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Der Lockdown und was uns danach erwartet

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Mit welchen Trends können wir nach dem Lockdown rechnen? (Foto: Pixabay)
Mit welchen Trends können wir nach dem Lockdown rechnen? Ein Expertenblick in die Zukunft (Foto: Pixabay)

Je länger der Lockdown dauert, desto größer die Sehnsucht nach Normalität. Die Natur genießen, es sich zuhause hübsch machen und konferieren per Videoschaltung – die Pandemie hat Gesellschaftstrends wie die Digitalisierung, Cocooning und Naturverbundenheit, die seit einigen Jahren relevant sind, weiter verstärkt.

Welche Trends tatsächlich bleiben und wie das Leben nach dem Lockdown aussieht, glaubt der Zukunftsforscher Andreas Reiter zu ahnen: Laut ihm befindet sich die Menschheit Corona-bedingt in einer Transitphase, die bestimmte Trends befeuert – einige bleiben, andere kommen neu hinzu. Der Alltag bekommt eine neue Bühne.

Aus dem Lockdown zurück ins sozialen Leben

„Soziales Miteinander und gemeinsamer Spaß wird aufgeholt, sobald es möglich ist”, sagt Andreas Reiter. „Dabei wird es neue, kreative, agile Konzepte geben wie Hybrid Events.”

„Der Plausch in der Kaffeeküche, das Lächeln am Morgen, der schnelle Austausch mit Kollegen im Büro werden zurückkehren”, erklärt Andreas Reiter. So werden kreative Co-Working Spaces weltweit boomen. „Der Strukturwandel zum multilokalen Arbeiten ist schon jetzt deutlich erkennbar.”

Nach dem Lockdown prognostiziert Zukunftsforscher Andreas Reiter auch eine „Adrenalin-Phase” voller Spaß. Funparks und Aktivitäten mit der Familie werden wieder boomen. Sei es Action auf der Wasserrutsche, per Flying Fox über Baumwipfel oder Lieblingsfiguren im Disneyland bei Paris sehen.

Videokonferenzen ersetzen sozialen Kontakt

„Die Pandemie ist kein Game-Changer, sie beschleunigt nur die meisten Entwicklungen, zum Beispiel die Digitalisierung. Wir organisieren unser Leben immer virtueller und smarter, mit allen positiven und negativen Aspekten, die damit einhergehen”, erklärt Zukunftsforscher Andreas Reiter.

Zukunftsforscher Andreas Reiter (Foto
Zukunftsforscher Andreas Reiter: Vieles wird sich ändern (Foto: ZTB)

Allerdings werden die Videokonferenzen von heute laut Reiter bald steinzeitlich anmuten: „Diese Brückentechnologie werden wir schnell hinter uns lassen und bald schon die nächste Stufe erklimmen in eine hochgradig virtuelle Welt, in der wir uns gegenübersitzen, auch wenn jeder räumlich woanders ist. Mittels Virtual Reality.“

An holografischen Lösungen für Videokonferenzen wird schon gearbeitet, die es Vortragenden erlauben, Reden von anderswo aus zu halten und dabei live und real auf der Konferenzbühne zu erscheinen.

Zukunftsforscher Andreas Reiter: „Das können wir uns jetzt noch schwer vorstellen. Ich hoffe, dass wir uns in fünf Jahren wieder so treffen wie gewohnt, analog und mit Handschlag. Wir können uns aber auch digital treffen, was manchmal aus Zeit- oder Distanzgründen ja durchaus von Vorteil sein kann.”

Mehr Nachhaltigkeit und regeneratives Reisen

Die Pandemie bremst kurzfristig den Klimaschutz. Andreas Reiter sagt: „Lebensstile und Produktionsweisen werden künftig noch bewusster und nachhaltiger. Die Generation Greta weiß: Nur wenn wir achtsam mit den Ressourcen umgehen, klimafreundlich wirtschaften und gesunde Lebensbedingungen schaffen, verhindern wir künftig drohende Pandemien, Natur- und Klimakatastrophen.” Dementsprechend werden Naturschutz, grüne Mobilität und Lebensweise wieder an Bedeutung gewinnen.

Mit diesem Nachhaltigkeitsgedanken wird auch gereist werden, weiß Skyscanner, führendes internationales Online-Reiseunternehmen: „Wir prognostizieren einen Boom von regenerativem Reisen”, erklärt Sam Edwards, Leiterin Nachhaltiges Reisen bei Skyscanner.

Destinationen wie Jamaika, die vom Tourismus abhängig sind, haben in der Krise besonders stark gelitten. Daher wird die erste Reise nach der Krise für viele entscheidend sein, um die lokale Bevölkerung in ihrem Reiseziel zu unterstützen.

Darüber hinaus boomen nachhaltige Reiseziele: Mehr als ein Viertel Costa Ricas steht unter Naturschutz, weshalb das Land als eines der umweltfreundlichsten Reiseziele der Welt gilt. Die Azoren sind ein Reiseziel in Europa für nachhaltigen Urlaub.


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