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Kaktus für kostenpflichtiges W-LAN in Hotels

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Web 2.0
Web 2.0 ist mehr als nur Internet: Die digitale Kommunikation bietet eine Fülle an vernetzungsmöglichkeiten und Zugängen zu den Konsumenten. Aber scheinbar haben vielen Hotels das noch nicht erkannt und wollen mit dem Zugang zu W-LAN ein Körberlgeld verdienen (Foto: Markus Angermeier/Luca Cremonini/Wiki Commons)
Der Verband der österreichischen Geschäftsreiseindustrie und Interessensvertretung der österreichischen Firmenreisestellen und Travel Manager, abta, hat erstmals eine Umfrage unter Travel Manager durchgeführt, um zu erfahren, was Geschäftsreisende am meisten ärgert. Für die meisten Ärgernisse gab es den „Kaktus des Jahres“.

Jetzt liegen die Ergebnisse der abta-Umfrage vor, an der sich 100 österreichische Travel Manager beteiligt haben. Unter fünf Nominierungen wurde „kostenpflichtiges W-LAN im Hotelzimmer“ mit 33 Nennungen als häufigstes Ärgernis genannt. Damit geht der „Kaktus des Jahres 2013“ an die Hotels, die das W-LAN noch immer als Geldquelle und nicht als Service an den Gästen betrachten.

Mit 29 Nennungen hinter dem kostenpflichtigen W-LAN liegen die Extra-Gepäckgebühren, die nicht nur Low-Cost-Carrier, sondern auch einige Full-Service-Airlines eingeführt haben. An dritter und vierter Stelle liegen Roaming Gebühren sowie Germanwings mit seiner Tarifpolitik und an fünfter Stelle der Check-in Terminal 3 – besser bekann als Skylink – auf dem Wiener Flughafen.

Dass die österreichischen Travel Manager mit dem kostenpflichten W-LAN im Hotelzimmer als häufigstes Ärgernis richtig liegen, bestätigt auch ein Beitrag in der deutschen Fachzeitung FVW vom 18.10.13. Danach setze in Deutschland nach häufiger Kritik allmählich ein Umdenken bei den Hotels ein: Immer mehr Hotels bieten mittlerweile ein kostenfreies W-LAN auch im Zimmer an. Als Beispiele nennt FVW Steigenberger und Accor, die sich dem neuen Service-Trend anschließen.

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abta-Präsident Hanno Kirsch (Foto: Miguel Dieterich/abta)
Ziel der Aktion war es, damit bei den Leistungsträgern das Bewusstsein dafür zu schärfen, Ärgernisse für beruflich Reisende aus dem Weg zu räumen. abta-Präsident Hanno Kirsch sieht das mit einem ironischen Augenzwinkern: „Der Kaktus ist ein zweideutiges Wesen: Einerseits stachelig und schmerzhaft, wenn man mit ihm in Berührung kommt, andererseits wirkt er aber auch sympathisch und ist interessant anzuschauen. Wir wollen nicht polarisieren und granteln, sondern mit dieser Auszeichnung auf Probleme aufmerksam machen und hoffen, dass unsere kritische Stimme beim Empfänger gehört und verstanden wird.“

Die an der Umfrage teilnehmenden 100 Travel ManagerInnen haben bei dieser Wahl auch die Gelegenheit genutzt, ihren Ärger über Airlines, Flughäfen und anderen Anbietern Luft zu verschaffen. Über 50 Einzelmeldungen wurden gezählt. Die abta wird diese Anregungen aufgreifen und öffentlich zur Diskussion stellen. Mit der Durchführung der Umfrage war die integral Markt- und Meinungsforschung (Wien) beauftragt.

Zur Illustration, wie Reisende in europäischen Hotels für die Nutzung von W-LAND abgezockt werden:

Überblick der W-LAN-Kosten pro Stunde in europäischen Hotels (Grafik: HRS)
Überblick der W-LAN-Kosten pro Stunde in europäischen Hotels (Grafik: HRS)

Zur Illustration, wie die Abdeckung von W-LAN in den europäischen Hotels derzeit aussieht:

Gratis W-LAN in europäischen Hotels: Abdeckung pro Land in Prozent (Grafik: HRS)
Gratis W-LAN in europäischen Hotels: Abdeckung pro Land in Prozent (Grafik: HRS)

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Redaktion: Georg Karp/TRAVELbusiness