Die Snacks und Speisen an Bord einer Airline sind zu teuer, schmecken nicht? Das muss nicht sein. Die Lösung: Wie wär es mit Selbstverpflegung an Bord des Urlaubfliegers? Es ist ja nicht verboten, seinen Hamburger, sein Wurstbrot und Mineralwasser oder Softgetränk auf die Flugreise mitzunehmen. Denn die überhöhten Preise für Snacks, Mahlzeiten und Drinks im Flieger einer Fluglinie verderben Reisenden oft den Appetit.
Dabei kann man sich an Bord durchaus selbst verpflegen. „Selbstverpflegung an Bord ist möglich, weil Airlines in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen den Verzehr mitgebrachter Speisen und Getränke kaum ausschließen können“, sagt Reiserechtsexpertin Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) und klärt über die vielen noch unbekannten Konsumentenrechte in der Luft auf.
Fischer-Volk: „Verpflegung an Bord ist wichtig, etwa wegen der trockenen Kabinenluft. Wer nicht genug trinkt, kann Gesundheitsprobleme bekommen!“
Auch ein anderer Aspekt spielt eine wichtige Rolle: „Viele Menschen leiden heute unter chronischen Krankheiten wie Diabetes, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ernähren sich vegetarisch oder vegan und pflegen beim Essen und Trinken einen bestimmten Geschmack. Es muss daher gestattet sein, unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsbestimmungen das selbst belegte Brot zu konsumieren.“
Wer sein Essen und Getränke selbst mitbringen möchte, muss sich allerdings an bestimmte Regeln halten.
„Solange man sein Essen direkt im Flugzeug verspeist, ist grundsätzlich alles erlaubt. Lediglich für die Ein- und Ausfuhr von Lebensmitteln in den bzw. aus dem EU-Raum gibt es länderspezifische Beschränkungen, über die sich Verbraucher vor dem Flug beim Auswärtigen Amt, dem Zoll oder dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informieren sollten“, so Reiserechtsexpertin Fischer-Volk.
Achtung bei Mitnahme von Getränken an Bord!
Es ist nicht alles erlaubt. „Getränke in Behältern über 100 ml dürfen nicht durch die Sicherheitskontrolle mitgenommen werden“, so Fischer-Volk. Daher bietet es sich an, Getränke nach der Sicherheitskontrolle im Flughafen zu kaufen. „Dort sind sie erfahrungsgemäß etwas günstiger als im Flieger“, sagt sie.
Einige Flughäfen gehen bereits mit gutem Beispiel voran und bieten besonders günstiges Mineralwasser an. „Dieser verbraucherfreundliche Service sollte Schule machen“, meint Fischer-Volk.
Alternativ kann man eine leere Flasche mit durch die Sicherheitskontrolle nehmen und diese im Warteraum vor dem Einstieg am Waschbecken bzw. an einem Trinkbrunnen befüllen. Zu guter Letzt ist beim Thema Verpflegung Rücksichtnahme auf Mitreisende immer angeraten. Verbraucherschützerin Fischer-Volk: „Wer eigenes Essen mitbringt, sollte statt des stark riechenden Lieblingskäses lieber eine geruchsarme Variante in die Butterbrotdose packen.“ .
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