
Das aktuelle Ranking der einflussreichsten Städte der Welt zeigt: München hat das größte Zukunftspotential in Deutschland, Berlin stürzt im Ranking ab und New York bleibt die „mächtigste Stadt“ der Welt.
Der „Global Cities Report“, eine weltweite Studie, erhoben von der Unternehmensberatung Kearney, untersucht jährlich den Einfluss und die Zukunftsaussichten von 156 Metropolen. Während Berlin in der Kategorie „Zukunftspotential“ um acht Plätze nach hinten durchgereicht wird, schafft München den Aufstieg in die Top 3 der Welt.
Den Titel „Mächtigste Stadt der Welt“ sichert sich, wie schon in den Vorjahren, New York – gefolgt von London, Paris und Tokyo. Was auffällt: Erstmals überholen in Sachen „Zukunftspotential“ Europas Städte die nordamerikanischen.
So behaupten sich City-Leaders im Wettkampf
Seit 2008 erhebt die globale Unternehmensberatung Kearney im „Global Cities Report“, bestehend aus dem „Global Cities Index (GCI)“ und dem „Global Cities Outlook (GCO)“, die 156 einflussreichsten Metropolen der Welt.
Während der „Global Cities Index“ den Einfluss der Städte aufgrund von „Business activity“, „Human capital“, „Information exchange“, „Cultural experience“ und „Political engagement“ einordnet, bewertet der „Global Cities Outlook“ die Zukunftsperspektiven basierend auf „Personal well-being“, „Innovation“, „Economics“ und „Governance“.
„München sticht wie im letzten Jahr unter den deutschen Städten hervor und schafft aufgrund seiner hohen Dynamik in Sachen Unternehmertum und Innovation mit Platz 3 den Sprung in die Weltspitze der Städte mit den besten Zukunftsaussichten“, fasst Martin Eisenhut, Partner und Managing Director von Kearney Deutschland, Österreich und Schweiz, die neuesten Ergebnisse zusammen.
In Sachen Macht und Einfluss zeigt sich ein unverändertes Bild im Vergleich zum Vorjahr. Die „mächtigste Stadt der Welt“ ist, wie schon in den Vorjahren, New York – gefolgt von London, Paris und Tokyo. Den Sprung um zwei Plätze unter die Top 15 des „Global Cities Index“ schafft hier nur Berlin mit dem 13. Platz.
Vernetzte Metropolen von Covid stärker betroffen
Der neue Global Cities Report zeigt auch die Auswirkungen der Lockdowns und wie gut oder bzw. schlecht sich Städte von den gesetzten Maßnahmen zur Pandemiebegrenzung erholen. So trafen die Maßnahmen global vernetzte Städte härter als weniger vernetzte.
Andererseits setzte die Erholung bei den besser vernetzten früher ein. Eisenhut: „Diese Stärke und Vielfalt ist auch der Grund dafür, dass New York, London, Paris und Tokyo ihre Top-4-Positionen im Index verteidigen konnten. Anderseits deckt der Index, wie z.B. bei Peking, schonungslos die Schwächen auf. Chinas Hauptstadt fiel aus den Top 5, da die Maßnahmen der Null-Covid-Strategie das kulturelle Leben, sowie die Wirtschaft stark getroffen haben.“
Während andere verloren, machte Doha einen beachtlichen Sprung nach oben. „Nachdem Katar seine diplomatischen Beziehungen zu seinen Nachbarn wieder verbessert hatte, stieg Doha um 15 Plätze.
Auch Istanbul kletterte um sieben Plätze und schaffte es wieder unter die Top 30. Diese Entwicklung verdankt die Stadt am Bosporus der hohen Anzahl internationaler Passagiere, die die wichtigsten Flughäfen Istanbuls als globales Drehkreuz nutzen“, so Eisenhut.
Markführer von morgen: Europa überholt USA
Dass London, Paris, Tokyo und Singapur jahrelang in beiden Indices hervorragend vertreten sind, gibt einen Vorgeschmack darauf, welche Städte als globale Marktführer in Zukunft den Ton angeben werden. So überholen europäische Städte erstmals nordamerikanische, da deren Gesundheitsindikatoren infolge der mangelhaften Gesundheitsversorgung der Bevölkerung während der Pandemie ebenfalls gesunken sind.

Fünf Tipps für kommende City Leaders
„War 4 Talents“ gewinnen. Humankapital ist die treibende Kraft hinter jeglicher wirtschaftlichen Aktivität einer Stadt. Angesichts des immer stärker werdenden Wettbewerbs um Talente, sind Stadtentwickler gut beraten, die neuen Bedürfnisse potenzieller Bewohner zu berücksichtigen. Der Schwerpunkt liegt auf der innerstädtischen Lebensqualität und dem gleichberechtigten Zugang zu Jobs und anderen wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Schnell wachsende digitale Wirtschaft nutzen. Städte, die die Vorteile einer globalen vernetzten, digitalen Wirtschaft nutzen, können so Wettbewerbsvorteile erzielen und ihr Wirtschaftswachstum beschleunigen.
Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit sicherstellen. Die Pandemie hat die Verletzlichkeit des globalen Handelssystems aufgedeckt. Um sich dagegen abzusichern, müssen ausgewogene Handels- und Wirtschaftsbeziehungen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene gefunden werden.
Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigen. In Ermangelung eines weltweit klaren Kurses und von Lösungsansätzen zu diesem Thema müssen alle Städte – sie sind immerhin für mehr als 70 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich – individuelle Wege für mehr Nachhaltigkeit finden.
Ins Wohlbefinden der Bevölkerung investieren. Die Maßnahmen gegen die Pandemie haben zu einer globalen Krise des Wohlbefindens geführt. Städte sollten daher wieder stärker das Wohlergehen ihrer Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen und sich bemühen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Innovation sich wieder besser entwickeln kann.
TRAVELbusiness-Background: Der seit 2008 jährlich erstellte Global Cities Report besteht aus dem Global Cities Index und dem Global Cities Outlook, die zusammen ein aufschlussreiches Bild der weltweit einflussreichsten Metropolregionen von heute und morgen zeichnen.
Der Index beleuchtet die gegenwärtige Leistung von 156 Städten in den Bereichen Wirtschaftsaktivitäten, Humankapital, Informationsaustausch, Kulturangebot und politisches Engagement. Der Outlook untersucht, wie schnell und gut Metropolen bei den Indikatoren Lebensqualität, Ökonomie, Innovation und Governance gegenüber den Top-Performern aufholen.
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