
Schluss. Aus. Rumänien sperrt seine Toursmusvertretungen weltweit zu. Von der globalen Schließung ist auch das Tourismusamt in Wien betroffen. Begründet wird das Zusperren offiziell mit „Strukturmaßnahmen“. Insider vermuten, dass politische Motive dahinter stecken könnten. Sperrtag ist der 15. Juni 2017. Dann wird auch das Rumänische Tourismusamt in Wien geschlossen. Damit verliert nicht nur die österreichische Reise- und Tourismusbranche eine wichtige Informations- und Kommunikationsquelle für Anfragen, sondern auch Urlauber und Geschäftsreisende haben künftig keinen kompetenten Ansprechpartner.
Simion Giurca, der seit vielen Jahren auch agiler Präsident des „Corps Touristique Austria“ ist, wird sich neuen Aufgaben in Wien stellen.
Rumänien hat noch viel Potenzial
Nahezu nirgendwo in Europa kann man einen solch unverfälschten Eindruck vom Leben zu Anfang des vorigen Jahrhunderts erhalten wie in Rumänien. Außerhalb der Großstädte haben sich die Menschen die Bräuche und Lebensgewohnheiten sowie auch die Lebensumstände bewahrt.
Die Bauern und Landarbeiter halten ihre Traditionen hoch. Sie leben oft noch wie zu Urgroßvaters Zeiten und versorgen sich zum großen Teil selbst. Fernab von industrieller Nahrungsmittelproduktion oder stressigem Städteralltag fahren viele die Ernte noch mit Pferdewagen ein und bestellen die Äcker mit Eseln oder Ochsen.
Folklore ist am Land kein Gag für Touristen. Man fühlt sich fast wie auf einer Zeitreise. So authentisch ist das Leben in den Dörfern. Und Authentizität ist eine Stärke der Rumänen.
Neben seiner landschaftlichen Vielfalt und seinen ökologischen Schätzen ist Rumänien mehr als nur ein kulturelles Kleinod. Das Land zwischen der Theiß und Donau ist reich an Einflüssen aus den unterschiedlichsten Epochen und auch Kulturkreisen.
Rumänien ist das einzige Land in dem byzantinische und lateinische Gemeinden gleichberechtigt koexistieren. Im ganzen Land findet man dazu beeindruckende, gut erhaltene Kirchen und Klöster, die alle zu einer Reise in die Vergangenheit einladen. Seien es zum Beispiel die hölzernen Kirchen in der Maramures, die bemalten Gotteshäuser in der Bucovina, oder die Kirchburgen in Siebenbürgen.
„Rumänien ist ein wunderschönes, atemberaubendes Land. Hier gibt es Gebirge, Geschichte, Kulturschätze, das in der Welt einmalige Donaudelta, Schlösser, Klöster, Mineral- und Thermalwässer. Es gibt einfach alles, für alle Arten von Gästen“, sagt Javier García del Valle. Er kommt aus Spanien und ist seit neun Jahren Leiter einer großen Reiseagentur in Rumänien.
Der in Málaga geborene Spanier hat in Rumänien eine zweite Heimat gefunden: „Wir haben hier alles, aber wir müssen auch daran glauben. Mit wir meine ich die rumänische Gesellschaft. Wir müssen davon überzeugt sein, dass Rumänien jedem Gast alles bieten kann, was er sich wünscht, sei er ein Sportler, ein Naturliebhaber, eine anspruchsvolle VIP. Rumänien hat auch Fünfsterne-Luxushotels. Wir haben alles, aber wir müssen auch fest daran glauben.“
Javier Garcia del Valle: „Ich würde empfehlen, dass man die Bürokratie etwas einfacher machen sollte. Die Unternehmer, die Geschäftsleute haben es wirklich schwer, ihre Geschäfte zu verwalten, und das nicht nur wegen der dichten Bürokratie, sondern auch weil die Gesetze sich ständig ändern. Letzten Endes, aber nicht zu allerletzt sollten wir wie eine Gesellschaft denken. In Rumänien denken wir individualistisch: Ich meine damit, dass wir uns mehr um unsere Nächsten kümmern sollten, sei es auch nur, wenn wir unsere Autos parken. Das sind kleine Details, die unser Leben angenehmer machen könnten.“
Das könnte Sie auch interessieren!
Gute Marktchancen für Österreich in Siebenbürgen
Ins kalte Herz Rumäniens: Winterreise durch Transsilvanien
Geschäftsreisen: Rumänien bietet Investoren noch viele Möglichkeiten
Rumänischer Präsident will Korruption bekämpfen