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Regierungsbunker als Touristen-Attraktion

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Unterwegs im Regierungsbunker: Eine Menschengruppe steht in einem Tunnel vor einem Gitter und blickt in den bläulichen Hintergrund
Im Regierungsbunker aus dem Kalten Krieg ist alles für den Ernstfall vorhanden(Bild: Dominik Ketz)

Der Kalte Krieg ist längst vorbei, aber seine Spuren sind noch da. Das Ahrtal gilt vielen als eine malerische Genuss- und Wanderregion – doch unter den Rebhängen bei Ahrweiler verbirgt sich ein Ort, der aktueller kaum sein könnte: der ehemalige Regierungsbunker der Bundesrepublik Deutschland.

In Zeiten internationaler Krisen und globaler Unsicherheiten rückt das einst streng geheime Bauwerk des Kalten Krieges wieder ins öffentliche Bewusstsein – als Mahnmal, als Museum und als eindrucksvolles Zeugnis deutscher Zeitgeschichte.

Der Kalte Krieg hielt die Welt in Atem. Die Regierung der aus den Trümmern der Nazizeit entstandenen Bundesrepublik suchte nach einem sicheren Versteck, falls es zu einem bewaffneten Konflikt zwischen Ost und West kommen sollte.

Und sie wurde fündig im zauberhaften Ahrtal zwischen Ahrweiler und Dernau: Ein unterirdisches Areal mit zwei Eisenbahntunneln, die nie fertig gebaut wurden und später einem ganz neuen Zweck dienen sollten.

Im Regierungsbunker ist alles vorhanden

Versteckt in zwei stillgelegten Eisenbahntunneln oberhalb von Ahrweiler liegt ein einzigartiges historisches Zeitzeugnis. Ab den 1960er Jahren entstand ein 20 Kilometer langes unterirdisches Schutzsystem – ausgestattet mit Kommandozentrale, Zahnarztpraxis, Friseursalon, eigenem Fernsehstudio und dem Zimmer des Bundeskanzlers. Für bis zu 3.000 Personen konzipiert, sollte der Bunker im Ernstfall den Fortbestand der Bundesregierung sichern.

Heute ist die Dokumentationsstätte Regierungsbunker mehr als ein Ort der Erinnerung: Es ist ein Spiegelbild historischer Ängste und aktueller Debatten.

Gerade jetzt, wo geopolitische Spannungen weltweit zunehmen, gewinnt der Ort neue Bedeutung – nicht nur als technisches Meisterwerk, sondern als mahnendes Symbol für Frieden und Demokratie. Mehr über das Relikt des Kalten Krieges.

Die massiven Rolltore öffnen sich heute nicht mehr für Regierungsmitglieder, sondern für Menschen mit Interesse an Geschichte, Sicherheitspolitik – und der Frage, wie nah Vergangenheit und Gegenwart beieinanderliegen können. Der ehemalige Regierungsbunker erinnert daran, wie kostbar Frieden ist – und wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen.


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