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Unterwegs Plastikmüll vermeiden ist einfach

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Acht Tipps für Geschäftsreisende, wie sie unterwegs Plastikmüll vermeiden (Foto: Stux, Pixabay)
Acht nachhaltige Tipps für Geschäftsreisende, wie sie unterwegs Plastikmüll vermeiden (Foto: Stux, Pixabay)

Plastikmüll auf Schritt und Tritt. Vor allem, wer beruflich viel auf Reisen ist, kommt an Einwegplastik schwer vorbei: Ob im Flugzeug oder im Hotel – überall werden kleine Servicegaben in Plastik bereitgestellt. Doch diese Mini-Shampoo-Flaschen oder Körperlotion-Tuben sind eine enorme Belastung für die Umwelt.

Deshalb das EuropaparlamentEnde März ein Plastikmüll-Verbot beschlossen. Betroffen von dem Verbot ab 20121 sind zunächst Einwegplastik-Produkte wie Einwegbesteck aus Kunststoff (Gabeln, Messer, Löffel und Essstäbchen), Einweg-Plastikteller, Strohhalme aus Plastik, Wattestäbchen aus Kunststoff, Haltestäbe für Luftballons, Produkte aus oxo-abbaubaren Materialien wie Beutel oder Verpackungen und Fast-Food-Behälter aus expandiertem Polystyrol.

Das global agierende Hotelportal HRS hat acht nützliche Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll für mehr Nachhaltigkeit auf Geschäftsreisen zusammengestellt. Diese Tipps zu beherzigen, hilft der Umwelt und kann Dienstleistungsunternehmen zum Nachdenken bewegen.

Besser nachfüllbare Wasserflaschen mitnehmen

In großen Teilen Europas ist es kein Problem, aus dem Wasserhahn zu trinken. Auch Gallonenspender oder Trinkbrunnen bieten die Möglichkeit, sich „flaschenlos” zu versorgen. Die gratis in Hotelzimmern angebotenen Einwegplastikwasserflaschen sind unnötig und es gibt in der Regel plastiklose Alternativen. Wie zum Beispiel wiederauffüllbare BPA-freie Trinkflaschen oder Wasserbeutel, die sich auch platzsparend im Gepäck verstauen lassen.

Unterwegs keine Plastikhalme benützen

2017 haben EU-Bürger 36,4 Milliarden Plastikstrohhalme verbraucht. Sie werden so gut wie nicht recycelt und sind somit schädlich für die Umwelt. Im Restaurant einfach den Kellner bitten, den Strohhalm wegzulassen oder einen Metalltrinkhalm zu benutzen und so einen Beitrag zur Einwegplastikvermeidung leisten.

Snacks am besten selbst zubereiten

Wer seine Brotzeit und Snacks selbst zubereitet und in wiederverwendbaren Behältern mitbringt, muss nicht auf in Einwegplastik verpackte Kiosk- oder Takeaway-Mahlzeiten zurückgreifen. Geschäftsreisende kommen nicht immer ohne Fertigsnack-Käufe aus, doch wer sich ein wenig Mühe macht, kann damit einerseits der Umwelt etwas Gutes tun und andererseits Geld sparen sowie sich gesünder ernähren.

Im Hotel Einweg-Shampoo-Behälter meiden

Hotels steigen jetzt zunehmend auf wiederauffüllbare Shampoo- und Seifenspender oder nachfüllbare Behälter aus Glas um. Als Reisender bietet es sich an, sein Shampoo in wiederverwendbare Behältern zu füllen. So fällt auch vor nächsten Reise die Besorgung der Minifläschchen weg und spart Zeit.

Besser Baumwolltaschen statt Plastiktüten

Plastiktüten werden im Durchschnitt zwölf Minuten benutzt, bevor sie weggeworfen werden. Die Tüten brauchen jedoch bis zu 1.000 Jahre, um sich vollständig abzubauen. Viele Länder gehen mit Verboten gegen den Gebrauch von Tüten vor. Mitgebrachte Stofftaschen sind billig, passen in jeden Koffer, können hunderte Male wiederverwendet und gewaschen werden.

Coffee-To-Go-Becher machen Mist

Der Papp- oder Plastikbecher für den To-Go-Kaffee ist komplett überflüssig. Einfach einen wiederverwendbaren Becher mitnehmen und damit Plastikmüll reduzieren. Wer das nicht möchte, sollte zumindest auf den Plastikdeckel der To-Go-Kaffeebecher verzichten.

Wiederverwendbares Besteck statt Plastik

Streetfood und Food to go gehören für viele Reisende zum Standard. Doch Plastikbecher, -teller und -besteck landen meist nach einmaligem Gebrauch im Müll oder der Natur. Viele Firmen bieten inzwischen Reisebestecksets aus Edelmetall an, mit denen es sich umweltfreundlicher und stilvoller essen lässt.

Generelles Nein zu Plastikmüll

Nein zu Plastiktüten, -deckeln, -halmen und -flaschen zu sagen, ist der erste Schritt in eine umweltfreundlichere Richtung. Gäste in einem Hotel haben zusätzlich die Möglichkeit, Hotels für ihren Verzicht auf Plastik lobend zu erwähnen, etwa bei Bewertungsportalen oder in Feedbackfragebögen. Es ist immer gut, in den Dialog zu treten und dem Hotelmanagement vor Augen zu führen, dass das Thema der Vermeidung von Plastikmüll vielen Geschäftsreisenden ein echtes „nachhaltiges“ Anliegen ist.

Die Menge der Plastikabfälle in den Meeren wächst ständig, weil der Zersetzungsprozess bei Kunststoffen nur langsam verläuft (Foto: AP Images, EU-EP)
Die Menge des Plastikmülls in den Meeren wächst ständig, weil der Zersetzungsprozess bei Kunststoffen nur langsam verläuft (Foto: AP Images, EU-EP)

Plastikmüll gefährdet die Weltmeere!

Nach Angaben der Europäischen Kommission sind mehr als 80 Prozent der Abfälle im Meer Plastikmüll.

Die neuen Vorschriften haben all jene Einwegprodukte aus Kunststoff im Visier, die in Europa am häufigsten an den Stränden und in den Meeren gefunden werden, sowie Fischfanggeräte, die im Meer verloren gegangen sind oder zurückgelassen wurden. Diese Produkte machen den Großteil des Problems Plastikmüll aus. Zusammen entfallen auf sie 70 Prozent aller Abfälle im Meer.

Da der Zersetzungsprozess bei Kunststoffen nur langsam verläuft, wächst die Menge dieser Abfälle in den Meeren, Ozeanen und an den Stränden in der EU und der ganzen Welt ständig.

Rückstände von Plastikmüll werden in Meerestieren wie Meeresschildkröten, Robben, Walen und Vögeln gefunden, aber auch in Fischen und Schalentieren, und gelangen so in die menschliche Nahrungskette. Kunststoffe sind zwar praktische, vielseitige, nützliche und wirtschaftlich wertvolle Materialien, doch müssen sie besser eingesetzt, wiederverwendet und recycelt werden.

Wird Plastikmüll achtlos weggeworfen, bedeutet dies nicht nur den Verlust des Materialwerts, sondern es entstehen auch Kosten für die Säuberung der Umwelt und Verluste für Tourismus, Fischerei und Schifffahrt.


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