Wien ist anders. Wien ist eine kosmopolitische Kulturmetropole. Sie zieht Touristen aus aller Welt wie ein Magnet an. Wien ist auch für Schwule und Lesben eine Reise wert – und das immer öfter. Zahlreiche Kultur- und Shoppingangebote prägen Österreichs tolerante und weltoffene Hauptstadt. Zudem bietet die Millionencity seinen Gästen eine pulsierende Schwulen- und Lesbenszene. Wohin zieht es sie in Wien hin?
Egal ob Tradition oder Lifestyle, Gemütlichkeit oder Party, Geschichte oder Moderne – in Wien ist für jeden etwas dabei. Auch und vor allem für Schwule und Lesben, die in der Vielfältigkeit der Großstadt vor allem eines sein können: sie selbst.
„Ich habe in Wien noch nie schlechte Erfahrungen mit meiner Homosexualität gemacht“, betont der seit vielen Jahren in Wien lebende Modedesigner Nhut La Hong. „Ich gehe sehr offen mit meiner Sexualität um – und diese Offenheit bekomme ich zurück.“
Auch Travestie- und Kultstar Star Conchita Wurst, Siegerin des Eurovision Song Contest 2014, schlägt in dieselbe Kerbe: „Egal, in welchem Lokal ich ein- und ausgehe, ich habe noch nie Ablehnung oder Anfeindungen erfahren. Ich erlebe Wien als sehr gay- und lesbianfreundlich.“
Tatsächlich gehört die österreichische Hauptstadt zu den tolerantesten und homosexuellenfreundlichsten Städten Europas. Schwule und lesbische Events werden von der Stadt unterstützt, Wochen vor der Regenbogenparade sind die Straßenbahnen mit Regenbogenfahnen geschmückt.
„Wien hat sich in den letzten Jahrzehnten stark positiv verändert“, ist Holger „Miss Candy“ Thor, Österreichs bekannteste Drag Queen, überzeugt. „Die gesellschaftliche Stellung von Schwulen und Lesben ist eine hohe, man geht mit dem Thema im wahrsten Sinne des Wortes weltoffen um. Man muss sich schon lange nicht mehr verstecken.“
Wien hat eine bewegte schwule Geschichte. So diente die berühmte Schlossanlage Belvedere als Sommerresidenz des Prinzen Eugen von Savoyen (1663–1736), dem man intime Kontakte mit dem eigenen Geschlecht nachsagte. Sein nicht minder beeindruckendes Winterpalais in der Wiener Innenstadt ist seit Herbst 2013 öffentlich zugänglich.
Nur zehn Gehminuten entfernt befindet sich die historische Sauna „Kaiserbründl“, die bereits im 19. Jahrhundert ein Treffpunkt für schwule Männer war – und es bis heute geblieben ist. Zu den historischen Gästen zählte kein geringerer als Erzherzog Ludwig „Lutzi Wutzi“ Viktor (1842–1919), der schwule Bruder Kaiser Franz Josephs.
Das homosexuelle Architektenpaar Eduard van der Nüll (1812–1868) und August Sicard von Sicardsburg (1813–1868) plante die Wiener Staatsoper, wo alle Jahre wieder sich die High- und Snobiety zum legendären Opernball treffen.
Schwule Historik-Fans sollten das Sisi-Museum in der Wiener Hofburg besichtigen, das ausschließlich dem Leben, der Schönheit und dem Mysterium von Kaiserin Elisabeth (1837–1898) gewidmet ist.
Wer durch die Altstadt Wiens schlendert, spürt immer noch ein Hauch von Sisi, jener Kaiserin, die ihrer Zeit so weit voraus war, für Feminismus eintrat und von Beginn an für ihre Freiheit kämpfte – und 1898 in Genf einem Attentat zum Opfer fiel. Eine echte Schwulen-Ikone!
Übrigens: Wer in die schwule Geschichte Wiens eintauchen möchte, dem seien die „Historischen Spaziergänge“ empfohlen, die in unregelmäßigen Abständen vom Wiener Kulturzentrum QWIEN angeboten werden und an die „schwulsten Plätze Wiens“ führen.
„Österreichs Hauptstadt bietet für das schwule und lesbische Publikum wie kaum eine andere europäische Metropole eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, Restaurants sowie ein spektakuläres und abwechslungsreiches Nachtleben“, zeigt sich Szenegröße und Lokalbesitzer Frank Liebetegger (u. a. „Village“, „Why Not“) begeistert.
Das Kunst- und Kulturangebot umfasst zahlreiche Theater, Museen und Opernhäuser, wobei hier besonders das Burgtheater und die Wiener Staatsoper hervorstechen, deren Bühnen einen internationalen Spitzenplatz einnehmen.
Jung und hip präsentiert sich das Areal des MuseumsQuartiers, das mit seinen zahlreichen In-Lokalen und Ausstellungen Schwule und Lesben – vor allem im Sommer – anzieht. Und mit „Löwenherz“ kann Wien eine Buchhandlung vorzeigen, die sich ausschließlich auf schwule und lesbische Literatur spezialisiert hat.
Gleich neben dem MuseumsQuartier befindet sich die größte Einkaufsmeile Wiens, die Mariahilfer Straße, wo Hunderte von Geschäften mit Mode, Schmuck und Accessoires zum Shoppen einladen.
Kleinere Shops findet man in den Seitengassen, besonders rund um die Neubaugasse und in den romantischen Gässchen am Spittelberg. Hier hat auch die kultige Szene-Fetischboutique Tiberius ihren Verkaufsraum.
Wer es beim Shoppen luxuriös liebt, dem seien die Kärntner Straße, der Graben, der Kohlmarkt und das „Goldene Quartier“ in der Innenstadt empfohlen.
Eine gelungene Shoppingtour ist erst perfekt, wenn man in einem der vielen Wiener Kaffeehäuser eine Melange mit Sachertorte genossen hat. Ebenfalls empfehlenswert: der Naschmarkt.
„Schlendert man über den Naschmarkt, sind es nicht nur die Farben und Gerüchte von Obst, Gemüse und Gewürzen, die einem auffallen“, so Historiker und QWIEN-Obmann Andreas Brunner. „Ganz selbstverständlich erledigen dort auch lesbische und schwule Pärchen händchenhaltend ihre Einkäufe fürs Wochenende.“
Die Wiener Gemütlichkeit ist eben ein weiterer Aspekt, den viele Schwule und Lesben schätzen.
Szene-Größe Tamara Mascara bringt es auf den Punkt: „Wien verbindet die dörfliche Gemütlichkeit mit der Offenheit einer Weltstadt.“
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