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Saudische Kulturwoche soll Wirtschaft motivieren

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Saudi-Arabien_traditionelle-Taenze
Mit der saudischen Kulturwoche in Berlin sollen auch die Wirtschaftsbande zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und Deutschland verstärkt werden (Foto: Archiv)

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Mit der saudischen Kulturwoche in Berlin sollen auch die Wirtschaftsbande zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und Deutschland verstärkt werden (Foto: Archiv)
Die Saudische Kulturwoche, die vom 24. bis 29. September in Berlin stattfindet, hat auch eine wirtschaftliche Motivation. Hier präsentieren sich saudische Unternehmen wie Sabic, Sedco, die Airline Saudia und Aramco. Doch auch indirekt unterstützt der kulturelle Austausch die (Weiter-) Entwicklung wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Königreich.

Wolf R. Schwippert, Rechtsanwalt aus Berlin und Kenner der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, sagt: „Saudi-Arabien ist keine große Tourismus-Destination. Daher muss sich das Land im Ausland darstellen. Dazu dient eine Saudische Kulturwoche. Filmprojekte, Literaturprojekte, Altertümer, all solche Dinge sind vorhanden, sie müssen nur kommuniziert werden. Und dazu ist eine Saudische Kulturwoche eine sehr willkommene Gelegenheit.“

Kultur dient somit der Kommunikation und Vermittlung zwischen den beiden Staaten. Vorurteile können abgebaut werden, Berührungsängste verschwinden. Die Saudische Kulturwoche, die unter dem Motto „Saudi Arabia Herself“ steht, will dabei gerade die Rolle der Frau betonen.

Schwippert, der lange als Anwalt in Jeddah tätig war und für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, sagt: „Frauen sind heute in allen Bereichen im Arbeitsleben vorhanden. Nicht mehr nur im Bereich Gesundheit und Bildung, sondern als Ingenieurinnen, Architektinnen, auch im juristischen Bereich, in juristischen Fakultäten studieren und in Rechtsanwaltskanzleien arbeiten inzwischen saudische Frauen. Das wird diese Gesellschaft sehr verändern – und sehr wettbewerbsfähig machen, wenn man in wirtschaftlichen Kategorien spricht. Das wird auch zur Stabilität des Königreiches beitragen.“

Diese Stabilität hilft im Kampf gegen Terror, sorgt für Sicherheit und Verlässlichkeit in der wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit. Nicht umsonst ist Saudi-Arabien als einziger arabischer Staat Mitglied in der G20. Investitionen deutscher Unternehmen sichern zudem Arbeitsplätze in Deutschland und vice versa.

Doch nicht nur deutsche Unternehmen investieren im Königreich, auch saudische Unternehmen engagieren sich umgekehrt in Deutschland. Doch geht es da nicht um Geldanlage, wie es Katar oder Kuwait tun. Schwippert sagt: „Dies sind ganz gezielte Investitionen nicht nur als Kapitalanlage, sondern zum Einkauf, zur Sicherung von Technologietransfer, was eine sehr intelligente Investition ist.“

Wichtige Bereiche der Zusammenarbeit sind Infrastruktur, Petrochemie, Medizin und Bildung. Deutschland exportierte im Jahr 2013 Waren im Wert von 9 Milliarden Euro nach Saudi-Arabien und importierte aus Saudi-Arabien ca. 1,6 Milliarden.

Die Exporte nach Saudi-Arabien sind KFZ, Getreide, Kunststoffprodukte und pharmazeutische Produkte. Laut der deutschen Außenhandelsstatistik liegt Saudi-Arabien umsatzbezogen insgesamt auf Platz 34, bezogen auf die Ausfuhr auf Platz 24 und auf die Einfuhr auf Platz 50.

Aus saudischer Sicht ist Deutschland der drittwichtigste Partner. Der größte saudische Partner ist China, gefolgt von den USA und an dritter Stelle steht bereits Deutschland.

Die Saudische Kulturwoche findet vom 24. bis 29. September 2014 statt. Veranstaltungsort ist u.a. das Sony Center in Berlin. Die Saudische Kulturwoche wird vom saudischen Ministerium für Kultur und der Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien in Berlin ausgerichtet.

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