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Sudan ist der neue Krisenherd in Afrika

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Das deutsche Auswärtige Amt und das österreichische Außenministerium warnen vor Reisen nach Sudan (Photo: Jaroslav Šmahel auf Pixabay)
Das Berliner Auswärtige Amt und das Wiener Außenministerium warnen Touristen und Geschäftsreisende vor nicht dringend erforderlichen Reisen nach Sudan (Photo: Jaroslav Šmahel, Pixabay)

Von Reisen nach Sudan wird derzeit abgeraten. Das empfehlen das Auswärtige Amt in Berlin und das österreichische Außenministerium allen Afrika-Reisenden. Die Lage im Sudan ist momentan hochexplosiv. Nach den blutigen Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräfte gibt es mehr als 100 Todesopfer.

Im ganzen Land herrscht Ausnahmezustand. Das Auswärtige Amt warnt seitdem auf seiner Webseite Reisende im Sudan, sich von Demonstrationen und größeren Menschenansammlungen unbedingt fernzuhalten und die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte zu befolgen.

Mehrere Nilbrücken, insbesondere die Armed Forces Bridge, die Blue Nile Bridge und die Al Mak Nimr Bridge, sind zeitweise nicht befahrbar. Außerdem kommt es zu Abschaltungen des Internets und zu Flugausfällen am Khartoum International Airport. Geschäftsreisende und Urlauber vor Ort sollten ihre Bewegungen auf das Nötigste beschränken.

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Der Sudan kommt nicht zur Ruhe

Nach drei Jahrzehnten an der Macht war Sudans Diktator Omar al-Baschir im April 2019 von den Streitkräften gestürzt worden. Er hatte das Land mit harter Hand regiert. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen.

Seither ringen Militär und Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Aber die Gespräche wurden vor einigen Wochen abgebrochen. Denn beide Seiten konnen sich nicht einigen, wer in der Regierung das Sagen haben sollte.

Am 3. Juni 2019 wurde schließlich der Protestplatz um das Hauptquartier der Armee gewaltsam geräumt. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf mehr als 100 gestiegen. Etwa 40 Leichen sind bisher im Nil entdeckt worden. Die Afrikanische Union (AU) hat jetzt den Sudan von der Organisation suspendiert.

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Die politische, aber auch die wirtschaftliche Lage im Sudan führt immer wieder zu spontanen Demonstrationen und Auseinandersetzungen. Auch antiwestliche Demonstrationen, ausgelöst beispielsweise durch die Veröffentlichung von Karikaturen oder Filmen auf Sozialen Medien, sind nicht auszuschliessen.

Wegen Güterknappheit und Wegfall von Subventionen steigen die Preise für Grundnahrungsmittel stetig. Zugleich herrscht eine starke Inflation. Der Bargeldkreislauf verläuft fast ausschließlich außerhalb der Banken. Denn diese sind nicht mehr in der Lage, Guthaben auszuzahlen.

Landesweit kommt es regelmäßig zu einer Knappheit wichtiger Güter, die zum Teil auch die Hauptstadt Khartum erfassen. Insbesondere herrscht häufig Treibstoffknappheit, vor Tankstellen bilden sich sehr lange Schlangen. Der Sudan im Nordosten Afrikas mit 41 Millionen Einwohnern gehört zu den 25 ärmsten Ländern der Welt.


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