Geschäftlich in Berlin unterwegs und Lust die deutsche Hauptstadt etwas näher kennenzulernen? Wie wär’s mit einigen Touren durch die Dreimillionen-Metropole? TRAVELbusiness stellt einige interessante Touren durch Berlin vor – für die Zeit zwischen Business-Terminen oder After-Work. Los geht’s!
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Ab in die Berliner Unterwelt. Sanitätsraum? Befehlszentrale? Notausgang? Es gibt gemütlichere Orte als den Bunker Gesundbrunnen im Berliner Stadtteil Wedding. Aber schließlich wurde er nicht als Szene-Location konzipiert, sondern als Schutzraum für 1.500 Menschen, die hier im Zweiten Weltkrieg Zuflucht vor Luftangriffen suchten.
Unter welchen Bedingungen sie ausharrten, ist bei Touren des Vereins Berliner Unterwelten zu erfahren, der regelmäßig Besucher in den „Bauch“ der Stadt führt. Dabei bekommen sie nicht nur alte und neue Zivilschutzanlagen zu sehen, sondern auch tote Gleise, blinde Tunnel und Geisterbahnhöfe, an denen die Westberliner U-Bahn bis zum Fall der Mauer ohne Stopp vorbeirauschen musste.
Zurück in die Vergangenheit. Eine besondere Stadtführung versetzt Besucher jetzt auf originelle Weise zurück in die Vergangenheit. „Grenzgänge – grenzenlos“ heißt eine Tour, die vom Verein StattReisen Berlin in Zusammenarbeit mit der Firma Tonwelt veranstaltet wird.
Ausgerüstet mit unscheinbarem Kopfhörer und kleinem Empfangsgerät werden die Teilnehmer auf eine akustische Zeitreise mit historischen Originaltönen durch die jüngere deutsche Geschichte geschickt.
Neben Walter Ulbrichts bekanntem Ausspruch „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ sind unter anderem Original-Nachrichtenausschnitte west- und ostdeutscher Radiostationen, Interviews mit Grenzsoldaten im DDR-Rundfunk sowie das Hämmern der Mauerspechte im November 1989 zu hören.
Des Weiteren wird „Die große Tatort-Rallye“ angeboten. Unter dem Motto „Berlin sucht einen Mörder“ können Krimifans einen Tag lang selbst Kommissare sein. Im kleinen Ermittlungsteam gilt es, einen fiktiven Mörder zu jagen. Dabei trainieren die Teilnehmer dieser Sonderführungen nicht nur ihren Spürsinn, sondern lernen Berlin so auf außergewöhnlich spannenende Art kennen. Zudem bieten StattReisen Kindertouren wie beispielsweise Emils neue Detektive an.
Mit dem Bus durch Berlin. Wer die City kennen lernen will, steigt am besten in den Bus der Linie 100 oder in einen der beliebten Doppeldecker von Berlin City Tour oder Berliner Bären Stadtrundfahrt, die mehrmals täglich zu Rundfahrten starten.
Aber während er sich dann mit einem mehr oder weniger allgemeinen Überblick über das touristische Berlin begnügen muss, hat er bei thematischen Führungen die Möglichkeit, sich ein spezielles Gebiet herauszupicken. Das kann ein Viertel sein, eine geschichtliche Epoche wie die Zwanziger Jahre oder auch die Kneipenkultur um den Hackeschen Markt.
Spurensuche in Berlin. Ob man auf den Spuren Marlene Dietrichs wandeln, mit dem Alten Fritz (im historischen Kostüm!) durch Mitte laufen oder im Regierungsviertel etwas von Speers Plänen für die Reichshauptstadt Germania erfahren will – das Spektrum an Rundgängen oder -fahrten ist breit gefächert.
Mit Ton- und Filmaufnahmen werden die Videobus-Touren von Zeitreisen Berlin untermalt. Das gilt vor allem für „Zeitreise durch Berlin – Die Überblickstour“. Historische Aufnahmen, wie Kaiser Willhelm, der vom Balkon seines Berliner Stadtschlosses grüßt, ermöglichen eine Reise in die Vergangenheit der deutschen Hauptstadt.
Alles Leinwand. Movie-Fans können hingegen an der „Filmstadt Berlin – Das Rollende Kino“-Rundfahrt teilnehmen. Diese führt zu den Drehorten und Schauplätzen von Filmen, die in der Hauptstadt spielen, wie „Lola rennt“ und „Goodbye Lenin“.
Die sichtbaren und verschütteten Spuren des Nationalsozialismus in Berlin werden in der neuen Thementour „Hitlers Berlin. Die Stadt unterm Hakenkreuz“ verfolgt. Zu sehen gibt es zentrale Schauplätze dieses Machtzentrums: das Propagandaministerium, der Flughafen Tempelhof und das ehemalige SA-Gefängnis in der Papestraße.
Hier gibt’s was auf die Ohren. Lauschen darf und soll man auch bei der Rundfahrt „Musikstadt Berlin“ mit Musikwissenschaftlerin Dr. Susanne Oschmann. Sie erzählt von berühmten Kapellmeistern, Komponisten und Interpreten wie Enrico Caruso. Während der Bus durch die Straßen der Hauptstadt zuckelt, werden einschlägige Arien, Teile aus Sinfonien oder Ouvertüren auf der Tour durch die Musikstadt Berlin abgespielt.
Weniger auf bewegte Bilder denn akustische Reize konzentrieren sich die Fritz Musictours Berlin. Hier dreht sich alles um das Thema „Musik und Berlin – damals und heute“. Im klimatisierten Bus geht es dabei zu Tonstudios, Clubs und Unterkünften, in denen Stars wie David Bowie und Nena ihre Zeit verbracht haben.