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Wie Österreichs KMU auf Geschäftsreisen gehen

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Eine aktuelle Studie ging der Frage nach, wie gut werden Mitarbeiter auf Geschäftsreisen von ihren Chefs unterstützt (Foto: Verkehrsbüro/Business Travel)

Wenn KMU auf Geschäftsreisen gehen
Wenn KMU auf Geschäftsreisen gehen (Foto: Verkehrsbüro/Business Travel)
Österreichs Klein- und Mittelbetriebe sind gut unterwegs: Laut jüngster Auswertung der KMU Forschung haben die Unternehmen sogar besser verdient als vor der Krise. Geschäftsbeziehungen und Verkaufsaktivitäten im Ausland sind ein wesentlicher Teil des Erfolgs von KMU. Entsprechend groß ist der Bedarf an Geschäftsreisen. Das geht aus einer repräsentativen Studie im Auftrag der Verkehrsbüro Group anlässlich des neuen Online-Buchungstools Beasy.at hervor.

„KMU sind das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft und die Stimmung in den Unternehmen ist gut. Unsere Studie zeigt, dass KMU im Ausland aktiv sind und ein hohes Mobilitätsverhalten zeigen“, so Mag. Harald Nograsek, Generaldirektor der Verkehrsbüro Group.

„63 Prozent aller KMU reisen fünf bis 20 Mal pro Jahr geschäftlich ins Ausland. Drei Viertel der Befragten prognostizieren für 2014 eine ähnliche hohe Zahl an Auslandsreisen, 13 Prozent sogar mehr Geschäftsreisen“, so Gerhard Aigner und Peter Tolinger, Geschäftsführer der Tochtergesellschaften Verkehrsbüro Business Travel und AX Travel Management der Verkehrsbüro Group – Marktführer am österreichischen Geschäftsreisesektor – zu den Ergebnissen der Karmasin-Studie. „Auch die Budgets werden laut Umfrage gleich bleiben bzw. sogar wachsen.“

Für die Studie „Wie Österreichs KMU reisen“ wurden 200 österreichische Klein- und Mittelbetriebe (1 bis 249 Beschäftigte) in allen Branchen und Bundesländern zu ihrem Geschäftsreiseverhalten ins Ausland befragt. Zudem wurden interne Statistiken der Verkehrsbüro Group ausgewertet. Hier können Sie die Präsentation der Studie als PDF downloaden.

Wie Österreichs KMU auf Geschäftsreise gehen
Wie Österreichs KMU auf Geschäftsreise gehen, was sie ausgeben und wohin sie am meisten reisen (Grafik: APA/Verkehrsbüro)
51 Prozent geben bis zu 15.000 Euro aus, 24 Prozent bis zu 25.000 Euro. „Die durchschnittlichen jährlichen Aufwendungen für Geschäftsreisen belaufen sich bei der Hälfte der befragten KMU auf bis zu 15.000 Euro, bei einem Viertel auf bis zu 25.000 Euro. 13 Prozent geben mehr als 50.000 Euro aus“, sagt Gerhard Aigner. „Mehr als die Hälfte geht davon aus, 2014 gleich viel oder mehr für Geschäftsreisen auszugeben.“

63 Prozent verreisen bis zu 20 Mal im Jahr – positiver Ausblick 2014. Bei jeweils knapp einem Drittel der Unternehmen fallen pro Jahr durchschnittlich 5 bis 10 Reisen (32 Prozent) bzw. 11 bis 20 Reisen (31 Prozent) an. Bei 23 Prozent aller befragten KMU stehen mehr als 30 Geschäftsreisen pro Jahr am Programm.

Je größer das Unternehmen, desto häufiger verreisen Mitarbeiter: Bei Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern steigt der Anteil der Vielreisenden auf 41 Prozent. Auch der Blick in die unmittelbare Zukunft ist bei den
größeren Betrieben positiver: 16 Prozent rechnen 2014 mit mehr Geschäftsreisen ins Ausland (13 Prozent im Durchschnitt).

Geschäftsreisen dauern für 73 Prozent der KMU üblicherweise zwei bis drei Tage, immerhin 23 Prozent verreisen vier Tage oder länger. Eintägige Geschäftsreisen werden kaum unternommen (vier Prozent).

KMU buchen am liebsten selbst (61 Prozent). „Signifikant ist die hohe Affinität besonders von kleinen Unternehmen, Geschäftsreisen selbst im Internet zu buchen“, so Tolinger. „Mehr als 60 Prozent buchen ihre Auslandsreisen intern, nur ein Fünftel lagert dies explizit an ein Reisebüro aus.“

Die Unternehmen legen bei Online-Buchungen vor allem auf transparente und günstige Preise sowie auf eine einfache und schnelle Abwicklung Wert.

Top-Städte für Businessreisen der KMU sind: Frankfurt vor Düsseldorf und Zürich. Als Grund der Geschäftsreisen geben 65 Prozent der KMU vor allem den Besuch von Verkaufsveranstaltungen und Messen an, vor der Betreuung von bestehenden Kunden (58 Prozent) und Akquise bzw. Geschäftsanbahnung (53 Prozent).

Auf einen Blick: Die Top Ten Städtedestinationen bei den Geschäftsreisen der KMU

Die Top Ten Städtedestinationen bei den KMU-Geschäftsreisen
Die Top Ten Städtedestinationen bei den KMU-Geschäftsreisen. Quelle: Ziellandstatistik Verkehrsbüro Business Touristik, Reihung nach Anzahl der Reisen, Stand Oktober 2013

Die Auslandsreisen selbst führen mit Abstand am häufigsten nach Deutschland (24,2 Prozent), in die Schweiz (5,2 Prozent) und nach Frankreich (4,6 Prozent). Am öftesten werden beruflich die Flughäfen Frankfurt, Düsseldorf und Zürich angeflogen, vor Berlin, Paris und London. Auch Bukarest befindet sich unter den Top-10-Zielen.

Die wichtigsten außereuropäischen Destinationen für KMU sind China, die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate, geht aus einer internen Statistik der Verkehrsbüro Group hervor. Die meistbesuchten Städte sind Peking, Shanghai und New York.

Meist unterwegs per Flugzeug und Firmenauto. Zu ihren Business-Terminen reisen die KMU-Manager vorzugsweise per Flugzeug (84 Prozent) und mit dem Firmenauto (73). Bahn (41 Prozent), Mietauto (32 Prozent) oder privater PKW (15 Prozent) werden vergleichsweise wenig für berufliche Reisen herangezogen.

Immerhin ein Fünftel (19 Prozent) buchen bei Flugreisen Tickets in der Business Class, der Großteil mit 68 Prozent fliegt in der Economy.

Bei den gebuchten Hotelkategorien dominiert klar die Vier-Sterne-Hotellerie (81 Prozent) vor Drei-Sterne- (10 Prozent) und Fünf-Sterne-Hotels (3 Prozent).

Besonderen Wert legen die Geschäftsreisenden im Hotel zum überwiegenden Grad auf das Frühstück (86 Prozent) und gratis WLAN (72 Prozent). Ein schneller Check-in und Check-out im Hotel (50 Prozent) sowie reibungslose Abläufe bei der An- und Abreise (46 Prozent) sind Geschäftsreisenden ebenso wichtig. Flughafen-Lounges (14 Prozent), Fitnessbereich im Hotel (6 Prozent) oder der Sicherheitsaspekt (5 Prozent) haben vergleichsweise wenig Bedeutung.

Einsparungspotentiale durch mehr Billig-Airlines. Einsparungspotenziale bei Geschäftsreisen sehen die befragten Unternehmen in geringem Ausmaß – am ehesten in der Buchung von Billig-Airlines (72 Prozent), längerfristigen Buchungen (63 Prozent), bei Hotelübernachtungen (38 Prozent) und vermehrt online buchen (34 Prozent). Im Vorfeld festgelegte Reisebudgets sind bei KMU im Vergleich zu Großunternehmen und Konzernen unüblich, 82 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über kein solches Budget.

Vor allem bei kleinen Betrieben mit weniger als 20 Mitarbeitern sind Überlegungen zum Sparen deutlicher ausgeprägt: neben günstigeren Tickets und Hotels, mehr Reisen mit dem Firmenauto und Telefonkonferenzen liegen die Hoffnungen vor allem in der Einführung bzw. Verschärfung von Reiserichtlinien, um zu sparen (57 Prozent der Kleinbetriebe). Nur 37 Prozent der KMU haben Reiserichtlinien, insbesondere Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern (55 Prozent).

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Redaktion: Georg Karp/TRAVELbusiness