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So kann man Produktfälschungen erkennen

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Produktfälschungen
Sind ähnlich wie das Original, doch viele „Designerwaren“ sind Produktfälschungen (Foto: Jiří Fröhlich, Pixabay)

Produktfälschungen hat es schon immer gegeben. Bereits in der Antike hat man zugunsten des eigenen Profites geschummelt und getrickst. Im heutigen Zeitalter der globalen Vernetzung finden aber auch die Betrüger wahrhaft grenzenlose Absatzmärkte. Insbesondere die bekannten Modelabels sind Vorbilder von Produktpiraten, die ihre Fälschungen meistens zu Preisen anbieten, die deutlich unter jenen des Originals anbieten.

Allein im vergangenen Jahr tauchten innerhalb der EU 114 Millionen Produktfälschungen auf, wie viele es darüberhinaus in die Läden beziehungsweise zum Kunden geschafft haben, ist Spekulation. Die OECD beziffert den weltweit entstehenden Schaden durch Produktpiraterie auf rund 250 Milliarden Dollar pro Jahr.

Daher ist es elementar wichtig, möglichst viele Tricks und Kniffe der Fälscher und deren Produktfälschungen zu kennen. Auch hier findet aber leider ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Produktpiraten und den Ermittlern statt. Neben den hier genannten Tipps ist es daher unverzichtbar, die Nachrichten zu verfolgen und das eigene Kaufverhalten im Bedarfsfall entsprechend anzupassen.

Kann man Fakeshops erkennen?

In der Frühzeit des Internets waren bereits erste kriminelle Zeitgenossen aktiv. Kaum war der erste echte Onlineshop erstellt, rückten die Betrüger bereits nach. Damals konnte man diese Fakeshops anhand ihrer dilettantischen Aufmachung jedoch noch recht gut identifizieren. Denn nicht nur sprachlich, sondern auch grafisch bewegten sich die Betrüger noch auf Grundschulniveau. Dennoch fielen zahlreiche Menschen bereits auf die Betrugsmasche herein. Heute hat man auch auf krimineller Seite aufgerüstet.

Viele Fakeshops sind digitale Zwillinge des Originals. Das bedeutet allerdings nicht, dass man dort ebenso gut einkaufen kann. Wenn überhaupt Ware geliefert wird, handelt es sich in den meisten um Produktfälschungen. Sofern man aus einem Fakeshop Originalware bekommt, handelt es sich mit Sicherheit um Diebesgut. Damit man beim Kauf von Markenware wie von Prada auf der sicheren Seite ist, orientiert man sich am besten an der folgenden Checkliste.

  • Sind in der Domain des Shops seltsame Sonderzeichen enthalten?
  • Ist der Shop in Österreich, in der EU oder irgendwo in Übersee registriert?
  • Kann man Zahlung über gängige Zahlungswege (Bank, Visa, PayPal) abwickeln?
  • Ist der Händler zertifiziert, zum Beispiel bei Trusted Shops o.ä.?
  • Welche Resultate liefert eine Recherche im Internet über den betreffenden Shop?
  • Bewegen sich die Preise in einem glaubwürdigen Rahmen?

In einem vertrauenswürdigen Shop findet man zudem ausführliche Informationen über das jeweilige Produkt beziehungsweise die Marke. Wer beispielsweise Stone Island Produkte verkauft, wird weiterführende Details zu diesem Label nennen.

Designerkleider entpuppen sich beim genauen Hinsehen als Produktfälschungen (Foto: Orna Wachman, Pixabay)

Noch mehr Sicherheit bekommt man durch den Abgleich der Marken- und Produktinformationen mit jenen, die bei einem anderen Händler genannt werden. Decken sich die Aussagen in jedem einzelnen Punkt?

Nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen!

In Österreich sowie bei seinen Nachbarn im Norden und im Westen sind fliegende Händler selten, in südlichen Urlaubsländern hingegen sind sie fast omnipräsent: Fliegende Händler umlagern die Sehenswürdigkeiten und kommen sogar bis an den Strand.

Doch auch wenn die Angebote noch so verlockend sind oder man eine solche Nervensäge einfach abschütteln möchte: Hier gibt es keine Markenware des Designer-Labels, sondern glasklare Fälschungen. Geld sparen kann man dabei nicht: Reist man von außerhalb der Europäischen Union zurück nach Österreich, muss man damit rechnen, dass die Ware vom Zoll gleich wieder konfisziert wird.

Aber auch wenn dies nicht der Fall ist, erweist sich die Qualität der Produkte meistens als miserabel. Wenn die Klamotten schnell wieder kaputt sind und man sich bis dahin womöglich diversen Giftstoffen ausgesetzt hat, wird man an den vermeintlichen Schnäppchenkauf sicher nicht gerne zurückdenken.

Wie kann man Kleidung ihre Echtheit ansehen?

Ein erstes Indiz liefert bereits die Verpackung. Handelt es sich um ein Markenprodukt, so wird es in einer wertig gestalteten Tasche, einem ebensolchen Karton oder / und womöglich einem schützenden Dustbag geliefert.

Noch wichtiger ist aber der Blick auf das angebrachte Label: Sieht es aus wie das Original, das sich im Bedarfsfall auch online innerhalb von Sekunden aufrufen lässt? Ist das Logo vollständig und ohne Fehler in Material oder Design? Stimmt die Stelle, an der es angebracht wurde oder wird es gar teilweise von einer Naht verdeckt?

Shopping mit Vorsicht: Wenn Designerwaren sich als Produktfälschungen herausstellen (Foto: Photo Mix, Pixabay)

Weiters wandert der Blick nun auf das Wäscheschild. Sind alle Angaben gut leserlich und in fehlerfreier Schrift? Verschmierte, undeutliche Schrift ist ein deutliches Indiz für ein Fake. Außerdem: Sind die auf dem Schild gemachten Angaben zum Material plausibel?

Sicher hat man kein Mini-Labor für eine Materialprüfung in der Tasche. Manchmal weichen die Angaben vom Schild aber so deutlich von dem tatsächlich genutzten Werkstoff ab, dass man die Diskrepanz auch als Laie erkennen kann.

Billige Produktfälschungen leicht zu entlarven

Einige Fakeshops oder kriminelle, fliegende Händler eifern ihr Vorbild nicht nur nach, sondern wagen sich sogar an eine kreative Interpretation. Manchmal findet man dort vermeintliche Neuentwürfe eines bekannten Labels, von denen man dort noch nie gehört hat. Eine kurze Recherche auf der Website der Marke hilft weiter: Was dort nicht beworben oder wenigstens beschrieben wird, kann es im Handel nicht geben.

Schnäppchen sind natürlich auch bei Markenware möglich. Viele bekannte Brands bieten ihre Produkte aus der vergangenen Saison tatsächlich zu niedrigen Preisen an. Bei einem unbekannten Shop gilt aber immer die Devise: Wenn etwas zu billig klingt, um wahr zu sein, ist es eindeutig zu teuer.

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