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Evaneos bietet keine Kurzreisen mehr an

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Evaneos beendet Angebot mit Kurzreisen: Bild zeigt Reisende mit Gepäck vor der Abflugtafel auf dem Flughafen München beim Einchecken
Die Reiseplattform Evaneos in Deutschland beendet das Angebot mit Kurzreisen (Foto: Flughafen München GmbH)

Die Reiseplattform Evaneos verabschiedet sich von allzu kurzen Kurzreisen. Spontan für das Wochenende nach Lissabon, Budapest oder Rom – Kurztrips von wenigen Tagen in attraktive europäische Metropolen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. 2022 unternahmen die Deutschen 77 Millionen Kurzreisen (Statista), womit das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht wurde.

Was verlockend klingt, hat jedoch vor allem einen negativen Effekt auf die Umwelt, wenn es mit dem Flieger ins verlängerte Wochenende geht: Flugreisen stoßen in Relation zur Häufigkeit und Dauer dieser Mini-Urlaube unverhältnismäßig viel CO2 aus. 

Um dieser fragwürdigen Entwicklung proaktiv entgegenzuwirken, hat die Reiseplattform Evaneos, B-Corp und Pionier im Segment bewusstes Reisen, eine progressive Strategie entwickelt, mithilfe derer der CO2-Ausstoß bei den vermittelten Reisen gesenkt werden soll.

Der erste wichtige Schritt besteht darin, keine fünftägigen Kurzreisen (oder kürzer) mit dem Flugzeug mehr anzubieten. Vielmehr wird der Fokus auf längere Reisen zu näher gelegenen Destinationen in Kombination mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln wie beispielsweise dem Zug verlagert. 

Evaneos bietet Reisen mit weniger CO2-Ausstoß

Laut der Organisation Sustainable Travel International sind Transportemissionen für die Hälfte der weltweit durch Tourismus verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Dabei belasten insbesondere Städtereisen die CO2-Bilanz des Tourismussektors erheblich.

Der von Ademe (französischen Agentur für den ökologischen Wandel) erstellten CO2-Bilanz für das Jahr 2021 zufolge, stößt der Einreiseverkehr, d. h. der Tourismus aus dem Ausland, in Frankreich – der Heimat von Evaneos – pro Übernachtung viermal mehr CO2 aus als der Inlandstourismus. Hauptgrund: das Transportmittel der Reisenden. 

„Werbung für Reisen dreht sich nach wie vor hauptsächlich um exotische Orte mit Palmen, weißem Sandstrand und türkisen Meer – das verstärkt die Sehnsucht nach Fernreisen. Uns als Reiseplattform kommt deshalb eine große Verantwortung zu, die Vorstellung vom Reisen im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig zu verändern“, erklärt Marion Phillips, Head of Sustainability bei Evaneos. 

Und: „Deswegen empfehlen wir, Flugreisen für außergewöhnliche Anlässe zu reservieren, für die man längere Zeiträume einplanen kann. Die restlichen Urlaubstage bieten hingegen die Möglichkeit für Kurztrips in die nähere Umgebung.” 

Nachhaltige Reisen im Einklang mit Wertekatalog

Da aber nicht nur Städtereisen negative Auswirkungen auf die Schadstoffemissionen des Tourismussektors haben, sondern eben auch Fernreisen, legt Evaneos grundsätzlich den Fokus auf Reisen mit einer Länge von mehr als einer Woche.

Darüber hinaus möchte das Unternehmen den Anteil abgelegener Reiseziele weiter verringern und dafür eine größere Anzahl nachhaltiger Reisealternativen schaffen, die mit den kommunizierten Werten in Einklang stehen.   

„Wir sind fest davon überzeugt, dass der Verzicht auf Städtereisen und die schrittweise Reduzierung des Fernreiseangebots der richtige Weg hin zu nachhaltigerem Reisen ist und gerade die Tourismusbranche ihren Teil zum Erreichen dieses Ziels beitragen muss. Sowohl indem sie das Angebot anpasst, um Emissionen einzudämmen, als auch indem sie eine wichtige aufklärende Rolle gegenüber den Reisenden einnimmt,” kommentiert Letsy Vattanirappel, Country Managerin DACH von Evaneos. 

Vattanirappel: „Wir müssen nachvollziehbar vermitteln, dass bewusstes und verantwortungsvolles Reisen möglich ist, ohne auf das gewohnte und erwünschte Reisevergnügen verzichten zu müssen.“

Die Herausforderung ist groß – die Hälfte der aktuell von Evaneos vermittelten Reisen beinhaltet einen mehr als vierstündigen Flug und An-/Abreise machen 71 Prozent des CO2-Ausstoßes des Unternehmens aus. 

Mehr Bahnreisen, Wander- und Radtouren

„Städtereisen machen nur einen relativ kleinen Teil unseres Umsatzes aus, aber diese Ankündigung ist der erste Schritt einer langfristig angelegten Dekarbonisierungs-Strategie. Wir sind bereit, auf Einnahmen zu verzichten, wenn die gewünschte Reiseaktivität nicht mit unseren Werten übereinstimmt. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir Alternativen für unsere Kund:innen schaffen müssen, um den Wandel zu fördern”, erläutert Marion Phillips. 

So möchte die Reiseplattform, wenn möglich, die Reisenden zur Nutzung von Zug oder Bus animieren, auch wenn die finale Wahl des Transportmittels in den Händen der Kund:innen bleibt. Hierzu plant Evaneos 2024 Partnerschaften mit verschiedenen Bahnreise-Plattformen zu schließen, um das eigene Angebot zu erweitern und damit die Attraktivität dieses Reisemittels zu steigern.

Zudem verfolgt das Unternehmen die Eröffnung neuer Strecken, um im Laufe der weiteren Entwicklung des Schienennetzes neue Routen vorschlagen zu können. Um die Dekarbonisierung von Reisezielen zusätzlich voranzutreiben, arbeitet Evaneos unter anderem daran, das Angebot an Wander- und Fahrradrouten weiter auszubauen.

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