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Nachhaltige Dienstreisen sind umsetzbar

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Nachhaltige Dienstreisen sind machbar
Nachhaltige Dienstreisen sind machbar, man muss nur die Hürden beseitigen (Foto: Stokpic, Pixabay)

Business is back, an den Bahnhöfen und Flughäfen ist es deutlich sichtbar: Geschäftsreisende sind wieder unterwegs zu Kunden, Partnern und Unternehmensstandorten weltweit an. Nachhaltige Dienstreisen, Nachhaltigkeitsziele und Konzepte kommen nach zwei Jahren pandemiebedingter Reisepause vielerorts in den Praxistest.

Viele Travel Manager haben sich ambitionierte Ziele gesetzt. So zeigt eine aktuelle Studie, dass beispielsweise die Hälfte der Geschäftsreisen-Verantwortlichen (46 Prozent) in Deutschland in diesem Jahr ihren CO2-Ausstoß reduzieren wollen. 

„Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen viele Hürden überwinden und an vielen Stellschrauben drehen müssen, um ihren mobilitätsbedingten CO2-Fußabdruck zu verbessern – vom Budget über das Mitarbeiterengagement bis hin zu den Reiserichtlinien.

Die größte Hürde aber liegt im Bereich des Wissens: Fast der Hälfte der Befragten fehlen Tools, um den Einfluss von Geschäftsreisen auf die Umwelt sichtbar zu machen“, sagt Götz Reinhardt, Managing Director MEE für SAP-Concur-Lösungen, mit Blick auf die Studienergebnisse..

Reinhardt: „Das Problem: Wer seine größten Emissionstreiber nicht kennt, kann diese CO2-Quellen auch nicht gezielt angehen. Jetzt ist der Zeitpunkt, um die entsprechenden Lösungen zu implementieren.“

Diese zeigen deutlich, dass nachhaltige Dienstreisen ein Projekt des gesamten Unternehmens ist. Denn die fünf größten Hürden liegen in ganz verschiedenen Bereichen und Funktionen im Unternehmen.

Die fünf größten Hürden auf dem Weg zu nachhaltige Dienstreisen (Grafik: SAP)

Kürzungen im Budget infolge der Pandemie 

Zwei von drei Travel Managern (64 Prozent) geben an, dass ihr Budget für Geschäftsreiseprogramme infolge der Pandemie gekürzt wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass fehlendes Budget am häufigsten als Hürde auf dem Weg zu nachhaltigeren Geschäftsreiseprogrammen genannt wird (43 Prozent).

Angesicht der großen Nachhaltigkeitsambitionen überrascht es hingegen, dass die Befragten im Schnitt nur ein Sechstel (14 Prozent) ihres Budgets in Konzepte für nachhaltige Dienstreisen investieren. Hier wird eine Lücke zwischen den großen Ambitionen und gelebter Praxis erkennbar.

Mitarbeitende müssen noch überzeugt werden 

41 Prozent der Geschäftsreiseverantwortlichen sehen ein Problem in der Überzeugung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Immerhin ein Drittel der Belegschaft (35 Prozent) ist im Schnitt vom Konzept der nachhaltigen Geschäftsreise vollständig überzeugt.

Beim Großteil ist allerdings noch mehr oder weniger Überzeugungsbedarf. Das ist insofern wichtig, als dass die reisenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Entscheidungen – für nachhaltige Verkehrsmittel und Unterkünfte oder durch aktive Kompensation – wesentlichen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck ihres Arbeitgebers nehmen können.

Hier sind Travel Manager in der Verantwortung, Mitarbeitende im gesamten Buchungs- und Reiseprozess auf die nachhaltigsten Optionen hinzuweisen und zu zeigen, welchen Beitrag sie leisten können. Smarte Buchungstools wie Concur Travel sind dafür besonders hilfreich. 

Einfluss von Geschäftsreisen auf Umwelt unbekannt 

Während mangelndes Budget und Mitarbeiterengagement zwar als häufige, aber keinesfalls als größte Hürde gesehen wird, sieht es beim Einsatz von Tools schon kritischer aus: 39 Prozent der Geschäftsreiseverantwortlichen bewertet das Fehlen von professionellen Lösungen, die den Einfluss der Geschäftsreise auf die Umwelt sichtbar machen können, als Hürde auf dem Weg zur Verbesserung ihres CO2-Fußabdrucks – und sogar ein Fünftel (21 Prozent) als größte Hürde.

Etwa die Hälfte (45 Prozent) der Befragten gibt an, dass ihr Unternehmen bereits eine entsprechende Travel & Expense-Lösung im Einsatz hat. Ebenso viele (46 Prozent) haben eine mehr oder wenige konkrete Planung, eine solche IT-Lösung einzuführen. Die Anforderungen daran sind hoch: von Reporting bis CO2-Kompensation, von Kommunikations- und Trainingssupport bis Beratung.

Wenn es um nachhaltige Dienstreisen geht, sind Unternehmen und Travel Manager gefordert (Foto: Gerd Altmann)

Den größten Wert eines Tools sehen ein Drittel der Befragten (31 Prozent) jedoch in einem umfassenden CSR-Dashboard. Von großem Nutzen ist für einige außerdem das Reporting (18 Prozent), das mit einer smarten T&E-Lösung unkompliziert möglich ist.

Reiserichtlinien noch nicht grün und flexibel genug 

Vielerorts stehen die aktuell geltenden Reiserichtlinien der grünen Geschäftsreise noch im Weg (39 Prozent). In diesem Bereich gibt es Nachholbedarf. Schließlich bringen Geschäftsreiseverantwortliche mit den passenden Reiserichtlinien ihre Nachhaltigkeitsziele und Konzepte im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße. Mangelnde Flexibilität und Anpassbarkeit der Richtlinien sind für ein Drittel der Travel Manager eine große Hürde auf dem Weg zur nachhaltigen Geschäftsreise – für 17 Prozent sogar die größte Hürde.

So haben zwar ein Fünftel der Befragten (18 Prozent) vollständig nachhaltige Reiserichtlinien umgesetzt. Die meisten stecken jedoch noch im Prozess der Anpassung: So berücksichtigt etwa die Hälfte der Befragten (52 Prozent) teilweise Nachhaltigkeitsaspekte in den Reiserichtlinien – es gibt aber noch Verbesserungspotenzial. 28 Prozent sind noch in der Planungsphase.

Mitarbeiter wissen zu wenig über Nachhaltigkeit 

Obwohl 99 Prozent der Unternehmen Trainings zu Nachhaltigkeitsthemen anbieten und diese zu großen Teilen als gut oder außergewöhnlich gut bewertet werden (63 Prozent), gibt fast jeder dritte Travel Manager (29 Prozent) fehlendes Wissen und fehlende Trainings als Nachhaltigkeits-Hindernis an.

Es braucht folglich mehr Information und mehr Weiterbildung zu Nachhaltigkeitsthemen, um Travel Manager und Mitarbeitende zu echten Nachhaltigkeitsbotschaftern auszubilden.

Götz Reinhardt
Managing Director Götz Reinhardt

„Letztlich spielen die genannten Faktoren zusammen: Unternehmen müssen befähigen statt bevormunden. Nur aufgeklärte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Nachhaltigkeitsziele aktiv unterstützen. Dafür müssen sie – genauso wie die Travel Manager – die Zahlen und Fakten kennen“, so Reinhardt.

„Sie müssen wissen, wo ihr Unternehmen auf dem Weg zur Zielerreichung steht, welchen Einfluss ihr Verhalten hat und in welchen Bereichen sie sich verbessern können. Dafür müssen Geschäftsreisedaten konsequent erfasst, zusammengeführt und in einem System ausgewertet werden“, sagt der SAP Concur-Geschäftsführer.

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