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Franz Kafka in den letzten Lebensstationen

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Franz Kafka: Bildausschnitt zeigt ein Porträt von Franz Kafka in Schwarzweiß
Ausstellung zum 100. Todestag: Franz Kafka um 1932. Reproduktion aus der Zeitschrift „Monat“ (Bild: ÖNB)

Bis heute zählt er zu den rätselhaftesten Figuren der literarischen Moderne. Die Rede ist von Franz Kafka – in Prag geboren und in Kierling/Klosterneuburg verstorben (1883–1924). Eine Ausstellung in Wien ist seinem Leben und Sterben gewidmet.

Kafkas Texte gehören zu den Klassikern der Weltliteratur. Anlässlich seines hundertsten Todestages am 3. Juni 2024 widmet ihm die Österreichische Nationalbibliothek, zwischen 29. Mai 2024 und 12. Jänner 2025, eine eigene Foyer-Ausstellung im Literaturmuseum mit dem Titel „Die Gegenwart ist gespenstisch“.

In der neuen Foyer-Ausstellung sind Comiczeichnungen des künstlerischen Leiters der Schule für Dichtung Nicolas Mahler ausgestellt, der Kafkas tragikomische Abgründe auf das Comicformat übertrug.

Die Texte der ausgestellten Drucke sind Kafkas Tagebüchern und Briefen entnommen. Am 29. Mai findet zusätzlich zur Filmvorführung und Ausstellungseröffnung ein Gespräch von Literaturwissenschafter und Mitherausgeber der Werke Kafkas Hans-Gerd Koch mit dem Schriftsteller, Fotografen und Schauspieler Hanns Zischler, dem Filmemacher und Fotografen Clemens Schmiedbauer und dem Comiczeichner Nicolas Mahler statt.

In die Gedankenwelt von Franz Kafka eintauchen

Kafkas vielschichtiges Œuvre trägt zur Mythenbildung ebenso bei wie sein Wunsch, sein Freund und Nachlassverwalter Max Brod möge das Werk nach seinem Tod vernichten.

Die dennoch posthum veröffentlichten Romane sind Klassiker der Weltliteratur und regen bis heute Künstler*innen zu Adaptionen an. Ein Faszinosum stellen auch Kafkas Briefe und Tagebücher dar, die groteske Einblicke in die bewegte Gedankenwelt einer zwiespältigen Person liefern.

Alte Photographie von Franz Kafka in jüngeren Jahren – stehend und mit verschränkten Armen blickt er den Betrachter an
Franz Kafka in jüngeren Jahren (Bild: ÖNB)

Der neue, exklusive Dokumentarfilm zum Kafka-Jahr 2024 verfolgt die letzten Lebensstationen Franz Kafkas von Prag ins Sanatorium Wienerwald bei Pernitz, weiter in die Laryngologische Universitätsklinik Wien und zur letzten Station, dem Sanatorium Dr. Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg.

Gezeigt werden Briefe und Dokumente, in denen die verzweifelte Suche des an Tuberkulose Erkrankten nach Besserung zum Ausdruck kommt.

In Interviews mit Kafka-Forscher*innen geht es um eine Annäherung an den Menschen in seiner letzten Lebensphase. Nach der Präsentation am Mittwoch, 29. Mai wird der Film bis 12. Jänner 2025 im Kinoraum des Literaturmuseums für Besucher zu sehen sein.

Zusätzlich zur Präsentation des Films und der Foyer-Ausstellung wird auch die Dauerausstellung des Literaturmuseums um weitere Objekte ergänzt: Im 2. Stock gibt es künftig einen neuen Bereich, der sich mit Max Brod, dem von ihm so bezeichneten Prager Kreis und Franz Kafka befasst.

Gezeigt werden u.a. Notizblattseiten von Max Brod, die sich im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek befinden und die Brod zur Vorbereitung auf seine 1937 erschienene Kafka-Biografie verfasst hat.

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