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Arktis und Antarktis fliegen aus dem Katalog

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Kreuzfahrten in die Arktis und Antarktis: Ein Schlauchboot mit Kreuzfahrt-Touristen nähert sich einem strahlend weißen Gletscher
Nachhaltigkeit ist angesagt: Kreuzfahrten in der Arktis oder Antarktis verschwinden aus dem Programm bei Schumann Reisen. Auch Ausflüge zu den Eisbergen werden nicht mehr angeboten (Bild: Aline Dassel auf Pixabay)

Nachhaltigkeit zwingt die ersten Reiseveranstalter zu Programm-Änderungen. Schumann Reisen wird in Zukunft keine Reisen mehr in die Arktis und Antarktis anbieten. „Das lässt sich mit unserem Engagement für einen umweltverträglichen und klimaschonenden Tourismus nicht mehr vereinbaren“, sagt Unternehmensgründer Thomas Schumann.

An Nord- und Südpol macht sich der Klimawandel besonders deutlich bemerkbar: Die Millionen Jahre alten Eiskappen, die so groß sind wie Kontinente, schmelzen. Laut des Alfred-Wegener-Instituts verschwinden pro Tonne COdrei Quadratmeter des „ewigen Eises“. Bei einer Reise an die Pole verursacht ein Tourist im Schnitt 13 Tonnen Treibhausgas-Emissionen.  

Die unberührte Natur und Abgeschiedenheit, die gigantische Eislandschaft und faszinierende Tierwelt – eine Reise in die Arktis oder Antarktis ist der Traum vieler Menschen. Mit der fortschreitenden globalen Erwärmung, die insbesondere in der Arktis bereits deutlich sichtbare Veränderungen bewirkt hat, hat sich zudem ein „Tourismus der letzten Chance“ etabliert. Viele wollen die bedrohten polaren Eislandschaften und dort lebenden Tiere noch mit eigenen Augen sehen, bevor sie verschwunden sind.

Verzicht auf Reisen in die Arktis und Antarktis

„Reisen zum Nord- und Südpol sind in der Tat ein ganz besonderes und faszinierendes Erlebnis. Unsere Gäste, die das mit uns erleben wollten, bedauern sehr, dass wir diese Reisen nicht mehr anbieten“, sagt Schumann. Doch wer die einzigartigen, sehr sensiblen Ökosysteme erhalten wolle, müssen auf Reisen dorthin verzichten. 

Ein Großteil der negativen Auswirkungen von polarem Tourismus beruht auf den klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen des Kreuzfahrtschiff- und Flugverkehrs. Neben den Schiffen verschmutzen die Motoren der Schlauchboote, mit denen die Touristen an Land gebracht werden, Luft, Wasser, Schnee und Eis vor Ort.

Besonders verheerend: Die Spuren touristischer Aktivitäten bleiben aufgrund der kalten Temperaturen länger erhalten. Die Motoren der Schiffe erzeugen zudem Schall- und Druckwellen, die negative Auswirkungen auf marine Säuger wie Wale haben.

Da die Tourismussaison mit der Fortpflanzungs- oder Brutzeit heimischer Tierarten zusammenfällt, werden diese häufig gestört. Nicht  nur die Schiffe in der Arktis und Antarktis, sondern auch die Touristen selbst stellen eine Gefahr für die Umwelt dar: Sie können Krankheitserreger in die sensiblen Ökosysteme der Polarregionen einschleppen und damit die Biodiversität gefährden.

„Ein weiterer wichtiger Grund für unseren Rückzug sind die fehlenden positiven Auswirkungen für die Bevölkerung. Während Tourismus in vielen Ländern den Menschen vor Ort Arbeitsplätze gibt und ihre Existenz sichert, spielt das vor allem in der Antarktis keine Rolle, denn dort gibt es keine lokale Bevölkerung“, erklärt der Firmengründer. 

Schumann Reisen engagiert sich für einen umweltverträglichen und sozial gerechten Tourismus. Der Reiseveranstalter aus Thüringen orientiert sich bei seinen Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit an den Zielen der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO), die nachhaltigen Tourismus definiert als „Reisen, die die gegenwärtigen und künftigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen umfassend berücksichtigen, um den Bedürfnissen der Besucher, der Branche, der Umwelt und der gastgebenden Gemeinschaften gerecht zu werden“.

Klimafreundliche Reiseprogramme sind gefragt

Ziel des Mittelständlers aus Triptis ist es, Reisen anzubieten, die verantwortungsvoll und im Einklang mit der Natur und der Gesellschaft sind. Schumann Reisen setzt dabei vor allem auf die Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase.

Bis 2027 soll der in Zusammenhang mit Reisen des Veranstalters produzierte CO2-Ausstoß jedes Jahr um mindestens fünf Prozent gesenkt werden. Um zu wissen, wo Einsparungen möglich sind, hat Schumann Reisen in einem sehr aufwendigen Verfahren mit wissenschaftlicher Unterstützung die CO2-Emissionen, die auf seinen Reisen verursacht werden, ermittelt.

Den eigenen Geschäftsbetrieb und Fuhrpark hat das Unternehmen bereits auf klimafreundlichen Öko-Strom umgestellt und Anpassungen im Angebot vorgenommen. So werden auf Touren mit einer Distanz von weniger als 600 Kilometern, etwa nach Wien oder Amsterdam, keine Flugreisen mehr, sondern Fahrten mit der Bahn angeboten.

Schumann Reisen wurde 1990 von Thomas Schumann in Triptis in Thüringen gegründet. Gestartet mit Tagesfahrten in einem Kleinbus hat der Veranstalter sein Portfolio kontinuierlich erweitert und bietet heute Gruppenreisen auf allen Kontinenten an.

Die Touren von Schumann Reisen zeichnen sich durch die von dem Firmengründer und seinem Team persönlich ausgearbeiteten Programme, exklusive Ausflüge sowie ein qualitativ hohes Niveau bei den Unterkünften und der Verpflegung aus. Alle Bestandteile der Reisen, die immer von Thomas Schumann, einem Mitglied seiner Familie oder langjährigen Mitarbeitern begleitet werden, sind im Reisepreis enthalten, inklusive der Haustürabholung.

Unternehmerisches Handeln ist für Schumann Reisen – seit 2010 eine Marke der A-Z Touristik GmbH – nicht ausschließlich auf die Umsetzung wirtschaftlicher Zeile beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Umwelt und den Menschen, in den bereisten Ländern.

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