Im Durchschnitt drei Jahre seines Lebens verbringt der Mensch auf einer Toilette. Warum also nicht das Beste daraus machen? Das dachte sich Luke Barclay und zog in die weite Welt, um die urigsten, schönsten und ungewöhnlichsten Toiletten mit den spektakulärsten Aussichten zu finden. Und er fand sie.
Das Klo mit Blick aufs nächtliche Glitzermeer von Seoul, die Bambushütte auf dem Mount Sinai, durch die der Sonnenaufgang bricht, die Damentoilette inmitten eines Aquariums, das Klo im Wachturm von Alcatraz, ein interkontinentales WC im Galataturm in Istanbul mit Blick von Europa nach Asien oder das geschichtsträchtige Klo im streng geheimen Tunnelvon Dover Castle mit Ausblick auf den Hafen.
Luke Barclay hat auf seiner Weltreise 40 einzigartige stille Örtchen gefunden, hat sie fotografiert, mit kleinen Landkarten ergänzt, originell betextet und daraus den witzigen und hilfreichen Reiseführer „Es steht ein Klo im Nigrendwo“ (Fischer Verlage) gemacht – ein authentisches Klobuch mit Happy End, Weitblick, Stil und Kultfaktor. Das perfekte Geschenk für die Gästetoilette.
Auf dem Welt-WC-Gipfel erfahren Sanitärdesigner und Hygienevisionäre vom letzten Tabu, von 2,4 Milliarden Menschen ohne sauberen Abtritt und vom Menschenrecht darauf.
Das Klo ist einerseits ein revolutionäres Ding, von der Cloaca maxima in Rom zum noch recht jungen Heimklosett. Zum anderen hat das WC sich allen Moden widersetzt – ein befriedeter Hort des Konservativen, allenfalls wird da die Brille vorgewärmt, Musik gespielt oder der Fitnesswert ermittelt. Wasser wird dort immer fließen.
Nichts ist demokratischer als ein WC: Zum Volksthron geht der Kaiser noch zu Fuß. Erst vorgestern haben Museumstechniker im Schloß Wernigerode das antike Villeroy-&-Boch-Klosett Wilhelms I. hinter einer Holzwand freigelegt.
Ja, die Toilette gilt als letzter Rückzugsort, schon deshalb ist gedrängten Völkern wie den Indern auch für untere Schichten das WC zu wünschen. Jeder tut und läßt dort, was er will. Der Künstler schafft. Der volkstümliche Musikant schnupft Szenetypisches. Die Frau schwatzt mit der Freundin, und der Mann liest seine Morgenzeitung.
Luke Barclay: „Laut der Welttoilettenorganisation, die es wirklich gibt, verbringen wir etwa drei Jahre unseres Lebens auf der Toilette. Eine Menge Zeit, in der man in der Regel nur herumsitzt und eine Tür anstarrt. Dem Ruf der Natur zu folgen kann jedoch auch erbaulich und unterhaltsam sein. Auf einer Toilette zu sitzen vermag zum Denken anregen und Erleuchtung bringen.“
TRAVELbusiness-Background: Als Welttoilettentag wurde der 19. November erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen. Am 24. Juli 2013 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen einstimmig, auf Vorschlag Singapurs, den 19. November zum Welt-Toiletten-Tag der Vereinten Nationen erklärt, im Kampf für Sanitäranlagen.
Hintergrund ist das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und dadurch bedingt verschmutztes Wasser sowie wasserbürtige Krankheiten, was gesundheitliche und sozio-ökonomische Folgen nach sich zieht.
Der Welttoilettentag soll die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft wachrütteln. Vor allem, indem er Tabus beseitigt, um Verdrängungsmechanismen gegenüber den weltweit verbreiteten sanitären Unzulänglichkeiten auszuhebeln.
Von den nationalen Regierungen wird gefordert, mindestens drei Prozent ihrer Ausgaben für Sanitär- und Wasserversorgung aufzuwenden, aber auch die Korruption im Wassersektor zu bekämpfen. Alleine durch Bestechung und Bestechlichkeit verschwinden, so wird geschätzt, zwei Milliarden US-Dollar jährlich in zweifelhaften Geldkanälen statt zur Lösung der Probleme beizutragen, etwa indem in alternative Sanitär- und Wassertechnologie investiert wird.
Fünf TRAVELbusiness-Buchtipps für Freunde des Stillen Örtchens
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