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London will Touristensteuer für Infrastruktur

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Touristensteuer: London bei Nacht: Towerbridge mit einem Delphin als Statue.
Die Londoner Stadtverwaltung braucht mehr Geld und plant Touristensteuer (Bild: Julius Silver, Pixabay)

Wer in britischen Hauptstadt übernachten will, muss tiefer in die Tasche greifen. Vor allem Geschäftsreisende und Urlauber sind davon betroffen. Denn London plant die Einführung einer Touristensteuer für Hotel- und Kurzzeit- sowie Miet-Übernachtungen.

Diese Entscheidung folgt einer Empfehlung eines parteiübergreifenden Ausschusses der Greater London Authority und der britischen Regierung, die den lokalen Bürgermeistern die Befugnis zur Einführung solcher Abgaben erteilt haben.

Die genaue Höhe – vieles deutet auf eine Abgabe von 5 % pro Nächtigung – und der Zeitpunkt der Einführung der Übernachtungssteuer sind noch nicht festgelegt. Die Absicht ist, die Einnahmen zur Finanzierung lokaler Infrastruktur und Dienstleistungen zu verwenden. Die Steuer würde Übernachtungsgäste betreffen, die in Hotels, Hostels oder Ferienwohnungen (wie Airbnb) absteigen.

Touristensteuer soll Wirtschaft ankurbeln

Die britische Regierung hat den regionalen Bürgermeistern in England die Befugnis erteilt, solche Gebühren bzw. Steuern einzuführen, ähnlich wie es bereits in anderen europäischen Städten üblich ist. Diese Idee gewinnt an Fahrt, und die britische Hauptstadt London erwägt die Einfüphrung, um so die schlechten Finanzen zu verbessern. 

Bürgermeister Sadiq Khan ersucht Berichten zufolge, Übernachtungsgästen eine Steuer auf Aufenthalte in Hotels und Kurzzeitvermietungen zu berechnen.

„Bürgermeister Sadiq Khan hat sich dafür bereit erklärt. Er zieht eine „bescheidene Touristenabgabe“ in Betracht, ähnlich wie in anderen internationalen Städten“, sagte ein Sprecher des Bürgermeisters von London dem Local Democracy Reporting Service.

Der Sprecher fügte hinzu, dass eine solche Steuer „die Wirtschaft ankurbeln, Wachstum fördern und dazu beitragen würde, den Ruf Londons als globales Reiseziel für Tourismus und Geschäftsreisen zu festigen“.

London ist für Reisende nicht leistbar

London ist nach wie vor eine beliebte Touristenattraktion und zieht in den letzten Jahren rund 21 Millionen Besucher an – mit rund 3,6 Millionen Übernachtungsbesuchern aus Nordamerika, so das UK Office for National Statistics.

Die potenzielle Touristensteuer ergibt sich aus dem englischen Gesetz zur Dezentralisierung und zur Stärkung der Gemeinschaft, das eine Klausel enthält, die es den lokalen Führern ermöglicht, „die Einnahmen vor Ort durch eine neue Übernachtungsabgabe zu erhöhen“.

Wohnraum in London ist mittlerweile das drängendste Problem für Unternehmen , nicht nur für Millionen Londoner, die sich aufgrund des unzureichenden Wohnungsangebots kein eigenes Zuhause leisten können. Die Mieten in London sind seit 2008 um ein Viertel gestiegen – doppelt so stark wie im restlichen Südosten Englands, wo der nächsthöchste Anstieg zu verzeichnen war.

Das Königreich braucht dringend Kapital

Die Staatsfinanzen Großbritanniens sind von einem hohen Staatsdefizit und einer steigenden Schuldenquote geprägt, die für 2025 auf rund 103,4 % des BIP prognostiziert wird.

Für 2025 wird ein Haushaltsdefizit von ca. -129,7 Mrd. Pfund erwartet, während die Staatsausgaben (ca. 1,31 Billionen Pfund) die Einnahmen (ca. 1,18 Billionen Pfund) übersteigen.

Die Staatsquote liegt bei etwa 43,7 % des BIP. Nun will die britische Regierung einen alten Plan realisieren: eine Touristensteuer in der britischen Millionenmetropole Übernacht, einen Obolus an die Haupotstadtverwaltung bezahlen.


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