Das Flair einer fast 1275-jährigen Geschichte zieht sich durch die Hauptstadt des Freistaates Thüringen. Kein Wunder, denn Erfurt – im südlichen Thüringer Becken am Fluss Gera gelegen – wird geprägt durch einen der größten denkmalgeschützten Altstadtkerne Deutschlands. Hier reihen sich Kirchen, Klöster und liebevoll restaurierte Patrizier-, Fachwerk- und Gründerzeithäuser, die überragt werden vom faszinierenden Kirchenbauensemble Dom St. Marien und Severikirche, wie die Perlen einer Kette.
Für Kontrast sorgen die Gebäude des Bauhausstils sowie eines der modernsten Opernhäuser Europas und das neue multifunktionale Kongress- und Messezentrum, das Frühjahr 2015 mehr als tausend Tourismus-Entscheidungsträger zum 41. Germany Travel Mart (GTM) begrüßen konnte.
]Das Prunkstück von Erfurt, dieser pulsierenden Metropole im grünen Herzen Thüringens, ist die Krämerbrücke aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist die längste komplett mit Häusern bebaute und bewohnte Brückenstraße Europas mit einer Länge von 120 m und 32 Fachwerkhäusern. Hier findet man zahlreiche kleine Geschäfte und Straßencafés mit traditionellem Handwerk und kulinarischen Spezialitäten Thüringens.
Unweit der Brücke wurde erst in den 90er Jahren die älteste Synagoge Mitteleuropas aus dem 11. Jahrhundert wieder entdeckt. Heute werden hier der Erfurter Schatz mit dem einzigartigen Hochzeitsring aus dem 14. Jahrhundert und weitere wertvolle Ausstellungsstücke der mittelalterlichen jüdischen Geschichte präsentiert. Diese Synagoge, eine Mikwe und weitere Gebäude sind Zeugen des jüdischen mittelalterlichen Lebens in Erfurt und werden von der Stadt als UNESCO-Weltkulturerbe beworben.
Neben dem Domberg lädt die Zitadelle Petersberg, eine der wenigen barocken Stadtfestungen Mitteleuropas, zur Erkundung ihres weit verzweigten unterirdischen Gängelabyrinths ein.
Erfurt ist nicht nur eine architektonische Perle, sondern auch ein Bilderbuch der Geschichte. Als wirtschaftliches, geistiges und kulturelles Zentrum Thüringens zog es bedeutende Persönlichkeiten wie Luther, Goethe, Schiller, die Bach-Familie und Napoleon Bonaparte an.

Diese prägten eindrucksvoll die Geschichte der Stadt. Historische Gebäude, wie das Augustinerkloster, der Kaisersaal und die barocke Staatskanzlei, der heutige Sitz des Thüringer Ministerpräsidenten, sind lebendige Zeugen ihrer jeweiligen Epoche. Franz Liszt weilte mehrmals in Erfurt, um hier Konzerte im Kaisersaal zu geben.
Heute ist Erfurt, als „Tor“ zu Thüringen auf Grund der ausgezeichneten zentralen Lage in Deutschland mit dem ICE-Knotenpunkt und einer sehr guten Autobahnanbindung eine der attraktivsten kulturellen und Tagungsdestinationen Deutschlands.
Mit dem neuen Messe- und Kongresszentrum und interessanten historischen Tagungsstätten hat es sich zu einem beliebten Standort für Konferenzen, Rahmenprogramme und Incentives entwickelt.
Traditionelle Feste, wie der Weihnachtsmarkt, die Thüringer Bach-Wochen, das Krämerbrückenfest als größtes Mittelalterfest Thüringens, das Martinsfest und die Opernaufführungen der Open-air Domstufenfestspiele sind die besonderen jährlichen kulturellen Höhepunkte Erfurts.
Freunde schöner Gärten und Parks können das Ausstellungsgelände des egaparks mit dem größten ornamental gestalteten Blumenbeet Europas, dem einzigen Gartenbaumuseum seiner Art in Deutschland und zahlreichen Veranstaltungen in der traditionellen Gartenbau- und Blumenstadt erleben.

Die Wirtschaft der Stadt ist von Verwaltung und Dienstleistung geprägt. Erfurt ist auch Standort verschiedener Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, sowie in der Mikroelektronik.
Ferner hat sich auf Grund der niedrigen Lohnkosten und zentralen Lage in Deutschland eine bedeutende Logistik-Branche etabliert.
Erfurt ist nach Leipzig die Stadt mit der zweitgrößten Messe in den ostdeutschen Ländern. Des Weiteren ist Erfurt mit dem Hauptbahnhof wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Zentrum Deutschlands.
Bekannt ist Erfurt auch für seinen Gartenbau (egapark, Saatgutzucht) und als Medienzentrum (Sitz des Kindersenders KiKA und mehrerer Radiostationen sowie Tageszeitungen).
Thüringen wird von einer rot-rot-grünen Regierung unter Führung der Linkspartei regiert. Der Abschiebestopp war eine der ersten Maßnahmen der Koalition.
Steigende Flüchtlingszahlen stellen die Politik vor neue Herausforderungen. Die Erfurter Stadtverwaltung hat eine interessante Idee aufgebracht, wo die Flüchtlinge untergebracht werden könnten – in den Wohnungen der Landtagsabgeordneten.
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