
Vor Reisen in alle Saharagebiete – vor allem in die Grenzregionen mit Algerien und Mauretanien – sowie vor Ausflügen in abgelegene Bereiche warnt das österreichische Außenministerium und bringt eine partielle Reisewarnung der Sicherheitsstufe 5 – es ist die vorletzte – für Marokko. Die Grenzgebiete zu Mauretanien sind zum Großteil vermint. Der einzig offene Grenzübergang nach Mauretanien Guerguarat/Nouadhibou (Grenzposten PK 55) führt über eine Sandpiste durch vermintes Gebiet. Jegliches Verlassen dieser Piste ist lebensgefährlich. Die Hauptverbindungsstrecke Laayoune – Dakhla – mauretanische Grenze sollte nicht verlassen werden.
Von Fahrten in und durch das völkerrechtlich umstrittene Gebiet der Westsahara wird dringend abgeraten, so das Wiener Außenministerium. In der Westsahara kommt es im Zusammenhang mit Ausschreitungen und Protesten immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei, bei welchen Sach- und Personenschaden sowie Verhaftungen die Folge sind.
Der Sicherheitsapparat ist in hohem Maße sensibilisiert und übt besondere Wachsamkeit im Landesinneren sowie auch im Grenzgebiet zu Algerien und Mauretanien.
Erhöhtes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2) herrscht in den übrigen Landesteilen. Die Sicherheitsbehörden haben mehrfach terroristische Zellen ausgehoben.
In Casablanca, Meknès und Marrakech gibt es seit den Terroranschlägen (zuletzt 2011 in Marrakesch mit zahlreichen Toten und Verletzten) Überwachung mit Videokameras, vor allem im Umfeld von neuralgischen Punkten (Flughäfen, Bahnhöfe etc.) aber auch in den von Touristen frequentierten historischen Medinas, sowie sichtbare Polizeipräsenz.
Marokko ist an sich ein politisch stabiles Land mit guter touristischer und sicherheitspolitischer Infrastruktur. Es gibt aber auch in Marokko Gefahrenelemente. Neue Videos, die vom deutschen Nachrichtendienst BND ausgewertet werden, zeigen, dass das Urlaubsland Marokko offenbar in den Fokus der IS-Terroristen gerückt ist.
In diesen Videos, die in Algerien aufgenommen worden sind, ruft der IS die Marokkaner zum Protest gegen den König und die Regierung auf und wendet sich auch an die Al-Qaida-Kämpfer in den Magreb-Staaten. Angesichts der Entwicklungen in der Region besteht eine Gefährdung für Staatsangehörige westlicher Staaten, verlautet das deutsche Auswärtige Amt in Berlin.
Ende Oktober 2015 kam es zu einem Messerangriff auf deutsche Touristen in der Altstadt von Fes. Die Hintergründe sind noch immer unklar. Reisende sollten sich stets sicherheitsbewusst und sehr umsichtig verhalten.
Demonstrationen, insbesondere in Großstädten, können sich spontan und unerwartet entwickeln. Obwohl sie in der Mehrzahl ohne Gewalttätigkeiten ablaufen, wird dringend empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden.
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