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Österreicher reisen gern nach Deutschland

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Österreicher reisen gerne nach Hamburg
Hamburg, Berlin und München sind die beliebtesten Städteziele der Österreicher (Foto: Lacherlott, Pixabay)

Die Tourismusbranche kann aufatmen, die Österreicher sind wieder unterwegs. Die neuen Lockerung der coronabedingten Reiseeinschränkungen in Österreich und Deutschland sind vor Beginn der Sommersaison ein neuer Meilenstein für die Recovery des deutschen Incoming-Tourismus nach schweren Krisenjahren 2020 und 2021.

Österreich gehört zu den TOP 5-Quellmärkte für Deutschlands Tourismusverantwortlichen. Zugleich war und ist Deutschland auch das beliebteste ausländische Reiseziel der Österreicher im Pandemie-Jahr 2021 mit einem beachtlichen Marktanteil von 25 Prozent.

„Deutschland ist bei Österreichern besonders als Ferienziel gefragt. Die Hälfte der Österreicher kam vorm Ausbruch der Pandemie als Urlauber nach Deutschland, der Marktanteil der Feriengäste am gesamten Reisevolumen blieb im zweiten Pandemiejahr mit 48 Prozent fast stabil“, sagt Laszlo Dernovics, Leiter der Auslandsvertretungen in Österreich und der Slowakei und Regional Manager Südosteuropa der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT).

Und: „Das für Deutschland ebenfalls wichtige Segment der Geschäftsreisen hingegen entwickelte sich 2021 nochmals rückläufig. Viele traditionelle Geschäftsreisen wanderten in den virtuellen Raum ab. Im Bereich der Messen und Kongresse, die pandemiebedingt nicht stattgefunden haben, zeichnet sich teilweise eine Verlagerung zu Hybridformaten ab. Gewinner nach Marktanteilen sind die sonstigen Privatreisen, wie Besuche von Freunden und Verwandten.“

Die Covid 19-Pandemie bedeutete eine tiefe Zäsur für die gesamte Reiseindustrie und Wirtschaft weltweit. Das betraf zunächst auch den Reiseverkehr von Österreich nach Deutschland: nach 16 Rekordjahren in Folge fiel die Zahl der Übernachtungen österreichischer Gäste in Deutschland 2020 um 57 Prozent.

Allerdings waren bereits nach dem ersten Lockdown im Sommer 2020 schnell wieder Erholungstendenzen zu verzeichnen. Diese setzten sich in den Sommermonaten 2021 fort, so dass Deutschland Ende 2021 im Vorjahresvergleich ein Plus von vier Prozent bei den Übernachtungen aus Österreich bilanzieren konnte.

Die Lockerung von Reisebeschränkungen trifft auf eine kontinuierlich steigende Reisebereitschaft. 76 Prozent der Österreicher wollten in der Umfrage der European Travel Commission vom März in den kommenden sechs Monaten gern oder sehr gern verreisen – der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im August 2020.

Dabei liegen europäische Auslandsziele mit 58 Prozent weit vorn, gefolgt von inländischen Reisezielen mit 24 Prozent und Fernreisezielen mit 13 Prozent. Der jüngsten Studie von IPK International zufolge wollen 25 Prozent der Europäer in diesem Jahr wieder nach Deutschland reisen, aus Österreich sind es 38 Prozent, die eine Deutschlandreise beabsichtigen.

Im Modalsplit der Verkehrsmittel bevorzugten Reisende aus Österreich auf ihren Deutschlandreisen 2021 mit 57 Prozent das Auto. Aufgrund der hervorragenden Schienenanbindung verzeichnen auch die Bahnreisen mit 20 Prozent einen leicht wachsenden Anteil. Während der Bus mit einem Marktanteil von drei Prozent stabil blieb, sank die Nachfrage beim Flugzeug auf 17 Prozent.

Laszlo Dernovics
Laszlo Dernovics

Tourismusprofi Laszlo Dernovics: „Das Reiseland Deutschland genießt hohe Sympathiewerte. Dieses Renommee haben sich alle Leistungsträger der touristischen Wertschöpfungskette während der Krise hart erarbeitet – durch professionelle Sicherheitsmaßnahmen, wie moderne Luftreinigungssysteme, Hygieneprotokolle, Echtzeit-Besuchererfassung und -lenkung sowie kontaktarme Check-Ins, und vor allem ein starkes Engagement für einen nachhaltigeren Tourismus und eine umfassende Digitalisierung.“

In Verbindung mit der steigenden Reiselust, der unkomplizierten Anreise mit dem eigenen PKW oder den zahlreichen Angeboten öffentlicher Verkehrsmittel stehen die Chancen gut, dass die touristische Nachfrage aus Österreich nach Deutschland zügig wieder einsetzt und sich aus der Nachfrage auch eine reale Reisetätigkeit entwickelt“, sagt DZT-Manager Dernovics.

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