Die Deutschen zieht es in die weite Welt. Sie sind Reiseweltmeister. Sie reisen überall hin. Sie sind überall anzutreffen. Und sie meckern und maulen, wenn sie von der Heimat weg sind. Für sie gilt der Spruch: „Osten oder Westen, daheim ist es am besten.“ Ganz gleich, in welches Land Deutsche reisen oder auswandern, sie sind sich fast alle darüber einig, welche Dinge sie in der Fremde am meisten vermissen.
Und das sind vor allem
deutsche Bäckereien und deutsches Brot; deutsche Metzgereien (Fleischhauer), Frikadellen (faschierte Laibchen), Schmalzbrot, Bratwurst, Currywurst, eigentlich alle Würste; frische knusprige Fischbrötchen; die Spargelzeit; ein Bier an einem warmen Sommertag (kein Wunder, bei dieser katastrophalen Sommerwetterlage); Biergärten und Weinfeste; Wochenmärkte; Weihnachtszeit und Weihnachtsmarkt; die Berge; die sonntägliche Ruhe und Entspannung; Kaffeeklatsch; Fahrradwege – vor allem auf Mallorca, dem 17. Bundesland der Deutschen, und in Alanya, der „deutschen Kolonie“ in der Türkei; Blumen in den Fenstern; pünktliche öffentliche Verkehrsmittel und sechs Wochen Jahresurlaub.
Mehr über die Deutschen und ihr Land hat der Neuseeländer Stephan Betnett in seinem witzigen und „aufklärerischen“ Buch „Deutschland für die Hosentasche“ (Verlag Fischer, Taschenbibliothek) in kuriosen Listen und unglaublichen Geschichten zusammengestellt: Wie heißt das schlechteste Fußballteam Deutschlands? Wo liegen denn all die Bomben? Welche sind die lautesten Städte Deutschlands? In welchen Städten gibt es die meisten Bordelle pro Einwohner? Warum werden in deutschen Städten alle Bäume nummeriert?
Ein Vademekum, ein unentbehrlicher Begleiter, zum besseren Verständnis der deutschen Seelenlandschaft. Vor allem für Österreicher und Schweizer besonders empfehlenswert, weil sie ja permanent die Deutschen falsch interpretieren und missverstehen.
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