 1,3 Mio. Euro gesteigert werden.
Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) erhöhte sich um 45 Prozent auf 5,1 Mio. Euro, der Jahresüberschuss um 26,6 Prozent auf 3,3 Mio. Euro – der höchste Wert der Unternehmensgeschichte. Einschließlich 1,6 Mio. Euro Gewinnvortrag aus dem Vorjahr erhöhte sich der Bilanzgewinn um 40 Prozent auf 2,8 Mio. Euro. Damit konnten die Eigenmittel des Unternehmens auf 13,83 Mio. Euro aufgestockt werden.
Tochtergesellschaften entwickelten sich positiv
Der Versicherungsmakler Care Consult hat seinen Kurs erfolgreich umgesetzt und konzentriert sich weiter auf den Tourismus- und Eventbereich. Das TTC (Travel Training Center) hat sich mit seinem umfangreichen Seminarprogramm als führende Serviceinstitution für die Touristik etabliert.
Die Auslandsaktivitäten befinden sich auf Erfolgskurs
Erfolgreich fortgesetzt wurden die Aktivitäten im zentraleuropäischen Raum. Die 2006 gegründete Niederlassung in der Slowakei erzielte durch gute Partnerschaften ein neuerliches Wachstum der Prämieneinnahmen um 7,4 Prozent auf 4,9 Mio. Euro. Damit zeigt die Gesellschaft nach der erfolgreichen Aufbauphase eine solide, nachhaltige Entwicklung zu einem der führenden Reiseversicherer des Landes.
In Slowenien wurde neben der Zusammenarbeit mit der lokalen Gesellschaft des Generali-Mutterkonzerns das Direktgeschäft ausgebaut. Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Land hatten einen starken Rückgang des Reisegeschäfts zur Folge, der sich auf das Reiseversicherungsgeschäft negativ auswirkte. Zum Ausgleich wurde das Produktangebot weiter entwickelt und die Verankerung der Marke Europäische Reiseversicherung weiter betrieben.
In Südtirol werden weiterhin über zahlreiche Reisebüros und Veranstalter als Vertriebspartner dieselben erfolgreichen Versicherungsprodukte wie in Österreich angeboten. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wurde 2012 ein gutes Wachstum erzielt.
In Kroatien wurden weitere Vorbereitungen für den Markteinstieg getroffen, der mit dem EU-Beitritt des Landes dieses Jahr in gleicher Form wie in Slowenien erfolgen soll. In Ungarn und Tschechien ist die Europäische an den beiden führenden Reiseversicherungs-Spezialisten beteiligt, die trotz des herausfordernden Umfelds für die Reisebranche deutlich positive Ergebnisse erwirtschafteten.
Das Wachstumspotential ist noch nicht ausgeschöpft
Für das Jahr 2013 wird eine Stabilisierung der Realwirtschaft und damit ein leichtes Wachstum erwartet. Angepeilt wird vor allem eine weitere Steigerung der Marktdurchdringung.
Durch Produktinnovationen, die Erschließung neuer Vertriebswege und den Ausbau des flächendeckenden Service sollte es gelingen, die Zahl jener Reisenden, die eine Reiseversicherung abschließen, weiter zu erhöhen.
Dr. Martin Sturzlbaum, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung: „In anderen Ländern – etwa Skandinavien – ist dieser Anteil bei weitem höher als bei uns. Das Potential ist also vorhanden.“