Der österreichische Luftfahrtverband ÖLFV untertützt die breite Forderung nach Abschaffung der Flugticket-Abgabe in Österreich. Die Beibehaltung würde massiven Wettbewerbsnachteil gegenüber deutschen und anderen ausländischen Airports zur Folge haben. Darüber hinaus verschenkt die Bundesregierung derzeit einen BIP-Beitrag von 229 Millionen Euro und die Schaffung von 3.300 neuen Arbeitsplätzen. Will die Regierung dem Standort Österreich schaden? Will sie das zusätzliche Potenzial an Arbeitsplätzen gefährden?
Aktuellen Meldungen zufolge wird derzeit in Deutschland die Abschaffung der Luftverkehrsabgabe breit diskutiert. Alle Fluglinien, die Österreich anfliegen und die österreichischen Flughäfen stehen ohnedies unter hohem Konkurrenzdruck mit Transfer-Flughäfen anderer Länder, vor allem in den unmittelbaren Nachbarländern.
Eine Beibehaltung dieser Abgabe in Österreich bei möglicher Abschaffung in Deutschland würde einen massiven Wettbewerbsnachteil bringen und hätte die Verlagerung der Verkehrsströme nach Deutschland zu Luftverkehrsstandorten mit attraktiveren Rahmenbedingungen wie München zur Folge.
Dies würde massive Auswirkungen auf die gesamten Wirtschafts- und Tourismusregionen rund um die österreichischen Airports, vor allem für jene im deutschen Einzugsgebiet wie die ohnehin von Krisen gebeutelten Airports Salzburg, Innsbruck und Linz bringen. Daher bekräftigt der Luftfahrtverband ÖLFV die Forderung nach einer raschen Abschaffung der Luftverkehrsabgabe.
Eine Studie von Oxford Economics kommt für Österreich zum Schluss, dass die Abschaffung der Flugabgabe neben den positiven volkswirtschaftlichen Effekten auch steuerliche Mehreinnahmen für das BMF zur Folge hätte.
Die Abschaffung würde jährlich zu einem Passagierzuwachs von 1,1 Millionen Passagieren, einem zusätzlichen BIP-Beitrag von 229 Millionen Euro und zusätzlichen 3.300 Arbeitsplätzen führen – und gleichzeitig dem neuen Finanzminister Michael Spindeleeger durch steigende indirekte und induzierte Steuereinnahmen Mehreinnahmen von 6,5 Millionen Euro bringen. Will er tatsächlich auf diese Mehreinnahmen und auf den zusätzlichen BIP-Beitrag verzichten?
„Die Abschaffung der Luftverkehrsabgabe in Österreich ist daher unbedingt notwendig und würde für Österreich im Wettbewerb und dem Staatssäckel Vorteile bringen“, sagt Mario Rehulka, Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbandes.
Laut Oxford Economics-Studie sichert die Luftverkehrswirtschaft derzeit insgesamt 80.000 Arbeitsplätze, trägt jährlich mehr als 5,3 Milliarden Euro (1,8 Prozent) zum BIP bei und leistet inklusive der Vorleistungsindustrie 2,3 Milliarden Euro an Steuern und Sozialabgaben. Außerdem werden 50 Prozent des Gesamtwertes der österreichischen Exporte per Luftfracht transportiert.
Die Einführung der Ticketabgabe in Deutschland und Österreich ist auch für den Geschäftsreise- und Tourismusmarkt rückblickend sehr schädlich gewesen, wie Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, bekräftigt. Wenn in Deutschland die Abgabe fallen sollte, muss Österreich umgehend nachziehen.
Der Kosten- und Wettbewerbsdruck in der Luftfahrtbranche auf Fluglinien und Flughäfen ist massiv. Um in diesem Wettbewerb mithalten zu können, muss eine neue Bundesregierung endlich entsprechende Rahmenbedingungen bieten, die Wirtschaftlichkeit und Wachstumsperspektiven möglich machen. Sonst rutscht der Industrie- und Wirtschaftsstandort Österreich noch tiefer in die Krise.
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Redaktion: Georg Karp/TRAVELbusiness