Wohin geht die Reise in den kommenden zehn Jahren? Eine Frage, die vor allem Reiseveranstalter und Tourismusverantwortlich wissen möchten. Jetzt können alle in der Branche nachlesen, wohin es die Reisenden zieht.
Nach den Vorgängern aus den Jahren 2000, 2004 und 2009 gibt es nunmehr die vierte Reiseanalyse-Trendstudie. Sie beschreibt die Entwicklungslinien der Nachfrageseite des Urlaubstourismus (das ökonomisch bedeutendste Segment des Tourismus) in Deutschland (einem der wichtigsten Quellmärkte weltweit) von den frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bis zur Mitte des kommenden Jahrzehntes (2025).
Die Analyse baut dafür auf Daten der touristischen Marktforschung auf. Die empirische Basis dazu bietet die Reiseanalyse (RA) der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. mit ihren mehr als 40 Erhebungen seit 1971, bei der jährlich über 7.500 Befragte interviewt werden. Wir berücksichtigen dabei aber natürlich auch Einflussfaktoren aus dem Umfeld und aus dem touristischen Angebot.“
Im Vergleich zu den Vorgängerstudien ist die neue RA-Trendstudie noch stärker datenbasiert, ohne dabei das Grundprinzip des data based considering aus den Augen zu verlieren: Die Methoden-, Daten- und Branchenkenntnis der drei Autoren Martin Lohmann, Dirk Schmücker und Ulf Sonntag bietet dazu, neben den Zeitreihendaten der RA seit den 1970er Jahre, die Grundlage.
Die heute absehbare Entwicklung bis 2025 ist gekennzeichnet von Stabilität einerseits und Dynamik andererseits. Dabei hat, im Vergleich zu früheren Trendstudien, die Stabilität eine etwas höhere Bedeutung gewonnen. Das ist eine gute Nachricht für die gesamte Branche:
„Gerade deswegen ist Tourismus eine Zukunftsbranche: Weil man sich auf die Nachfrage auch 2025 verlassen kann. Die Deutschen werden wahrscheinlich weder „viel mehr“ oder „viel weniger“ verreisen und auch nicht „ganz anders“. Diese Beständigkeit ist die eigentlich gute Nachricht: Auf dieser Basis kann man planen. Die allgemeine Dynamik liegt vor allem in den Veränderungen der demographischen Struktur, die in der touristischen Nachfrage stärker sein kann als in der Gesellschaft insgesamt, und im Informationsverhalten.“
Wachstumsfelder sehen die Autoren aber in unterschiedlichen Bereichen. So könnte z. B. der Inlandstourismus zulegen, aber auch Fernreisen haben Wachstumspotenzial. Für den Strandurlaub sieht es rosiger aus als für den Gesundheitsurlaub und Hotels werden vermutlich weiter Marktanteile gewinnen.
Die RA-Trendstudie liefert, neben langen Zeitreihen der Vergangenheit, Projektionen und Einschätzungen für die zukünftigen Entwicklung bis 2025 für das Nachfragevolumen der Urlaubsreisen (inkl. Reiseausgaben und Volumen der Kurzurlaubsreisen), die Entwicklung von Motiven und Einstellungen, Kerndaten der Reisevorbereitung (z. B. Organisationsformen, Buchungswege, Internetnutzung zur Information und Buchung von Urlaubsreisen), Urlaubsreiseziele (z. B. Verhältnis Inland-Ausland, Mittelmeer, Fernziele, Ziele in Osteuropa) und einem breiten Set von Reiseverhaltensdaten (Unterkunft, Verkehrsmittel, Reisedauer und -zeitpunkt, Reisebegleitung, Aktivitäten und Urlaubsarten bzw. -formen).
Zudem werden einzelne Segmente detaillierter beschrieben (Urlaubsreisen mit Kindern, Strandurlaub, Gesundheitsurlaub, Bergsommerurlaub).
Die zusammenfassende Kunden-Charakterisierung thematisiert Aspekte wie Multioptionalität oder Kundenkompetenz. Schließlich werden die Felder identifiziert, in denen für die kommenden Jahre weitgehende Stabilität erwartet werden kann und wo Wachstum und Dynamik abzusehen sind.
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