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Als der Geschäftsreisemarkt noch heil war

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In 2019 war der Geschäftsreisemarkt im Gegensatz zu heute noch in Ordnung (Grafik: Mohamed Hassan, Pixabay)
In 2019 war der Geschäftsreisemarkt im Gegensatz zu heute noch in Ordnung (Grafik: Mohamed Hassan, Pixabay)

Bevor die globale Pandemie kam, da boomten Geschäftsreisen noch richtig. Unter dem Titel „Der österreichische Geschäftsreisemarkt in Zahlen“ präsentierte kürzlich Austrian Business Travel Association (abta) eine Studie, die auf den Zahlen des „Vor-Corona-Jahrs“ 2019 beruht. abta-Präsident Andreas Gruber: „Im Jahr 2019 haben wir noch einmal einen ordentlichen Aufschwung vor der Krise erlebt.“

Insgesamt wurden 8,1 Millionen Geschäftsreisen gezählt. Das sind 400.000 mehr als 2017, dem letzten Berichtsjahr. Österreichische Unternehmen haben 3,4 Milliarden Euro für Geschäftsreisen aufgewendet, ein Plus von mehr als 250 Millionen Euro. Davon entfallen 1,5 Milliarden Euro auf Flugtickets und knapp 900 Millionen Euro auf Hotels. Pro Reisetag sind 173 Euro Kosten angefallen gegenüber 166 Euro im Jahr 2017. Reisen sind also teurer geworden.

Für Studie wurden 450.000 Flugtickets ausgewertet

Bei der zum dritten Mal erschienenen abta-Geschäftsreisestudie wurden zwei Datenquellen verknüpft: Die von der Statistik Austria regelmäßig erstellte Erhebung „Urlaubs- und Geschäftsreisen“, die das Reisevolumen erfasst, sowie Brancheninformationen, die der abta von einem Unternehmenspool anonymisiert zur Verfügung gestellt wurden.

Für die Entwicklung der Flugticket-Preise wurden beispielsweise rund 450.000 Tickets in die Analyse einbezogen. Studien-Autor Wilfried Kropp (Kropp Kommunikation): „Die starke Datenbasis verleiht der abta-Studie eine besondere Aussagekraft.“

Im Berichtsjahr reisten mehr Unternehmensmitarbeiter als je zuvor. Die Reiseintensität, also der Anteil der Geschäftsreisenden an der Gesamtbevölkerung über 15 Jahre stieg kräftig von 17,2 % (2017) auf 19,5 % im Jahr 2019. Insgesamt wurden mehr Auslandsreisen (+ 5,0 %) mit mehr Übernachtungen (+ 14 %) gezählt. Die Zahl der Übernachtungen im Inland sank dagegen um 10 %.

Geschäftsreisemarkt: Mehr Flüge, höhere Preise

Dass die Anbieter, vorwiegend Fluglinien und Hotels, die steigende Nachfrage auch für Preiserhöhungen genutzt haben, lässt sich pauschal daraus schließen, dass die Kostensteigerungen mit 8,8 % rund doppelt so hoch ausfielen wie das Wachstum der Geschäftsreisen insgesamt.

Besonders deutlich ist das im Flugbereich zu sehen. Hier stellt die abta gegenläufige Entwicklungen fest. Die Durchschnittskosten pro Ticket für Europa-Flüge sanken von 452 Euro auf 388 Euro (minus 4,2 %). Hier übte wohl der starke Wettbewerb am Flughafen Wien Druck auf die Ticketpreise aus.

Dagegen stiegen die Kosten für Interkontinental-Flüge von 1.299 Euro auf 1.330 Euro (plus 2,4 %). In Hotels verbrachten österreichische Geschäftsreisende 7,9 Millionen Nächte. Das entspricht einem Plus von 48.000 Nächten gegenüber 2017. Hotels konnten in diesem Zeitraum eine Erhöhung der durchschnittlichen Zimmerpreise von 4,9 % durchsetzen.

Die Geschäftsreisemarkt-Studie wurde durchgeführt von Wilfried Kropp (Kropp Kommunikation), in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria.


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