Die Sprache und Ausdruckskraft seiner Bilder emotionalisieren den Betrachter: Caspar David Friedrich komponierte Bilder von magischer Schönheit, aber auch voll düsterer Melancholie. Das machte ihn zu einen der bedeutendsten Landschaftsmaler. Und jetzt wird er zum Tourismus-Star in Deutschland.
Ob „Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar, entstanden um 1807)“, „Der Mönch am Meer“, „Der Wanderer über dem Nebelmeer“, „Kreidefelsen auf Rügen“, „Das Eismeer“ oder „Die Lebensstufen“ sind international so populär, dass Caspar David Friedrich mittlerweile als berühmtester deutscher Maler nach Albrecht Dürer gilt. Darum bewirbt 2024 die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) den Geburtstag von Caspar David Friedrich.
Der am 5. September 1774 in Greifswald – damals Schwedisch-Pommern und heutiges Mecklenburg-Vorpommern – geborene Maler, Grafiker und Zeichner zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Romantik.
Seine präzisen Bildkompositionen sind als Ausdruck einer gedankentiefen Landschaftsdarstellung zum Synonym für die Romantik geworden. Mit seinen auf die Wirkungsästhetik ausgerichteten, konstruierten Bilderfindungen, die den geläufigen Vorstellungen einer romantischen Malerei als gefühlige Ausdruckskunst widersprechen, leistete er einen originären Beitrag zur modernen Kunst.
In den Hauptwerken von Caspar David Friedrich wird in revolutionärer Weise der Bruch mit den Traditionen der Landschaftsmalerei von Barock und Klassizismus vollzogen. Der Themen- und Motivkanon dieser Bilder vereinigt Landschaft und Religion vorzugsweise zu Allegorien von Einsamkeit, Tod, Jenseitsvorstellungen und Erlösungshoffnungen.
Caspar David Friedrich spricht die Gefühle an
Friedrichs von Melancholie geprägtes Welt- und Selbstverständnis wird als exemplarisch für das Künstlerbild in der Epoche der Romantik gesehen. Der Maler macht mit seinen Werken bei weitgehend unbekannten Bildkontexten sinnoffene Angebote, die den Betrachter mit seiner angesprochenen Gefühlswelt in den Deutungsprozess einbeziehen.
Die Sinnoffenheit der Bilder führte seit der Wiederentdeckung Friedrichs zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Vielzahl oft grundsätzlich verschiedener Interpretationen sowie zur Theoriebildung aus kunstwissenschaftlicher, philosophischer, literaturwissenschaftlicher, psychologischer oder theologischer Sicht.
Die größte Inspirationsquelle für Caspar David Friedrich waren seine Wanderungen durch die Natur, vor allem auf Deutschlands größter Insel Rügen, aber auch im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz mit seinen bizarren Felsformationen und mystischen Tälern.
Deshalb bietet sich für Touristen die Chance, neben den zahlreichen Ausstellungen, die zum Thema 250 Jahre Caspar David Friedrich in ganz Deutschland angeboten werden, auch abseits der Städte den Spuren des weltberühmten Künstlers zu folgen und dabei ganz bewusst die Natur zu erleben.
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, erklärt dazu: „Deutschland ist als Kulturreiseziel Nummer eins bei den weltweiten Reisen der Europäer fest etabliert. Kultur und kulturelles Erbe gehören laut der Studie „Monitoring Sentiment for Domestic and Intra-European Travel“ der European Travel Commission vom April 2023 neben Sun and Beach und Städtetrips zu den wichtigsten Kriterien der Europäer bei der Destinationsentscheidung. Unter diesem Aspekt sehen wir große Chancen, mit unverwechselbaren kulturtouristischen Angeboten Reisende für die Destination Deutschland zu begeistern.“
Deutschland setzt auf Kulturtourismus
Starke Impulse von deutschen Philosophen, Musikern, Dichtern und Bildenden Künstlern prägen die Romantik. Viele Zeugnisse dieser bedeutenden kulturgeschichtlichen Epoche sind bis heute besonders attraktive Ziele für internationale Kulturtouristen.
Hedorfer: „Mit unseren Aktivitäten im Rahmen des Jubiläumjahrs von Caspar David Friedrich setzen wir dieses unverwechselbare Oeuvre in Beziehung zu aktuellen Trendthemen, wie Authentizität, Sehnsucht nach intakter Natur und Geborgenheit. Damit setzen wir zusätzliche Akzente für kulturell interessierte Reisende aus dem Ausland, um das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb weiter zu stärken.“
2022 haben europäische Reisende insgesamt 140 Millionen Kulturreisen unternommen. Davon entfielen 16,4 Millionen auf Deutschland, das entspricht einem Marktanteil von 12 Prozent und Platz eins im weltweiten Ranking der europäischen Reisenden.
Schwerpunkte Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Ebenso schätzen Gäste aus Übersee das deutsche Angebot in diesem Segment ganz besonders, kommen doch die meisten „Kultururlauber“ aus den USA (13%). Dahinter folgen Großbritannien (11%), Italien, Frankreich (jeweils 9%), die Schweiz und Niederlande (jeweils 8%).
Jede fünfte Übernachtung im Reiseland Deutschland findet im ländlichen Raum statt. Dazu gewinnen das Interesse an intakter Natur, sorgsamem Umgang mit Ressourcen, klimaneutralen Reisen und Achtsamkeit auf das eigene Wohlbefinden immer mehr an Bedeutung.
„Gerade in Deutschland kann man nachhaltige und kulturelle Angebote in den Städten optimal mit Ausflugsmöglichkeiten in die Natur kombinieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Petra Hedorfer.
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