Das Essen war gut, der Service auch. Besonders im Ausland stellt sich dann die Frage, wie viel Trinkgeld ist angemessen? Geschäftsreisende in Deutschland liegen mit fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages richtig, doch gilt dieser Grundsatz in vielen anderen Ländern nicht.
In vielen asiatischen Staaten gilt Trinkgeld als unüblich und wird oft sogar als Beleidigung empfunden. Japaner oder Thailänder etwa betrachten perfekten Service als Selbstverständlichkeit, die nicht extra honoriert werden muss.
Ausnahmen betreffen die großen Touristenzentren wie Bangkok, wo eine „Service Charge“ berechnet wird. Kein Muss ist Trinkgeld in Vietnam, Singapur und Malaysia.
In Europa sind die Trinkgeldsitten unterschiedlich. In Frankreich freuen sich Kellner über ein „pourboire“ von zehn bis 15 Prozent.
Frankreich-Profis bitten beim Bezahlen nicht, den Rechnungsbetrag aufzurunden, sondern lassen den gewünschten Betrag einfach beim Weggehen auf dem Tisch liegen.
Auch in Spanien und Portugal bleibt das Geld auf dem Tisch. Fünf bis zehn Prozent der Rechnung sind ausreichend.
Italiens Restaurants erheben meist eine Gebühr fürs Brot und Gedeck, die dann das Trinkgeld bereits enthält. Taucht auf der Rechnung kein „coperto“‘ auf, sind ein bis zwei Euro extra willkommen.
Keine Trinkgeld-Nationen sind Norwegen, Dänemark und Finnland, anders in Schweden: Hier gelten zehn Prozent als angemessen, in gehobenen Restaurants darf’s ein wenig mehr sein.
In Russland erwarten Kellner kein Trinkgeld, besonders in kleinen Restaurants. Gehobene Restaurants erheben von sich aus ein Service-Entgelt. Ähnliches gilt für die Schweiz.
Eine lange Tradition hat das Bakschisch in Tunesien, Marokko und Ägypten. Dort halten Servicekräfte für alle Dienstleistungen die Hand auf – auch die Bedienung im Restaurant. Mit maximal zehn Prozent liegen Gäste hier richtig. In der Türkei den Bakschisch zu unterschlagen, gilt als unhöflich.
Auf Trinkgeld angewiesen ist das Personal in amerikanischen und kanadischen Restaurants. Die Löhne sind so niedrig, dass ein „tip“ von 15 bis 20 Prozent erwartet wird. Mehr Interessantes und Amüsantes über Trinkgelder, Restaurants in Städten und Esskultur finden Sie online auf The Fork. Da kann man nur noch guten Appetit wünschen.