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Regierung negiert die Sorgen der Reisebranche!

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Dr. Josef Peterleithner, Präsident des Österreichischen Reise Verbands: „Politiker haben unsere Sorgen und Nöten nicht verstanden“ (Foto: ÖRV)
Dr. Josef Peterleithner, Präsident des Österreichischen Reise Verbands: „Politiker haben unsere Sorgen und Nöten nicht verstanden“ (Foto: ÖRV)
Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? Das am 30. März 2017 im Nationalrat verabschiedete Pauschalreisegesetz führt bei den Reisebüros zu einem finanziellen und administrativen Mehraufwand und macht Buchungen im Reisebüro für Kunden unnötigerweise komplizierter.

Ein stark wachsender Teil des Reisebüro-Geschäftes besteht in der Vermittlung aufgrund des Kundenwunsches zusammengestellter verschiedener Reisebausteine (Flug, Hotel, Mietwagen etc.).

Dass dies ab 2018 nicht mehr möglich sein soll, ohne dass das Reisebüro in die Veranstalterrolle gedrängt wird bzw. der Kunde dann für jeden Reisebaustein gesondert zahlen soll, ist praxisfremd, bürokratisch und wird auch keinem Kunden zu erklären sein.

In den letzten drei Monaten konnte in Deutschland eine für Reisebüros und Kunden akzeptable Regelung erreicht werden, die auch mit Brüssel akkordiert wurde. Auch künftig können deutsche Reisebüros unterschiedliche Reisebausteine vermitteln und aufsummiert in einer Gesamtrechnung vom Kunden bezahlen lassen, ohne dass sie befürchten müssen, in die Veranstalterhaftung zu geraten.

„Es konnte niemand annehmen, dass die deutsche Regelung in Österreich nicht übernommen wird. Bis zuletzt herrschte diesbezüglich auf Sozialpartnerseite dh. Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer und auch bei den politischen Parteien Stillschweigen“, so Dr. Walter Säckl, Generalsekretär des Österreichischen ReiseVerbandes (ÖRV).

ÖRV-Geschäftsführer Walter Säckl
ÖRV-Geschäftsführer Dr. Walter Säckl
„Wir nehmen an, dass die Wirtschaftskammer als Vertreter der Reisebürobranche bemüht war, bei den Verhandlungen das Bestmögliche zu erreichen. Es liegt daher der Schluss nahe, dass die Politiker die Sorgen und Nöte des Reisevertriebs nicht verstanden haben und diese für eine ganze Branche wirtschafts- und kundenfeindliche Maßnahme beschlossen haben“, sagt ÖRV-Präsident Dr. Josef Peterleithner.

Er ist auch sichtlich enttäuscht, dass die berechtigte Forderung nach Entfesselungen der Wirtschaft, Abbau bürokratischer Hemmnisse und wirtschaftsbehinderender Maßnahmen offensichtlich für Politiker nur eine Worthülse ist.

„Es wäre höchste Zeit, Lippenbekenntnisse in Taten umzusetzen, im Interesse und zum Wohle der Wirtschaft, im konkreten Fall der Reisebürowirtschaft“, fordert Dr. Peterleithner die österreichischen Politiker auf. Jetzt ist Noch-Vizekanzler und Noch-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am Zug. Oder auch nich!

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